Daytona-Krimi: Klassenprimus Ganassi siegt zum Auftakt

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Wimpernschlag-Entscheidung in Daytona: Ganassis Erfolgsgaranten Pruett und Rojas knüpften nahtlos an die Siegesserie im vergangenen Jahr an. Gemeinsam mit Hand und Rahal siegten die Grand-Am-Titelverteidiger hauchdünn vor den Teamkollegen beim Aufgalopp in Florida.

Etliche Gelbphasen, zahlreiche Positionskämpfe und Stoßstangenduelle: Die 24 Stunden von Daytona sind berüchtigt für ihre Herzschlagfinali und Kopf-an-Kopf-Rennen bis zum Fallen der Zielflagge. Das war in diesem Jahr nicht anders. Die 49. Auflage des amerikanischen Winter-Langstreckenklassikers bot zum Abschluss einmal mehr einen Krimi, bei dem Nuancen über Sieg und Niederlage entschieden.

Letztendlich triumphierten die amtierenden Grand-Am-Meister Scott Pruett und Memo Rojas (Chip-Ganassi-BMW-Riley) gemeinsam mit Joey Hand und Graham Rahal, nachdem die Entscheidung während des letzten Boxenstopps fiel. Pruett katapultierte sich dank eines blitzschnellen Services von Rang drei an die Spitze des Feldes und rettete die Führung mit einem Vorsprung von knapp drei Sekunden über den Zielstrich.

Damit hatten die Stallgefährten Scott Dixon, Juan Pablo Montoya, Dario Franchitti und Jamie McMurray (Ganassi-BMW-Riley) das Nachsehen und mussten mit dem Silberrang Vorlieb nehmen. Die Podiumsgesellschaft komplettierten die Titelverteidiger João Barbosa, Christian Fittipaldi, Max Papis and JC France (Action-Express-Porsche), welche an dritter Stelle über die Ziellinie rollten.

„Das ist einfach genial“, jubelt Pruett über seinen Erfolg. „Solch eine Wimpernschlag-Entscheidung ist einfach unglaublich. Unser Nummer-eins-Fahrzeuge erreichte in den letzten fünf Jahren immer das Ziel und gewann dreimal. Allein diese Tatsache ist Beweis genug um zu demonstrieren, welch Engagement die Ganassi-Organisation in die Vorbereitung steckt, um das Auto startklar zu machen.“

Dabei schoss sich die Siegermannschaft auf den letzten Metern ins eigene Knie. Drei Stunden Fahrzeit galt es noch zu bewältigen, als Hand beim Verlassen der Boxenstraße seines Reifens enteignet wurde, nachdem jener augenscheinlich nicht ordnungsgemäß festgeschraubt wurde. Ergo verlor das Gespann massig Zeit, doch Hand hatte sich wieder auf Platz vier gepirscht, als er an Pruett übergab – die Weichen auf die Erfolgsspur waren gestellt.

In der GT-Kategorie schafften Andy Lally, Spencer Pumpelly, Wolf Henzler, Brendan Gaughan und Steven Bertheau (TRG-Porsche) eine kleine Sensation. Das Quartett avancierte sich aus der letzten Startreihe an den Klassementgipfel und bescherte Teamchef Kevin Buckler seinen vierten Sieg beim 24-Stunden-Rennen in Florida. Für Lally war es der dritte Daytona-Sieg, für Pumpelly und Henzler der zweite.