Ende im Sarthe-Gelände: Der französische Automobilhersteller Peugeot zieht sich mit sofortiger Wirkung aus dem Langstrecken-Rennsport zurück. Die dunklen Rumore um die Zukunft der blauen Diesel-Equipe haben somit ihre Bestätigung gefunden – das Ende einer Le-Mans-Ära.
Aus heiterem Himmel: Wie der Konzern PSA Peugeot Citroën am heutigen Frühabend vollkommen überraschend in einer kurzgefassten Pressemeldung bekanntgab, stellt Peugeot unverzüglich sein Engagement im Bereich des Langstrecken-Rennsports ein. Diese Entscheidung sei aufgrund schwieriger wirtschaftlicher Bedingungen in Europa gefallen, lassen die Verantwortlichen der Marke mit dem Löwen aktuell verlauten.
Peugeot gewann 14 der letzten 16 vom Automobile Club de l’Ouest ausgeschriebenen Langstreckenrennen; errang noch 2009 den Sieg bei den traditionsreichen 24 Stunden von Le Mans, kürte sich obendrein just vor wenigen Wochen zum Meister des Intercontinental Le Mans Cups – dennoch ist das Prototypen-Projekt der Franzosen ab sofort beendet. Das Unternehmen möchte sich fortan auf seine kommerzielle Leistungsfähigkeit konzentrieren. Dabei stehe vordergründig die Einführung neuer Personenkraftwagen und Nutzfahrzeuge im Fokus, heißt es genauer.
Bereits seit längerem stand die sportliche Betätigung der Löwen in Le Mans wegen Geldknappheit auf der Kippe, eine gänzliche Streichung der LMP-Aktivitäten schien jedoch eigentlich nicht bevorzustehen. Nun ist es wahrscheinlich, dass die Diesel-Boliden der Marke an private Rennställe verkauft werden. Dazu äußerte sich Peugeot allerdings bisher noch nicht. Klar ist hingegen: Audi gegen Peugeot – das große Diesel-Top-Duell der letzten Jahre wird in Zukunft nicht mehr zu sehen sein.