Hockenheim: Margaritis/Lunardi hasten zum Titel

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Die Würfel sind gefallen: Alexandros Margaritis und Dino Lunardi sind die neuen Champs des ADAC GT Masters. Überlegen gewannen sie das letzte Samstagsrennen der Saison, während die beiden Stuck-Buben sowie Mies und Ludwig abermals strauchelten – hitzige Action auf den Plätzen.

Überlegen, cool, abgeklärt: In nahezu altmeisterlicher Manier kürten sich Alexandros Margaritis und Dino Lunardi am heutigen Samstag mit ihrem vierten Laufsieg des Jahres 2011 zu den neuen Königen des ADAC GT Masters. Vom Start bis zur Zielflagge dominierten die beiden Alpina-BMW-Cracks die 39 Wagen starke Meute der GT3 um Porsche, Benz und Co. nach Lust und Meisterlaune; hielten ihre ärgsten Gegner stets auf Distanz und machten ergo alles klar. – Chapeau!

Den Grundstein ihres triumphalen Erfolges legten die beiden Polesetter gleich in den ersten Kurven. Denn schon dort behielt Startpilot Lunardi unangefochten die Oberhand: Während es im Getümmel des Hinterfeldes krachte und schepperte, suchte der 32-jährige Franzose aus Nîmes gekonnt das Heil in der Flucht nach vorne. Ferdinand Stuck (Reiter Engineering-Lamborghini Gallardo LP600+), der – zusammen mit seinem Bruder Johannes – bis dahin gefährlichste Nebenbuhler um den Titel, fiel dagegen just um einige Plätze zurück, was Lunardi/Margaritis natürlich zusätzlich in die Karten spielen sollte.

Die Stammhalter von Rennsportlegende HansJoachim StrietzelStuck schafften es in der Folge nämlich nicht mehr, die letztendlichen Gewinner unter Druck zu setzen. Zwar kamen sie trotz allen Schwierigkeiten noch auf Gesamtposition zwei ins Ziel, so war der BMW Alpina B6 GT3 von LIQUI MOLY Team Engstler nichtsdestoweniger bereits um Welten enteilt; zumal Stuck und Stuck den Silberrang ohnehin von Diego Alessi und Stallkumpane Daniel Keilwitz (Callaway Competition-Corvette Z06.R GT3) geschenkt bekamen. Und zwar mussten diese ihr Rennen rund zwei Minuten vor Ende aufgrund eines Plattfußes äußerst unglücklich beenden.

Megawut bei Sebastian Asch

Auch lag der zuletzt gut aufgelegte GT3-Elfer von a-workx Akrapovic über weite Strecken des einstündigen PS-Spektakels im angenehm-sonnigen Hockenheim vor dem beliebten Stuck-Doppel. Jener geriet allerdings mit dem Reiter-Lambo von Blancpain-Boss Marc Hayek und dessen Fahrerpartner Peter Kox in der Einfahrt zur Parabolika derart unsanft aneinander, dass der zu diesem Zeitpunkt an zweiter Stelle gelegene Sebastian Asch mit gebrochener Hinterradaufhängung das Handtuch werfen musste. – Noch Minuten später regte sich der Elfer-Pilot mit wilden Flüchen hinter den Leitplanken der Strecke über seine Niederlage auf.

Ebenfalls zum Aufregen war der 15. Saisondurchgang des Masters-Jahres auch für Audi-Spezi Christopher Mies, der bis zuletzt noch eine theoretische Chance auf den Meistertitel hatte. Gleich nach fünf Umläufen mussten er und Kollege Jöns (Team Abt Sportsline-Audi R8 LMS, Startnummer drei) die Hoffnungen auf ein gutes Ergebnis beerdigen: Ausfall, keine Punkte, keine Freude. Ähnlich erging es Luca Ludwig (Team Abt Sportsline-Audi R8 LMS, Startnummer vier), der sich nebst Mies bis zum ersten Rennen in Hockenheim gleichermaßen noch eine Minimöglichkeit auf den Gesamttriumph im Championat gewahrt hatte: Rang 28, ebenfalls keine Punkte, ebenfalls keine Freude.

Überraschung durch Landmann und Rast

Eine gänzlich nennenswerte Vorstellungen lieferten unterdessen Stefan Landmann und Porsche-Cup-Pro René Rast ab. Im Namen von Phoenix Racing Pole Promotion mogelten sich die beiden schnellsten Audi-Jungs des Tages mit einer unauffälligen, doch umso beachtenswerteren Fahrt auf den dritten Rang. Damit verweigerten sie in erster Linie dem – seit heute – ehemaligen Masters-Master das Stockerl: Albert von Thurn und Taxis (Reiter Engineering-Lamborghini Gallardo LP 600+), der Champion von 2010, musste sich mit Rang vier begnügen. Zusammen mit Fahrerpartner Philip Geipel lies sich der Fürst aber dennoch eines seiner besten Ergebnisse der Saison vermerken.

Morgen bekommen noch einmal alle Piloten und Teams die Möglichkeit, ein gutes Resultat einzusacken und so für einen vermeintlich guten Saisonabschluss zu sorgen. – Der 16. und letzte Saisonlauf des ADAC GT Masters 2011: morgen ab 12:00 Uhr.