Schwaches Auftreten der Werke: Nach Fehlern an der Box, zwei fetten Strafen sowie einem Ausfall läuft Peugeot bereits auf dem Zahnfleisch. Doch nicht nur die Löwen leiden, auch Ingolstadt kraxelt nur noch um die Bahn – Gelbphasen zerstückeln den US-Dauerlauf zum großen Lotteriespiel.
„Crashes“, „penalties“, „full course cautions“ und „retirements“: Die famose Road Atlanta zeigt sich zum jährlichen Gastspiel des Petit Le Mans einmal mehr in Bestform. Ganz ALMS-like hagelt es Gelbphasen und Zwischenfälle schier am laufenden Bande. Der stürmischen Anfangsphase des zehnstündigen Langstreckenklassikers in Braselton fielen bis dato vor allem die Löwen zum Opfer. Schon just nach dem Anbruch des zweiten Renndrittels besteht die Pariser Peugeot-Front nur noch aus einer Hälfte; Audi räkelt sich unterdessen ähnlich dezimiert an der Feldspitze.
Zwar konnte Polesetter Sébastien Bourdais seinen Startplatz nach dem Erlöschen der roten Lichter noch halbwegs verteidigen, so geriet er aber schon nach den ersten Überrundungsmanövern ins Fadenkreuz von Audi-Speerspitze Marcel Fässler. Dieser schaffte es sogar kurzweilig, sich in Führung zu schieben, doch der in Le Mans geborene Bourdais schlug im Anschluss noch einmal zurück. Unmittelbar nach der neuerlichen Führungsübernahme durch Peugeot begann jedoch ein temporäres Drama für die selbigen.
Wundertüte Peugeot
Gleich beide der französischen Dieseleflundern wurden von der Rennleitung auf die 60-Sekunden-Strafbank gerufen, da sie im Anschluss an ihre ersten Services dummerweise die Geschwindigkeitsbegrenzung in der Boxengasse übertraten. Obendrein verpatzte Startpilot Bourdais seinen Boxenhalt, doch dies sollte sich wenig später erübrigen: Getriebeprobleme ließen den Nummer-sieben-Boliden der Franzosen auf der Strecke ausrollen – aktuell versucht man das Fahrzeug zu reparieren, doch ein gutes Ergebnis scheint für jenes bereits jetzt außer Reichweite zu sein.
Trotz dieser nahezu dilettantischen Leistung befindet sich gegenwärtig ein Peugeot an der Spitze des monströsen 53-Wagen-Feldes; genauer der 908 von Stephane Sarrazin (Startnummer acht), da sich auch Audi immer wieder in kleineren Problemen wiederfand. Doch immer wieder verändert sich der an erster Stelle geführte Name auf den Zeiteinmonitoren. Im Rhythmus der Boxenstopps sind es Romain Dumas (Audi R18, Startnummer eins) und Marc Gené im Jahreswagen-Peugeot 908 Hdi-FAP von Oreca, die in dieser Phase des Rennens ebenfalls vermehrt auf Position eins gelistet werden.
BMW auf Kurs
Unter den GT-Streithähnen hält – nach einer Stop-and-Go-Strafe für Giancarlo Fisichella (AF Corse-Ferrari F458) – momentan Bill Auberlen im Nummer-55-BMW das Zepter in der Hand. Ähnlich der LMP1 geht es auch in dieser Kategorie wild her. Rang zwei belegt indes Johannes von im Ferrari F458 von Extreme Speed Motorsports. Ihm und seinen Teamgefährten verhalf primär eine weitestgehend fehlerfrei Fahrt auf den vorläufigen Silberrang. Dritter ist zwischenzeitlich Dirk Müller, der lediglich rund sechs Sekunden Rückstand auf Auberlen zählt.
Gar nicht an den Start ging das Auto der Risi Competizione-Mannen: Nach einem Unfall im morgendlichen Aufwärmen musste sich das Team der Road Atlanta geschlagen geben – zu sehr war der Ferrari F458 beschädigt, als dass eine Reparatur noch möglich gewesen wäre.
Spielekonsolenass Lucas Ordonez führt derweil im Oreca 03-Nissan von Signatech die Klasse der LMP2 an, während Brian Wong (Alex Job Racing) vor Sebastiaan Bleekemolen (Black Swan Racing) unter den Porsche 911 GT3 Cup das Tempo vorgibt.
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