Zolder: WRT mausert sich zum 24-Stunden-Spezialisten

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Bert Longin, Franz Verbist, Xavier Maassen und Enzo Ide gewannen die diesjährige Ausgabe der 24 Stunden von Zolder. Nach Spa schafft WRT somit den Sieg bei beiden 24-Stunden-Rennen auf heimischem Terrain. Nach einer furiosen Aufholjagd holte der ProSpeed-Porsche Platz zwei. KRK schafft nach Problemen noch als Dritter den Sprung aufs Podium.

 Mit dem Regen kam die Wende. Nachdem die schnellen DSC-Protagonisten am Abend ihr Rennen beendeten, war zunächst der Weg an die Spitze frei für den KRK-Mercedes SLS, und Anthony Kumpen machte sich berechtigte Hoffnungen, seinen Rekord in Zolder auf sechs Siege auszubauen. Als dann am frühen Sonntagmorgen ein Unwetter über Zolder hinweg zog, wurden die Karten neu gemischt.

Die WRT-Besatzung kam mit den nassen Bedingungen bestens zurecht und knabberte sukzessive den Rundenvorsprung des Flügeltürers ab. KRK war in den letzten Wochen regelmäßig in Zolder zum Testen. Ein Regen-Setup stand offensichtlich nicht auf der Agenda. So nahmen die Dinge ihren Lauf, und der WRT-Audi übernahm die Führung.

Noch besser kam die ProSpeed-Truppe im Regen zurecht. Im alten 996 RSR brannte man am Morgen die schnellsten Runden des Feldes in den nassen Asphalt. Ein Antriebswellenschaden hatte den Porsche am Abend ins Niemandsland des Feldes zurückgeworfen und auf dem Weg zurück nach vorne hatte man bereits Platz drei erreicht.

Pech für KRK

Als die Strecke wieder abtrocknete bließ KRK zum Rückschlag. Bei der Aufholjagd beging Koen Wauters jedoch einen folgeschweren Lapsus. Beim späten Bremsen krachte er ins Heck des vor ihm fahrenden Skylimit Racing-Porsche. Seine vordere rechte Felge brach komplett aus ihrem Stern und die Aufhängung wurde beschädigt.

Auf drei Rädern humpelnd, kämpfte sich Wauters in die rettende Box. Die 48-minütige Reparatur ließ den Rückstand auf den Audi schließlich auf 30 Runden anwachsen. Zu allem Übel verlor man auch noch Rang zwei an den ProSpeed-Porsche. Koen Wauters zeigte sich sofort als Sportsmann: Sein erster Weg führte in die Skylimit-Box, um sich für seinen Fehler zu entschuldigen.

Naturgemäß war das Rennen an der Spitze gelaufen und Bert Longin, Franz Verbist, Xavier Maassen und Enzo Ide holen den zweiten 24-Stunden-Sieg für WRT innerhalb von fünf Wochen. Die junge Truppe um Vincent Vosse hat sich zwei Jahre nach ihrer Gründung somit zur festen Größe im Langstreckensport etabliert.

Bert Longin hat es also geschafft. Er zieht mit seinem ehemaligen Weggefährten aus FIA-GT-Zeiten Anthony Kumpen nach Gesamtsiegen gleich. Beide haben nun fünf Striche auf ihrem Zolder-Deckel.

Auch wenn das Feld nach dem Ausstieg der DSC-Teilnehmer nach sechs Stunden arg schrumpfte und viele reguläre Gegner aus der Belcar auf ihren Cup-Porsche mit vergleichsweise stumpfen Waffen kämpften. Der Sieg nötigt Respekt ab. In bester Langstreckenmanier zog man fehlerfrei seine Runden und schlug erbarmungslos zu, als die Gegner in Form von KRK strauchelten.