VLN: Ein Blick in die Starterliste

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Das 24-Stunde-Rennen auf der Nordschleife wirft seine Schatten voraus. Der zweite VLN-Lauf mausert sich zum Schaulaufen der Werksteams. Mit 21 Startern auf Rennfahrzeugen von fünf Herstellern liefert die Klasse SP9 alles was die Herzen der Sportwagenfreunde begehren. Die Klasse E1XP bekommt prominenten Zuwachs.

Ganze Acht SLS AMG GT3 bringen die Mercedes Kundenteams in die Eifel. Gleich drei davon tragen die Black Falcon Beklebung. Am Steuer der Speerspitze der Kelberger wechseln sich Kenneth Heyer, Ralf Schall und Thomas Jäger ab. Die bislang schnellste Sternenkrieger-Truppe findet sich aber im Mamerow SLS. Chris Mamerow und Routinier Armin Hahne werden hoch auf Top-Platzierungen gehandelt.

Sieben Wagen der SP9 kommen aus Zuffenhausen. Fünf 911 GT3R und zwei CupS werden das Rennen unter die Räder nehmen. Drei GT3R kommen von Manthey Racing. Heißester Kandidat auf den Gesamtsieg sollte die #11 mit Timo Bernhard, Lucas Luhr und Romain Dumas sein. Die Pinta Jungs Michael Illbruck und Manuel Lauck haben beim letzten Lauf kurz ihr Können aufblitzen lassen. Der fünfte im Bunde der aktuellsten Porsche ist die Frikadelli Mannschaft. Nach Platz fünf in Lauf eins geht man hochmotiviert ins Rennen.

Bei den älteren Fans der VLN wird einer der CupS für helle Begeisterung sorgen. Jürgen Alzen teilt sich seinen Porsche mit Nordschleifenurgestein Arthur Deutgen, der seinerzeit im Dolate BMW M3 die Fans mit seiner spektakulären Fahrweise in Verzückung versetzte.

Ein weiterer GT3R wird in der Klasse E1XP starten. Das im letzten Jahr gestartete Hybrid-Projekt findet seine Fortsetzung. Der Elektro-Renner wird von Jörg Bergmeister, Marco Holzer und Patrik Long gesteuert. Nach der Führung bis zur 22. Stunde der 2010er Ausgabe des 24H Rennens kann man das rollende Rennlabor getrost in den Kreis der Sieganwärter zählen.

Vier Starter kommen diesmal aus dem Audi Lager. Drei der R8 LMS werden als offizielle Werkswagen genannt. Mit Christian Abt, Luca Ludwig, Christopher Mies im Abt-Wagen und Marc Basseng/Frank Stippler und Markus Winkelhoch/Marc Bronzel auf den beiden Phönix Wagen ist man bei den Ingolstädtern stark besetzt. Marcel Fässler wird als Joker auf beiden R8 aus dem Phönix-Stall genannt.

Jeweils ein Starter der SP9 kommt von BMW und Lamborghini. Da die interne Firmenpolitik der Bayern Werkseinsätze mit Modellen, die kein „M“ im Emblem tragen verbietet, kommt der einzige Z4 GT3 aus dem Dörr Rennstall. Auf dem Lamborghini Gallardo LP600 aus dem Hause Reiter starten die frischgebackenen GT Masters Laufsieger Johannes und Ferdinand Stuck gemeinsam mit ihrem Vater Strietzel. Lambo-Spezialist Peter Kox komplettiert die Familienbande und kann sicherlich den ein- oder anderen Tipp aus seinem großen Erfahrungsschatz einbringen.  

BMW Motorsport tritt an, um den Doppelsieg in Lauf eins zu wiederholen. Auf den beiden M3 GTE, die über den Winter gründlich überarbeitet wurden, teilen sich diesmal Jörg Müller, Augusto Farfus, Pedro Lamy sowie die drei Dirks (Müller/Werner/Adorf) die Lenkräder.

Der Fleißpreis der Woche geht an die Farnbacher Mannschaft. Letztes Wochenende bestritt die Truppe noch recht erfolgreich den Test-Tag in Le Mans. Dieses Wochenende dreht der Ferrari F458 Italia GT seine Runden in der Eifel. Nach dem dritten Platz beim 24H Rennen 2010 steht das Projekt heuer noch mehr unter Beobachtung. Das Steuer teilen sich Dominik Farnbacher, Allan Simonsen und Jaime Melo.  

In den Tiefen des Klassengestrüpps findet sich ein weiteres interessantes Sportwagenprojekt. Der von Raeder eingesetzte Audi TT RS sorgte bereits Ende der letzten Saison für Aufsehen. Mit der Besatzung Michael Ammermüller, Jens  Klingmann, Andrea Piccini wird man nicht nur den direkten Gegnern in der Klasse enteilen.

Für die Zuschauer bietet das Feld zweifelsohne einiges an Attraktivität. Aus sportlicher Sicht ist aber sicherlich nicht mehr als ein Säbelrasseln zu erwarten. Vor dem Saisonhighlight zweimal rund um die Uhr wird keiner der Protagonisten das Risiko eingehen, für zu gute Leistungen, sprich schnelle  Rundenzeiten, in Form von BOP Restriktionen bestraft zu werden. Im Fahrerlager macht der Begriff „Target Lap Time“ die Runde. Die Teams haben sich auf Zeiten um 8:30min eingeschossen.