Le-Mans-Rekordsieger Audi offenbart die Gründe der Vierfachmeldung: Ein zweigleisiges Engagement umfasst den Einsatz von zwei Hybridautos sowie zwei konventionellen Diesel-Selbstzündern. Das Debüt des neuen Ingolstädter Prototyps erfolgt in Spa-Francorchamps.
In Ingolstadt waren die Entwicklungen schlussendlich doch weiter vorangeschritten, als Audi es in der Öffentlichkeit zugeben wollte. Pünktlich zur ACO-Pressekonferenz anlässlich der Publikation der Nennlisten zur Sportwagen-Weltmeisterschaft und den 24 Stunden von Le Mans zauberten die Herren der Ringe einen Hybrid-Diesel aus dem Hut. Sechs Jahr nach dem historischen Dieselsieg an der Sarthe, wagt sich Audi folglich mit dem nächsten innovativen Konzept in den Nordwesten Frankreichs.
Allerdings gehen die Ringträger auf Nummer sicher. Denn Audi genießt den fortschrittlichen Zwitterantrieb mit Vorsicht. Lediglich die Fahrzeuge mit den Startnummern eins und zwei werden mit einem Hybridmotor ausgestattet. Die anderen beiden Boliden werden von einem herkömmlichen Selbstzünder angetrieben. Als Piloten wurden bis dato André Lotterer, Allan McNish, Timo Bernhard und Oliver Jarvis aufgestellt.
„Die Hybrid-Technologie für Le Mans zu entwickeln, ist mindestens so ehrgeizig und anspruchsvoll wie es unser Dieselprojekt zu Beginn war“, konstatiert Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich. „Die ersten Testergebnisse sind vielversprechend, und wir sind schon sehr gespannt, wie sich diese neue Technologie in Kombination mit unserem ultra-Leichtbau auf der Rennstrecke in Le Mans bewähren wird.“
In Sebring noch mit Diesel unterwegs
„Wir sehen aber nach wie vor auch Potenzial beim konventionellen Antrieb – übrigens genauso wie unsere Kollegen aus der Serienentwicklung“, fügt Ullrich seinen Ausführungen hinzu. „Deshalb freuen wir uns sehr, dass das Selektionskomitee des ACO und der FIA unsere Nennungen akzeptiert hat und wir zur Jubiläumsausgabe des Le-Mans-Rennens mit vier Fahrzeugen an den Start gehen können.“
Für die Langstrecken-Weltmeisterschaft plant Audi ebenfalls ein zweigleisiges Programm. Intention ist es, mit einem Zwei-Wagen-Aufgebot an den Start zu rollen – ein Hybrid und ein konventioneller Dieselmotor. Sporadisch wolle der süddeutsche Konstrukteur jedoch das Gespann um ein drittes Einsatzgerät erweitern. Dem Rennstall schwebten der Auftakt in Sebring und die Generalprobe in Spa-Francorchamps vor.
Die offizielle Präsentation des neuen Hybrid-Vehikels ist für Ende Februar angesetzt. Ihr Debüt feiert die neue Audi-Flunder beim Sechs-Stunden-Rennen in den Ardennen am 5. Mai. Beim Aufgalopp in Florida greifen die Ingolstädter ausschließlich auf den Heizölrenner zurück.