VLN: ROWE Racing gewinnt Chaos-Rennen

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Michael Zehe, Alexander Roloff und Roland Rehfeld holten den ersten Sieg für den von ROWE Racing eingesetzten Mercedes SLS AMG GT3. Die Truppe profitierte allerdings von einem chaotischen Rennverlauf mit zwei Abbrüchen.

Zwei heftige Unfälle zwangen die Rennleitung jeweils dazu, die rote Flagge zu schwenken und das Rennen zu neutralisieren. Nach dem zweiten Abbruch wurde beschlossen, das Rennen nicht wiederaufzunehmen. Zu diesem Zeitpunkt waren 162 Minuten reine Rennzeit vergangen, womit die für die volle Punktevergabe relevante Mindestfahrzeit von 160 Minuten knapp überschritten war. Gut eine halbe Stunde vor dem Abbruch hatte der ROWE-SLS die Führung übernommen und führte auch in der Addition der beiden Rennteile.

Im Qualifying hatte zunächst der Mamerow-SLS die Nase vorne. Eine 9:32.548 reichte Chris Mamerow und Armin Hahne für den besten Platz in der Startaufstellung. Mamerow konnte die Position zwar nach dem Start verteidigen, wurde aber im Laufe des ersten Nordschleifenumlaufs von Oliver Kainz im Wochenspiegel Porsche kassiert.

Am Ende der dritten Runde wurde das Klassement zum ersten Mal durcheinander gewürfelt, als die ersten Mitglieder der Spitzengruppe zum Reifenwechsel an die Box kamen. Bei feuchten Bedingungen waren einige Starter mit geschnittenen Slicks gestartet und orderten nun profilloses Gummi. Von den frühen Stopps wurden auch Teams an die Sitze gespült, die dort nicht so oft anzutreffen sind. Als sich der Wochenspiegel Porsche im sechsten Umlauf einen Reifenschaden einhandelte, übernahm der Car Collection Porsche mit den Fahrern Peter Schmidt, Marcel Blumer und Christopher Zöchling in Führung.

Die Freude über die unerwartete Führung war allerdings nur von kurzer Dauer. In Runde sieben übernahm der Frikadelli-Porsche Platz eins und Sabine Schmitz am Steuer nutzte die freie Sicht nach vorne, um sich gleich ein kleines Polster zu verschaffen. Nach dem anschließenden Boxenstopp der Frikadelle lag mit dem SP7 Porsche von Marc und Dennis Busch das fünfte Team in Führung.

Als kurz darauf wieder leichter Regen einsetzte kollidierten im Bereich Tiergarten drei Fahrzeuge. Die dadurch blockierte Strecke und die Tatsache, dass sich die Bergung der verletzten Fahrer zum Teil schwer gestaltete machte einen Abbruch per roter Flagge unumgänglich. Ein Fahrer, der die Unfallstelle passierte sprach von Bildern, die jenen bei Uli Richters tödlichen Unfall 2001 ähnelten.

Nach über 11/2 Stunden Unterbrechung wurde das Rennen um 15 Uhr neu gestartet. Arno Klasen, der den Frikadelli-Porsche übernommen hatte, setzte sich nach dem Restart an die Spitze. Da die beiden Rennhälften aber addiert werden, führte zu diesem Zeitpunkt immer noch der Porsche der Busch-Brüder die Wertung an.

Während der Porsche der Eifler Mannschaft auf der Strecke weiter Führungskilometer sammelte, konnte der ROWE SLS den Busch-Cup-Porsche überholen und führte nun in Addition der Rennteile. In der Folge wurde auch der Frikadelli-Porsche überholt und die Reihenfolge des Spitzentrios auf der Strecke entsprach der offiziellen Wertung. Just als sich die Teams in der Phase der letzten Fahrerwechsel befanden wurde das Rennen ein weiteres Mal mit der roten Flagge abgebrochen. Ein weiterer Unfall, diesmal im Bergwerk, in den sechs Fahrzeuge involviert waren, ließ Rennleiter Bernd Burkhard keine andere Wahl.

Die siegreiche ROWE-Truppe profitierte von dem Rennabbruch. Das sah auch Michael Zehe so: „Wir müssen natürlich eingestehen, dass wir von dem Rennabbruch profitiert haben. Ich konnte meinen Stint nicht wie geplant antreten. An die Zeiten von Alexander und Roland kann ich als Amateurrennfahrer nicht heranreichen und unsere Konkurrenz war heute sehr stark.“ Arno Klasen (Frikadelli-Porsche) bring die Dinge auf den Punkt: „Auch wenn man dafür niemandem die Schuld geben kann, ärgert uns der Rennabbruch sehr. Wir waren auf dem besten Weg, den Rückstand auf den ROWE-SLS aufzuholen und haben den ersten Gesamtsieg für das Frikadelli-Team verpasst.“

Die VLN Saison 2011 gestaltet sich weiter abwechslungsreich. Im sechsten Rennen gab es den sechsten Sieger. ROWE holte den zweiten Sieg des Jahres für einen der Flügeltürer. Am letzten August-Wochenende steht mit dem 6h ADAC Ruhr-Pokal-Rennen ein weiteres Highlight auf dem Programm.