GT3: Es geht voran

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Vor dem Start der 24 Stunden von Spa lud Stephane Ratel die versammelte Fachjournalie zur Pressekonferenz, um über die Zukunft der GT1 WM zu referieren. Aber auch über die GT3 hatte der GT-Zampano interessantes zu berichten.

Ratel zeigte sich überaus zufrieden mit dem Erfolg der Blancpain Endurance Series. Seine Erwartungen seien sogar übertroffen worden. „Diese Serie hat vom Start weg den größten Erfolg, seitdem wir 1994 die BPR-Serie gestartet haben“, so Ratel. Als Gründe gab er vor allem die Partnerschaft mit dem Uhrenhersteller Blancpain an. Aber auch die Rückkehr zum Dreistunden-Rennformat sei ein Schlüssel zum Erfolg gewesen. Dieses Format sei das Beste im Punkto Preis-Leistungs-Verhältniss. Bei geringeren Kosten, als bei den Sechs-Stunden-Rennen der LMS könne man das Auto, und damit die Kosten, trotzdem mit drei Fahrern teilen.

Auch aus Fehlern habe man gelernt. Die Idee einer GT2 EM ohne reine Profibesatzungen wurde verworfen. Es habe sich gezeigt, dass es sowohl für die Pro-Klasse als auch für die Pro-Am und den Gentlemens-Cup Interessenten gäbe. Auch sei es gerade für die Amateur-Fahrer wichtig, auf Top-Kursen zu starten.

Obwohl die SRO weiterhin die Teams als Kunden betrachtet, ist Ratel über das Auftreten von Audi erfreut. Die Ingolstädter waren mit einer gewaltigen Hospitality angereist und unterstützten ihre Kunden massiv. Das wünsche man sich auch von Mercedes und Nissan. Trotzdem will man dem Konzept der unabhängigen Teams treu bleiben. Die Werke sollten aber für Spa hinter ihren Teams stehen und diese unterstützen.

Dem Rennen in Spa sagt der SRO-Chef eine große Zukunft voraus. Mit 62 Startern stellte man in diesem Jahr bereits einen Rekord seit Beginn der SRO Ägide 2001 auf. Ratel glaubt, dass man ohne die Lieferprobleme bei Michelin und die Unfälle auf der Nordschleife auf 69 Teilnehmer gekommen wäre. Doch auch diese Zahl sei noch steigerungsfähig. 75 bis 80 Starter seien im Bereich des Möglichen. Vor Allem hoffe man auf ein Anwachsen des GT4-Feldes. Zehn Starter in der kleinsten Klasse wären gut.

Den Einwand, der große Erfolg der Blancpain Serie sei der Tot der GT3 EM, lässt Ratel nicht gelten. Seiner Meinung nach müssen viele der Teams, die in GT3-Renner, Trucks, Infrastruktur und Personal investiert haben, sowohl bei den Sprintrennen, als auch bei den längeren Rennen starten, um die Kosten zu decken. Momentan ernte man die Früchte des Erfolgs der GT3-Kategorie. In jedem Jahr kommen neue Hersteller und der Wettbewerb wird immer größer. In Zukunft wird allerdings die Zwei-Wagen pro Team Regel in der EM etwas gelockert, um Teams, die nur einen Wagen besitzen, Gaststarts zu ermöglichen.

Ratel äußerte auch den Gedanken über einen ganz besonderen GT3-Event. Er habe die Idee eines SRO GT3 Weltfinals mit allen Gewinnern der SRO GT3 Meisterschaften. Das Rennformat wäre eine Kombination aus einem Dreistunden-Rennen und zwei GT3-üblichen Sprintrennen. Was ihm noch fehlt, ist der richtige Ort. Er möchte das Spektakel außerhalb Europas an einem besonderen, neuen Ort veranstalten und ist sich sicher, dass die Teams ihm folgen, wenn er für die Container und Flugtickets sorgt. Man darf also weiterhin gespannt sein, was der Macher der GT-Szene in Zukunft noch aus dem Hut zaubert.