Neues aus Südafrika: Bailey-LMP2 erstmals auf der Piste

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Ein Lebenszeichen aus dem Süden Afrikas: Sbarta Sport testete in der Provinz Freistaat den „Lemansza“, der von Bailey Edwards Cars in Eigenregie konstruiert wurde. Auf dem Phakisa Freeway in der Mitte der Republik Südafrika spulte das französische Ensemble zahlreiche Testkilometer ab.

Mittlerweile dürften die Unkenrufe zahlreicher Skeptiker verhallt sein. Dieser Tage nahm erstmalig in der Geschichte des Rennsports ein südafrikanischer Sportprototyp Asphalt unter die Räder. Bailey Edwards Cars spulte auf dem Phakisa Freeway mit seinem LMP2-Boliden einige Testkilometer ab. Der Kleinhersteller bereitete sich in der Mitte der Republik Südafrika in der Provinz Freistaat auf ein Engagement in der ELMS und bei den 24 Stunden von Le Mans vor.

Nachdem der Einsatz eines Oreca-03-Renners heuer scheiterte, erscheint Sbarta Sport nun wieder auf der Bildfläche. Der französische Rennstall zeichnet sich verantwortlich für den Einsatz und will den „Lemansza“ im Januar nächsten Jahres weiteren Probefahrten unterziehen. Wenn alles nach Plan laufe, so Teamchef Sylvain Boulay, erfolge das Europadebüt beim Sechs-Stunden-Rennen in Le Castellet.

Falls das ACO-Selektionskomitee gar zum Klassiker an die Sarthe lädt, ist das französisch-südafrikanische Gespann gar gewillt, bereits nächste Saison im Département Sarthe an den Start zu rollen. BEC hat sich indes zum Ziel gesetzt, das LMP2-Fahrzeug im Jahr 2013 in die Obhut eines zu hundert Prozent südafrikanischem Partners zu geben.

Positive Zwischenbilanz des südafrikanischen Experimentes

Vincent Capillaire, Pilot in Diensten von Sbarta Sport, zieht bisweilen ein positives Fazit: „Ich freue mich wirklich, dieses Fahrzeug steuern zu dürfen. Es handelt sich dabei zwar noch um ein rollendes Rennlabor, aber es nimmt inzwischen Konturen an. Ich habe mich stets gerne an diesem Projekt beteiligt. Obwohl noch viel Arbeit bevorsteht, steckt eine Menge Potenzial in dem Auto, und ich bin motiviert, diese Arbeiten voranzutreiben.“

Die in Boksburg ansässige Equipe schraubt bereits seit Herbst 2008 an dem Rennwagen und machte seine Planungen im April des letzten Jahres publik. Unter dem Kommando von Peter Bailey versucht BEC mit den Kapazitäten und Ressourcen aus der Region, ein südafrikanisches Rennprojekt auf die Beine zu stellen.

„Es ist wahrlich ein südafrikanisches Le-Mans-Projekt“, erläutert Bailey. „Das bedeutet im Klartext: Es wird in Südafrika entworfen, hergestellt, getestet und entwickelt. Außerdem vertrauen wir auf südafrikanische Techniker sowie Fahrer und benutzen so viele lokale Komponenten wie möglich. „Es ist ein Projekt, das Südafrika in die Hightech-Welt der Motorsportbranche befördern wird.