Belcar: Sieg und Titel für Goosens/Soulet

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Marc Goosens und Maxime Soulet hetzten im Porsche GT3R von ProsSpeed Competition zum Sieg in Zolder und sicherten sich so vorzeitig den Titel in der Belcar Endurance Championship 2011. Das Rennen wurde nach einem Unfall in der Boxengasse nach 100 Minuten mit der roten Flagge abgebrochen.

Nachdem man im letzten Jahr an gleicher Stelle im letzten Rennen die Meisterschaft um einen halben Punkt verlor, gab es diesmal für die ProSpeed-Truppe allen Grund zum feiern. Mit dem dritten Rennsieg des Jahres machte die Mannschaft um Teamchef Rudi Penders den Deckel zu und lud zur Meisterfeier. Die engsten Widersacher der Porsche-Equipe, Bert Longin und Xavier Maassen im WRT-Audi R8 LMS, schafften nach einer Zeitstrafe nur Rang fünf im Rennen. Die Strafe wurde fällig, weil der Audi fünf Minuten vor dem Start noch auf den Wagenhebern stand.

Nach dem Start behielt Maxime Soulet seine Poleposition und konnte sich in den ersten Runden leicht von seinen Verfolgern absetzen. Als aber nach sieben Runden das Safetycar auf die Strecke beordert wurde, rückte das Feld naturgemäß wieder zusammen. Der Einsatz des Führungsfahrzeugs war von Nöten, nachdem Raf Vanthoor von einer Ölspur überrascht wurde und den KRK-Mercedes SLS im tiefen Kies der Villeneuve-Schikane vergrub.

Alle Teams der GT3-Spitzengruppe nutzten die Zeit während der Bergung des Flügeltürers für ihren ersten Boxenstopp. Am meisten profitierten davon Enzo Ide und Francois Verbist. Die beiden aus der Boxengasse gestarteten WRT Audi-Kutscher reagierten als erste auf die Rennunterbrechung und nach dem Restart lag der Audi von Exmeister Verbist und seinem jungen Partner an der Spitze des Feldes.

Marc Goosens nahm das Rennen an dritter Stelle liegend wieder auf. Vor ihm hatte sich Koen Wauters eingereiht. Der SLS-Pilot konnte dem Vorwärtsdrang des Porsche aber nur zwei Runden Widerstand leisten. Danach ging es für Gossens nur noch nach vorne. Der WRT Audi stellte ebenfalls kein großes Hindernis dar und an der Spitze waren die ursprünglichen Verhältnisse wieder hergestellt.

Nach 100 Minuten wurde das Rennen mit der roten Flagge abgebrochen, nachdem der Ferrari von Hans Thiers in Boxengasse zwei Personen verletzt hatte. Thiers wollte die Boxengassen wegen Bremsproblemen ansteuern. Auch der SLS von Kumpen/Wauters hatte Probleme mit seinen Bremsen und fiel an das Ende des Klassements zurück.

Den dadurch freigewordenen Platz auf dem Podium schnappten sich Fred Bouvy und Damien Coens. Bouvy hatte sich vor der Runde in Zolder von seinen langjährigen Weggefährten Delahaye Racing getrennt und die Corvette wurde verkauft. Stattdessen stand ein schmucker Ford GT von Marc VDS Racing als Blickfang im Red Bull-Design in der Startaufstellung. Beim Finalrennen in Spa in drei Wochen werden die beiden den BMW Z4 GT3 aus gleichem Hause testen.

Ungewisse Zukunft

Wenngleich auf der Strecke wieder ordentlicher Sport abgeliefert wurde und auch die Zuschauerplätze an der Strecke gut gefüllt waren, muss man sich wohl Sorgen um die Zukunft des Motorsports in Belgien machen. Mit 16 Wagen war das Feld wieder recht dünn besetzt. Über das Jahr hinweg hat man es leider nicht geschafft, zusätzliche Teilnehmer für die Meisterschaft zu rekrutieren. Beim Organisator Speedworld läuten schon die Alarmglocken und hektisch werden immer wieder neue Konzepte in Runde geschmissen. Zuletzt kursierten Gerüchte, man wolle die teure GT3-Klasse komplett abschaffen.

Der Streckenbetreiber in Zolder ließen verlauten, dass man künftig die 24 Stunden von Zolder in Eigenregie ohne Bindung an eine Meisterschaft ausrichten wird. Neben den Klassen GT1 bis GT4 sollen auch alle Tourenwagen-Klassen startberechtigt sein. Man hofft so das Interesse von Teams aus der DSC, VLN und Belcar wecken zu können. Von einem ähnlichen Konzept hatte man sich in Belgien 2007 verabschiedet.