Am kommenden Wochenende zieht es den Tross des ADAC Masters in die Alpen, genauer an den frisch renovierten Red Bull Ring nach Spielberg, um die zweite Saisonhälfte einzuläuten. Zeit für einen Blick auf den bisherigen Saisonverlauf der aufstrebenden GT-Meisterschaft.
Schon über den Winter kündigte sich eine weitere Steigerung der Starterzahlen im GT Masters-Feld an. Die deutsche GT3-Serie zog mehr und mehr Teams an und man lief der populären GT3-EM in puncto Starterzahlen den Rang ab. Beim Saisonauftakt in Oschersleben waren 38 Sportwagen am Start. Auch die GT3-typische Markenvielfalt kommt im Masters zum Tragen: Acht Hersteller finden sich in den Starterlisten. Mit Porsche, BMW, Audi und Mercedes sind alle deutschen Premium-Hersteller vertreten.
Bereits beim ersten Aufeinandertreffen in der Motorsportarena Oschersleben zeigte sich bereits, wer der ersten Saisonhälfte einen Stempel aufdrücken würde. Weder die zurückgekehrten Alpina-BMW-Boliden, noch die unerfahrenen Söhne von Hans-Joachim Stuck standen auf den Favoritenlisten an oberster Stelle. Der Sieg in Lauf eins ging dann an Alex Margaritis und Dino Lunardi im grünen Bayern-Bomber, Johannes und Ferdinand Stuck im Lamborghini Gallardo holten sich den Pokal in Lauf zwei. Die ersten Duftmarken waren gesetzt.
Drei Wochen später trat man gemeinsam mit der FIA-GT-Weltmeisterschaft auf dem Sachsenring an. Das Paket lockte gut 35.000 Gäste an den vor allem bei Zweirad-Fans beliebten Traditionskurs bei Hohenstein-Ernstthal. Die ehemalige Naturrennstrecke lag den Audis. Die Siege gingen an Christopher Mies und Luca Ludwig im Abt-Audi R8 und Christopher Haase und Andreas Simonsen im gleichen Modell von Phoenix Racing. Im zweiten Lauf des Wochenendes belegten die Herren der Ringe gar die Plätze eins bis vier.
Mit Lauf Drei stand der erste Auslandsaufenthalt auf dem Programm. Der belgische ehemalige Formel 1-Kurs von Zolder stand nach 2007 zum zweiten Mal auf dem Kalender. Der winklige Streckenverlauf kam erneut dem bulligen BMW Alpina entgegen. Margaritis/Lunardi holten einen zweiten Platz und einen Laufsieg und sicherten sich so die Tabellenführung. Doch auch die Stuck-Brüder schafften einen Laufsieg und blieben somit in Schlagdistanz.
Der vorläufige Höhepunkt der Saison stand dann auf dem Nürburgring auf dem Plan. Die GT-Renner nutzten die Chance sich beim ADAC Truck Grand Prix vor vollen Tribünen einem rennsportbegeisterten Publikum zu präsentieren. Während die Tabellenführer, mit Erfolgsballast bestückt, im Mittelfeld untergingen und jeweils nach Ausfällen punktelos blieben, fuhren Stuck/Stuck einen weiteren Sieg ein, der die jungen Brüder an die Spitze der Tabelle katapultierte.
Es schlug aber auch die große Stunde der Sternenkrieger. In Lauf eins standen zwei SLS-AMG-Teams mit auf dem Podium. Andreas Wirth und Christiaan Frankenhout begeisterten mit spektakulärer Fahrweise und kämpften sich von Startplatz zwölf auf das Podium. In Lauf zwei gelang dem Heico Motorsport-Duo gar der erste Sieg eines Mercedes im GT Masters.
Während des Nürburgring-Wochenendes kam es zum Streit über die Balance of Performance. Die Audi Teams fühlten sich benachteiligt und während Christopher Mies im sozialen Netzwerk Facebook seinen Unmut äußerte, entlud Luca Ludwig seinen Frust vor laufenden Fernsehkameras. In der Tat scheint der Lamborghini etwas im Vorteil zu sein. Hans Reiters Schützlinge schlugen sich meist selbst durch Ausfälle. Fahren sie jedoch durch, liegen sie meist vorne. Doch das Feld ist eng beieinander. Nach dem ersten Training am Ring lag mit sage und schreibe achtzehn Startern das halbe Feld innerhalb von einer Sekunde. Auch die Audis waren in der Lage das Tempo der Spitzengruppe mitzugehen. In Lauf eins wurde man allerdings Opfer der harten Fahrweise in der Spitzengruppe.
Zum Rückrundenstart zieht man nun in die Steiermark, wo mit finanziellen Mitteln des Energie-Limonaden-Fabrikanten Dietrich Mateschitz‘ die seit einigen Jahren brach liegende Rennstrecke von Spielberg wieder renntauglich gemacht wurde. Der in frischem Glanz erstrahlende Red Bull Ring erfreut sich allergrößter Beliebtheit. Nach der DTM ist das Masters-Wochenende bereits die zweite deutsche Serie, die es in unser südliches Nachbarland zieht. Auch die IDM und das AVD race weekend mit der International GT Open werden dem Red Bull Ring im Laufe des Jahres noch einen Besuch abstatten.
Die Rennaction startet am Freitagmorgen mit dem Freien Training. Die Rennen starten, wie immer, am Samstag und Sonntag um 12:00 Uhr.