Mid-Ohio: Nullrunde für Klaus Graf und Chris Dyson

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Die Diskussionen nach dem Rennen der American Le Mans Series in Mid-Ohio bekommen neuen Zündstoff: Den LMP1-Piloten Klaus Graf und Chris Dyson werden die eingefahrenen Meisterschaftspunkte nachträglich aberkannt.

Möglich gemacht wird dieser Punktabzug durch einen Paragraph im Reglement der IMSA, dem Veranstalter der Americen Le Mans Series. Der Passus gibt vor, dass vor jedem Rennen eine Mindestdistanz für jeden Fahrer festgelegt wird. Hält sich ein Fahrer nicht daran, werden ihm die Punkte nicht gegeben. Das Limit am Wochenende in Mid-Ohio lag bei 30 Runden.

Wie Sportscar-Info bereits berichtete, wurde das Rennen zu einer wahren Regenschlacht. Die Rennstrecke verwandelte sich binnen Minuten zu einer überdimensionalen Wasserrutsche für Rennwagen. Aufgrund dieser äußeren Bedingungen wurde das Rennen zehn Minuten vor dem regulären Ende durch die rote Flagge abgebrochen.

Zu diesem Zeitpunkt in Führung lag der Muscle Milk-Aston Martin in den Händen von Klaus Graf vor dem Dyson-Lola-Mazda von Chris Dyson. So kam es, dass zu Rennabbruch die beiden Fahrer lediglich 18 und 17 Runden absolviert hatten. Dies war der Rennleitung im nachhinein zu wenig und sie gab beiden Fahrern keine Punkte, wie die Kollegen von speedtv.com zu berichten wissen.

Ebenfalls nicht an die Mindestfahrzeit von 30 Runden kamen die beiden BMW-Kutscher Bill Auberlen und Joey Hand heran. Ihnen werden jedoch keine Punkte abgezogen. Grund dafür ist eine weitere Regelung im Regelwerk der IMSA.

Diese sieht vor, dass das Rundenlimit um die verkürzte Fahrzeit nach dem Rennabbruch verringert wird, wie ALMS-Renndirektor Beaux Barfield erläutert: „Wir machten nur eine kleine Anpassung. Im Grunde reduzierten wir die Mindestanzahl an Runden, weil das Rennen verkürzt wurde. Das Rennen war um 6,5 Prozent kürzer, also passten wir die Mindestfahrdauer um 6,5 Prozent an.“ Dies rettete die beiden US-Amerikaner in Diensten des Münchener Autobauers. Das neue Rundenlimit liegt nun bei 28 Runden, welches beide erreichten.

Jedoch sollte der Punktabzug für die LMP1-Stars als vorläufig betrachtet werden. Die ALMS hat in Road America eine Krisensitzung anberaumt. Sollte es jedoch bei dem Punktabzug bleiben gibt es erstmals seit 2002 wieder die Situation, dass ein einziger Fahrer den ALMS-Titel gewinnt. Damals war es Tom Kristensen, begünstigt durch Zusatzpunkte für Polepositionen und schnellste Rennrunden, für Audi. Diese Punkte werden allerdings nicht mehr verteilt.

Die besten Aussichten auf den Titel hat derzeit Guy Smith mit einem Vorsprung von 16 Punkten auf den Teamkollegen Chris Dyson. Lucas Luhr führt nun 20 Punkte vor seinem Kumpanen und Landsmann Klaus Graf.

Fortsetzung folgt – ganz bestimmt.