Monterey: Erster Sieg für Aston Martin Racing

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Erstmals in dieser Saison gibt es einen Lichtblick bei AMR. Nach dem gescheiterten AMR-One und dem verkorksten Rennen in Silverstone holten die Mannen von der Insel ihren ersten Rennsieg der Saison und auch in der ALMS. Dyson und BMW machen die Titel in ihren Klassen klar.

„Das ist ein tolles Ergebnis für uns. Das Team hat einen super Job gemacht, wie auch die Fahrer“, resümierte Stefan Mücke nach dem Sechs-Stunden-Rennen in Laguna Seca. Für den Berliner und sein Team bedeutete dies den ersten Rennsieg der Saison 2011, wie auch den ersten Gesamtsieg in der ALMS. Dem voraus ging jedoch ein harter Kampf mit den beiden Lolas von Dyson Racing und den eigenen Markenkollegen von Muscle Milk.

Der Jubel im Dyson Lager dürfte aber genauso frenetisch gewesen sein, wie jener bei AMR. Denn, die Mannschaft rund um Rob Dyson sicherte sich, im vorletzten Rennen der Saison, sowohl den Fahrer-, als auch den Teamtitel. „Meisterschaften sind sehr kostbar, da sie schwer zu holen sind“, zeigt sich Teamchef Dyson sichtlich begeistert, „Unser Ziel ist es in jedem Jahr den Titel zu gewinnen. Ich habe es bereits einmal (2003) geschafft, aber in diesem Jahr war es so hart, wie noch nie.“

Ebenso erfreut sind seine Fahrer Chris Dyson und Guy Smith, die gemeinsam mit Jay Cochran den zweiten Platz einfuhren und somit ihren Fahrertitel sicherten. Für die Muscle Milk-Truppe ist es somit unmöglich in Road Atlanta den Spieß noch umzudrehen, da man eine Ölpumpe wechseln musste daher und keine Punkte holte.

Möglich machte den AMR-Erfolg erst Stefan Mücke, der rund 50 Minuten vor dem Rennende Jay Cochran im bis dato Führenden Dyson-Lola überholte und somit den 16. Führungswechsel im Rennen vollzog. Auch der dritte lag zu diesem Zeitpunkt noch in einer Runde mit dem Führungsduo. Jene waren Humaid Al-Masaood und sein Nordirischer Kumpane Steven Kane, sowie deren Unterstützung Butch Leitzinger.

Porsche bleibt Seriensieger bei den GT

Ein Blick in die GT-Klasse verrät, dass Jörg Bergmeister und Patrick Long auch im dritten Jahr in Folge nicht zu schlagen sind. Doch erstmals waren sie nicht die gejagten, sondern die Jäger. Die Jäger eines aus der Versenkung aufgetauchten Ferrari. Weite Strecken des Rennens wurden vom 458 Italia von Risi Competizione bestimmt, der in den letzten Rennen nicht allzu auffällig unterwegs war. Doch auch in Laguna Seca war ihm der Sieg nicht vergönnt. In der letzten Runde konnte Bergmeister den Brasilianer Jaime Melo in italo-amerikanischen Diensten vom Thron stoßen. Grund war der fast leere Tank des Ferrari. Auch Dirk Müller konnte davon profitieren und schob seinen BMW M3 am italienischen Pferd ohne Vortrieb vorbei und wurde zweiter mit drei Sekunden Rückstand. Den dritten Platz sicherten sich Johannes van Overbeek und Scott Sharp im starken ESM-Ferrari 458. Melo und Vilander wurden im Risi-Ferrari nur sechste hinter dem zweiten BMW von Auberlen und Werner, sowie der Corvette von Gavin und Magnussen.

Dies bedeutet für den Deutschen Dirk Werner und seinen amerikanischen Kumpanen Joey Hand, sowie für das Team Rahal Letterman Lanigan den Titel im Fahrer- und Teambereich. Es ist bereits der zweite Teamtitel für die Truppe rund um Bobby Rahal. Im letzten Jahr gelang der „Lucky Punch“ beim letzten Rennen in Road Atlanta, als man unerwartet vom Pech der Kontrahenten profitierte und den Titel einheimste. In diesem Jahr kommt der Sieg erwarteter. Die ganze Saison war der BMW das Maß der Dinge und sichert sich nun, bei noch einen ausstehenden Rennen, den Titel.

„Ein Fahrertitel für mich, bei diesem starken Feld… einfach fantastisch“, zeigt sich Joey Hand fast etwas ungläubig, „Dirk und ich hatten ein großartiges Team. […] Dunlop war die ganze Woche über sehr stark. Ich bin begeistert – das ist sicher.“

Bester GT im Gesamtklassement war jedoch weder der Ferrari, noch der BMW oder der Porsche von Bergmeister. Ein anderer Porsche holte sich diesen Titel. Er wurde pilotiert von Richard Lietz und Romain Dumas und ist ein rollendes Hybrid-Labor. Mit dem zehnten Gesamtrang zeigte die Weissacher Truppe abermals, dass es der als GT3 eingestufte Wagen auch mit GT2 aufnehmen kann.

Neues Arbeitsgerät bei Level 5

Einmal mehr war die Mannschaft um Scott Tucker unter dem Banner von Level 5 das beste LMP2-Team, da man der einzige Starter war. Das Ziel des Einsatzes war jedoch ein anderes. Das Team wollte den neuen LMP2-„low cost“-Renner von HPD testen, der für die Regularien von 2012 konzipiert ist. Dies gelang den Fahrern Scott Tucker, Luis Diaz und Christophe Bouchut sichtlich gut, da man auf Gesamtrang vier vorrollen konnte.

Hinter dem nagelneuen HPD reihte sich ein weiterer Klassensieger ein. Eric Lux, Elton Julian und Michael Guasch machten die LMPC-Klasse klar und gewannen das Rennen, mit minimalem Abstand vor den zweiten in Form von Ricardo Gonzalez, Rudy Junco und Gunnar Jeanette. Der dritte Wagen im Endergebnis hatte bereits einen Abstand von zwei Runden aufzuweisen und wurde gefahren von David und Chapman Ducote, sowie Kyle Marcelli, die von der Pole in das Rennen gingen.

Die GTC-Klasse wurde denkbar knapp entschieden. Spencer Pumpelly rettete sich vier Sekunden vor Jeroen Bleekemolen über die Ziellinie, nachdem er vier Minuten zuvor die Führung vom Niederländer abstaubte. Dritte wurden Damien Faulkner und Peter LeSaffre.