P4/5: Hightech im klassischen Gewand

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Gerade erst von seinem Dasein in Kellergaragen und Museen begnadigt, kommt der Ferrari P4/5, den James Glickenhaus eigens für die Nordschleife bauen ließ, mit einem echten Technik-Knaller: 2012 rennt der Blickfang mit KERS.

Dass der P4/5 vor seinem zweiten 24-Stunden-Einsatz ein paar optische Veränderungen erfahren würde, hatte die Truppe um James Glickenhaus schon im Winter angekündigt. Die Front wurde als Hommage an die originalen P-Modelle runder gestaltet, auf dem Dach tront nun ein Ansaugrohr, um den Motor mit frischer Luft zu versorgen und das Heck des Wagens ziert eine Finne à la LMP.

Die wahren Werte liegen bei dem Schönling aber, wie so oft, im Inneren verborgen. Der auf einem Ferrari F430 GT2 basierende Wagen bekommt ein KERS verpasst. Anders als im Hybrid-Porsche, wo die rekupierte Energie in einem Schwungrad gespeichert wird, setzt man im P4/5 auf konventionelle Batterie-Technik. Gemeinsam ist beiden Systemen die Herkunft aus der Formel 1. Das von Magneti Marelli entwickelte System kam in ähnlicher Form schon bei Red Bull Racing zum Einsatz, wurde von den italienischen Spezialisten aber für die Langstrecke optimiert.  

Die späte Entscheidung den Prototypen, der in der E1XP-Klasse startet, mit dieser zukunftsweisenden Technik auszurüsten, bringt die ambitionierte Truppe nun etwas in Zeitdruck. Erst im Februar werden die Teile geliefert, sodass man nach dem Einbau Anfang März mit dem Testen beginnen kann. Auf der Nordschleife sind die beiden VLN-Läufe im April als Vorbereitung geplant. Auf seiner Facebook-Seite bestätigt Glickenhaus ebenfalls die Anwesenheit des Teams bei den Test- und Einstellfahrten im März.