24 Stunden von Zolder: Saisonhöhepunkt der Belcar

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Waren im letzten Jahr die 24 Stunden von Zolder noch nicht Bestandteil einer Meisterschaft und die großen Teams unseres Nachbarlandes blieben fern, wurde der Klassiker just befördert und bildet nun den Höhepunkt der Belcar Endurance Series. Der Ausdauerprüfung kommt eine vorentscheidende Bedeutung zu, da die doppelte Anzahl Punkte vergeben wird.

 Wie bereits berichtet, geht der Gesamtsieg bei den 24 Stunden von Zolder auf jeden Fall an eines der Teams aus der Belcar. Die Teams der Dutch Supercar Challenge, die sich der Herausforderung stellen, das Langstreckenrennen zu Ende zu fahren, kämpfen lediglich um die Zolder Endurance Trophy.

Wenngleich in Zolder ein Feld mit großer Markenvielfalt startet, kommen auf dem Papier theoretisch drei Hersteller für den Gesamtsieg in Frage. Während die Audi- und Mercedes-Teams mit ihren regulären Modellen in der GT3-Klasse starten, gehen die Führenden in der Meisterschaft, Pro-Speed Competition, einen anderen Weg.

Rudi Penders Truppe wird mit dem Porsche 996 GT3 RSR des Teams, der die 24 Stunden 2009 schon einmal gewann, in der Klasse GT Open starten. Nach dem Desaster in Spa, wo man beide GT3R im Laufe des Rennens abstellen musste, vertraut man für Zolder auf die bewährte und langstreckenerprobte Technik des RSR. Die Spitzenreiter Marc Goosens und Maxime Soulet werden in Zolder durch Markus Paltalla und David Loix verstärkt.

Der in Eupen lebende Finne Paltalla hat aus der Vergangenheit gute Kontakte zur Porsche Truppe aus Lüttich. Als der geplante Einsatz in Perti Kuismannens Ford GT nicht zustande kam, war also schnell Ersatz gefunden. David Loix ist meist auf den belgischen Rallye-Pisten anzutreffen. Er begibt sich aber immer wieder auch auf den festen Untergrund der Rundstrecken und bestritt 2008 die GT3 EM für Pro-Speed.

Mit dem Schwung des Sieges bei den 24 Stunden von Spa kommt Vincent Vosses WRT-Mannschaft nach Zolder. Mit François Verbist, Bert Longin, Enzo Ide und Xavier Maassen am Steuer des Audi R8 LMS zählt man neben Pro-Speed zu den ganz heißen Anwärtern auf den Gesamtsieg. Franz Verbist führt immerhin aktuell die Blancpain Endurance Series an und gehörte zur Sieger-Truppe von Spa. Bert Longin würde gerne seine persönliche Bilanz verbessern und peilt den fünften Gesamtsieg in Zolder an. Zusammen mit seinem Partner Xavier Maassen liegt er auf Platz drei der Belcar-Wertung. Enzo Die hat sich in den letzten beiden Jahren in unserem Nachbarland einen guten Namen gemacht und gilt als schneller und zuverlässiger Fahrer.

KRK Racing schickt zwei Mercedes SLS AMG GT3 Flügeltürer in die Schlacht. Koen und Kris Wauters, Anthony Kumpen und Raf Vanthoor starten als rein belgische Besatzung, während Mike Heezemanns im zweiten SLS mit seinen Racing for Holland-Kumpels Marius Ritskes, Bernhard van Oranje und Denis Retera antritt.

Anthony Kumpen hält mit fünf Siegen den Rekord in Zolder und gilt als einer der Schnellsten auf dem ex-Grand Prix-Kurs. Ob man aber mit den sehr professionell besetzten Audi und Porsche auf Dauer mithalten kann, wird sich zeigen. Kumpens Mitstreiter in der Belcar Koen Wauters hat sich zuletzt gut entwickelt und bewegt sich regelmäßig in der Spitzengruppe des Feldes. Auch sein Bruder Kris ist mit Partner Raf Vanthoor oft im vorderen Feld anzutreffen. Beide sind aber keine ausgesprochenen Siegfahrer.

Da einige Teams ihren etatmäßigen Einsatzgeräte die 24-Stunden-Hatz nicht zutrauen und sie folgerichtig in der Garage lassen, bekommen die Cup-Porsche-Teams teils prominenten Zuwachs. Fred Bouvy und Christian Kelders lassen ihre Corvette C6 GT3 zu Hause und mieten sich bei Chris Matheus und Bert Redant auf dem Level Racing-Porsche ein Damien Coens ist als fünfter Fahrer mit an Bord. Die Meisterschafts-Zweiten Tim Verbergt und Jeffrey van Hooydonk starten statt auf dem Barwell Aston Martin auf dem Omnilevel-Speedlover Porsche zusammen mit Maarten Makelberge und dem deutschen Lars Kern.

Einer der schnellsten Cup-Porsche kommt von Belgium Racing. Danny De Laet und Nils Lagrange lassen den Lamborghini Gallardo zu Hause und werden auf dem Zuffenhausener Boxer Dylan Derdaele und Tom van Rompuy unterstützen. Gerade Lagrange ist immer für schnelle Quailfying-Runden gut und könnte den 911er möglicherweise ganz weit vorne platzieren.

Die Action in Zolder startet heute am späten Nachmittag mit dem freien Training um 17:30 Uhr. Heiß wird es dann ab 20:00 Uhr mit dem ersten Nachtqualifying über fast vier Stunden. Morgen Vormittag gibt es zwei weitere Qualifyings, bei denen die Teilnehmer der Belcar und der DSC getrennt jeweils dreißig Minuten auf die Strecke gelassen werden. In der Super Pole am Nachmittag fahren dann die jeweils besten Zehn aus beiden Serien die Spitzenplätze auf dem Grid aus.