Jüngst reüssierten Klaus Graf und Lucas Luhr beim Wettsegeln über den Kurs in Lexington und somit beim fünften ALMS-Lauf 2011. Wie nicht anders zu erwarten, ging in der GT-Kategorie wieder die Post ab. Am Ende standen Bryan Sellers und Wolf Henzler ganz oben auf dem Stockerl.
Bei der fünften Station der diesjährigen American Le Mans Series setzte sich nach einem ereignisreichen Rennen Klaus Graf mit seinem Partner Lucas Luhr durch, was zunächst anders aussah: Nach dem gewohnt fliegenden Rennstart gelang es Guy Smith, Startfahrer für Dyson Racing, die zuvor herausgefahrene Trainingsbestzeit umzumünzen. Der Abstand hielt sich, je nach Verkehr, allerdings im Rahmen von 0,5 bis circa zwei Sekunden.
Die Wende zugunsten der Muskel-Milch-Akteure brachte dann eine Phase hinter dem Safety-Car, da sich ein Bolide aus der LMPC im Kiesbett verhangen und eingegraben hatte. Als das Führungsfahrzeug die Strecke wieder verließ, um allen Beteiligten wieder eine Freigabe des Rennens zu ermöglichen, gelang es Luhr, sich direkt nach Wiederfreigabe des Rennens am Führenden Guy Smith vorbei zu pressen.
Enorme Leistungsdichte an der Spitze
„Ich hatte sehr viel Spaß mit Guy. Er wirklich extrem Druck gemacht. Es war sehr schwer, sich im Verkehr durchzuarbeiten, mal gewinnst du Zeit, mal verlierst du deinen Vorsprung“, so ein Fazit ziehender Lucas Luhr.
Luhr setze mit einer Zeit von 1:14,108 Minuten die schnellste Rennrunde, bevor er das LMP1-Coupé an seinen Landsmann Klaus Graf übergab. Allerdings verwandelte sich die Strecke wegen einsetzender Schauer wenig später in einen Fluss. Muscle Milk AMR holte seinen Schützling dann zum Reifenwechsel an die Boxen, ohne eine Position abtreten zu müssen.
„Gleich nach dem Boxenstop sah ich, dass es zu Regnen anfing. Bei manchen Stellen war es trocken und die Reifen hatten viel Grip, an anderen Stellen war das Gegenteil der Fall. Lucas konnte mir das Auto in Führung liegend übergeben, er machte einen großartigen Job. Nachdem ich zum Reifenwechsel die Boxen ansteuern musste, war die Strecke unbefahrbar“, so ein zufriedener Klaus Graf.
Den Renkommisaren wurde es dann zu munter, als rund zehn Minuten vor Schluss zahlreiche Akteure die Ideallinie abseits der Strecke fanden. Als Folge daraus brach man den fünften Lauf vorzeitig ab, um weitere Abflüge zu verhindern.
„Ich stehe zu hundert Prozent hinter der Entscheidung der Rennleitung. Es war schrecklich. In der GT-Klasse waren die Besten der Besten GT-Fahrer am Start – und sie drehten sich überall von der Strecke. Es sah aus, wie Amateure, aber da war nichts zu machen“, sagte Lucas Luhr über den Rennabbruch.
Zweite wurden Chris Dyson und Guy Smith, damit wechseln sich Dyson Racing und Cytosport weiter munter mit dem Gewinnen ab.
Spannender Rennverlauf in der GT-Klasse
Zum dritten Mal hintereinander waren es die BMW M3 aus dem Hause RLR, welche die erste Startreihe in der GT-Kategorie für sich beanspruchten. Für die Bayern verlief der Start dann alles Andere als mustergültig. Der BMW mit der Startnummer 55, gefahren von Dirk Werner, verlor in Runde eins drei Plätze. Das Schwesterauto #56 mit Dirk Müller am Steuer verlor in der zweiten Rennrunde die Führung an Jan Magnussens Corvette C6. R.
Magnussen verteidigte den Platz an der Sonne, bis ihn der einsetzende Regen zu einem extra Anlauf der Boxenstraße zwang. Damit war der Weg Frei für Jaime Melo und Risi Competizione. Die Startnummer 62 bleib mit den Slicks länger auf der nassen Piste, als die Konkurrenz von Porsche, BMW, Corvette und Ford.
Die Siegeshoffnungen für Risi erledigten sich allerdings rasch, da der Ferrari F458 nach einem wilden Ritt durch den Streckenabschnitt „Carousel“ mit einer beschädigten Aufhängung vor Start und Ziel zum Stehen kam.
Die Rennleitung reagierte blitzschnell und schickte das Führungsfahrzeug vor das Feld. Durch den Ausfall des bis dahin führenden Fahrzeugs erbte Patrick Long vorübergehend die Führung. Longs Crew verging das Lachen dann schnell wieder, als Wolf Henzler den Porsche 911 GT3 RSR vom Team Falken Tire an dem von Patrick Long gefahren Porsche gekonnt vorbei lenkte, darauf folgte ein Dreher vom amerikanischen Werksfahrer in Kurve zwei.
Henzler, ebenfalls Porsche-Werkspilot, gelang es den ersten Sieg für die Falken nach Hause zu bringen. „Das Team hat wirklich die richtigen Entscheidungen getroffen. Auch unter solchen Bedingungen war der Reifen so gut“, äußerte sich Wolf Henzler nach dem Rennen.
Bryan Sellers, seinerseits Mitstreiter von Henzler, sagte: Es war ein großartiges Rennen. Von Anfang an wussten wir, dass Regen kommen würde und unser Regenreifen gut ist.“
Jan Magnussen und Oliver Gaving wurden am Ende in Ihrer #4 Corvette Zweiter. Ihnen folgte der BMW von Dirk Werner und Bill Auberlen auf der dritten Position der Klasse.
Kopf an Kopf in den Challenge-Klassen.
In den Markenpokal-Klassen LMPC und GTC war es einmal mehr ein Kampf, der zum Ende seinen Sieger fand. Da in diesen beiden Klassen alle Teams mit dem gleichen Material arbeiten müssen, geht es hier fast jedes Rennen hart zur Sache.
Im Markenpokal für den Oreca FLM09 reüssierten am Ende Kyle Marcelli und Tomy Drissi. Für beide war es der erste Sieg in einem ALMS-Lauf. Den absoluten Triumph für Intersport komplettierten Clint und Jon Field, welche aus Dublin in Ohio stammen. Dritte wurden David Cheng und Javier Echeverria.
In der Klasse für Porsche 911 GT3 CUP-Fahrzeuge waren es wieder Spencer Pumpelly und Duncan Ende, die ihren Cup-Porsche nach ganz vorne fuhren. Ihnen folgten Black Swan Racing mit den Piloten Tim Pappas und Jeroen Bleekemolen. Dritte wurden am Ende John Potter und Craig Stanton, die mit Platz drei für ein gelungenes Comeback von Magnus Racing sorgte. Das Auto war erstmal seit der zweiten Saisonrunde in Long Beach wieder auf der Teilnehmerliste aufgetaucht.
Schreibe einen Kommentar
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.