Newcomer Camaro: US-Raubein jagt erste Kurven

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Migrant mit Mission: Bereits seit Jahren dümpelt der Chevrolet Camaro als GT3-Versuchskaninchen durch Europa, doch gänzlich angekommen ist er bis dato nirgends. Im ADAC GT Masters soll der wuchtige Amerikaner nun endlich zeigen, was er drauf hat – vielversprechender Test in Adria.

Sage und schreibe 28 Fahrzeuge sind schon jetzt für das ADAC GT Masters 2012 gemeldet worden. Die populäre, deutsche GT3-Raufbude erfreut sich damit weiterhin steigender Teilnehmerzahlen sowie einer wachsenden Markenvielfalt – nebst McLaren neu mit an Bord: der Camaro GT3. Vor wenigen Tagen spulte dieser in Italien seine ersten Runden im Renntempo ab.

Dafür durfte sich Peter Kox ins schwitzige Cockpit des rund 580 Pferdchen starken V8-Boliden aus dem Hause SaReNi United, einem Unternehmensbereich von Reiter Engineering, zwängen: Der Lambo-Haudegen und Ex-GT-Masters-Champ legte auf dem Adria International Raceway zirka 500 Kilometer mit dem Wagen zurück; größere Probleme habe es dabei nicht gegeben, wie der Chefentwickler des Projektes, Franz Russegger, verlauten ließ.

Der erste Test verlief fast beunruhigend gut“, so der Salzburger wörtlich. Man sei nahe an die Rundenzeiten des ebenfalls nach FIA-GT3-Regularien aufgebauten Lamborghini Gallardo LP600+, dessen Daten dem Team zur Entwicklung natürlich zur Hilfe liegen, herangekommen. Dennoch hat der Kult-Ami nach wie vor seine negativen Seiten: „Der Camaro ist ein sehr großes Auto“, sagt Russegger, „er bietet eine enorme Stirnfläche von 2,4 Quadratmetern.“

Schrank im Wind, Megapower unter der Haube

Und um diese kompensieren zu können, brauche man sehr, sehr viel Leistung. – 680 Newtonmeter sind es im Falle des GT3-Camaro. Zwei dicke Gummiwalzen im Format 310/710 sorgen dafür, dass sich jene zumindest größtenteils auf die Straße übertragen. Schon seit dem Jahre 2009 – damals in einem Aufbau der kanadischen Autosystemtechnik-Firma Multimatic – sollte der Camaro, der „Kamerad“, seinen Weg ins europäische Renngeschäft finden.

Dieses Vorhaben scheiterte jedoch unter anderem daran, dass die Amerikaner nicht korrekt nach den Konzeptionsvorgaben der Fédération Internationale de l’Automobile (FIA) arbeiteten. So gilt es nun für SaReNi United und Yaco Racing, das Einsatzteam des Autos im GT Masters, den Camaro endlich zum gewünschten Erfolg zu führen.

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