GT World Championship nimmt Formen an

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Traditionell hat Stephane Ratel im Rahmen des 24-Stunden-Rennens in Spa-Francorchamps eine Pressekonferenz zur Zukunft des GT-Sports gegeben. Sieben Teams haben bereits für die reformierte GT-Weltmeisterschaft zugesagt, bei der Beschränkung der Anzahl der Fahrzeuge wird es bleiben.

Wieder war viel im Vorfeld spekuliert worden, ob die Weltmeisterschaft mit dem neuen GT World Class-Reglement zustande kommen wird, und wieder hat sich Stephane Ratel als Stehaufmännchen bewiesen. Das bisherige Ergebnis kann sich nämlich durchaus sehen lassen: Mit Ferrari, BMW und Audi haben bereits drei neue Marken ihre Teilnahme an der Weltmeisterschaft zugesagt. Überraschenderweise hat das WRT-Team den Zuschlag von Audi bekommen; für BMW wird Marc VDS den Z4 an den Start bringen, und mit Vita4One (vormals Vitaphone) kehrt der Weltmeister der Saison 2010 zurück, diesmal mit Ferrari-Power. Der neue GT-Mix nach dem Motto „Alles in einen Topf“ scheint gut anzukommen.

Die Anzahl der Fahrzeuge soll auf zwei pro Hersteller limitiert werden, womit das Feld automatisch auf etwa 20 Fahrzeuge begrenzt wird: „Wir sind voll auf Kurs, unser erklärtes Ziel, neun bis zehn Teams – elf in einer perfekten Welt – zu haben, die neun bis elf Marken in der ultimativen GT-Weltmeisterschaft repräsentieren,“ so Stephan Ratel. Zusätzlich zu den sieben feststehenden Marken – ob Corvette weiterhin antreten wird, ist fraglich, auch wenn Interesse besteht – hofft der SRO-Chef auf Mercedes und Alpina. Ein GT1-Projekt von Aurora mit dem Alpina B6 scheiterte 2010 an den Bürokratie-Hürden der FIA. Außerdem ist McLaren ein heißer Kandidat für einen Startplatz in der Weltmeisterschaft 2013.

Während sich die Fans beim Starterfeld auf einen Leckerbissen freuen dürfen, wird die Streckenauswahl für Erstaunen sorgen: Ratel kündigte an, die 600 PS-Fahrzeuge eher selten auf den großen Formel 1-tauglichen Strecken fahren zu lassen, sondern kleinere Kurse wie Navarra, Zolder oder Goldenport in den Vordergrund zu rücken. Hintergrund dieser Wahl ist die Tatsache, dass auf den großen Strecken die Tribünen häufig sehr leer seien, was im Fernsehen schlecht aussehe. Neben den bisherigen Austragungsorten in Europa, Asien und Südamerika strebt Ratel nach einem weiteren Rennen in China sowie zwei Läufen auf dem nordamerikanischen Kontinent. Auch die schon länger laufenden Bestrebungen seitens des SRO nach einem Lauf in Russland gehen weiter.

Von der technischen Seite gibt es nichts Neues zu vermelden. Es bleibt bei der angekündigten Angleichung der jetzigen GT1- und GT3-Fahrzeuge sowie der GT2-Fahrzeuge bis 2009. Ein Fragezeichen steht noch hinter den aktuellen GTE-Fahrzeugen des ACO. Die GT3-Europameisterschaft und Blancpain Endurance Series werden weiterhin nach unverändertem GT3-Reglement ausgetragen. Weitere Informationen zur GT-Weltmeisterschaft wird der SRO in China geben, wenn die GT1-WM in Ordos Station macht.

Bisher feststehende WM-Teams:

» Young Driver AMR (Aston Martin)
» Team WRT (Audi)
» Marc VDS (BMW)
» Vita4One Racing (Ferrari)
» Belgian Racing (Ford)
» All-Inkl.com Münnich Motorsport (Lamborghini)
» JR Motorsport (Nissan)

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