Der längste Tag des Jahres in der Eifel ist vorüber und Olaf Manthey hat sich als ausgebuffter Stratege und jetzt fünfmaliger Gesamtsieger als Teamchef in die Geschichtsbücher des 24 Stunden Rennens eingetragen. Am Ende standen drei verschiedene Marken auf dem Podium und das Fazit der Protagonisten fällt größtenteils positiv aus.
Platz eins – Manthey-Racing
Lucas Luhr: „Unser Plan war es, in der Nacht alles zu geben und richtig anzugasen. Das ist uns gelungen, obwohl es im dichten Verkehr nicht einfach war. Auch ich hatte vorne links einmal eine Berührung mit einem anderen Fahrzeug. Diesmal war die Konkurrenz besonders stark und man musste vom ersten bis zum letzten Meter voll pushen“.
Timo Bernhard: „Für mich ist es ein ganz besonderer Moment, meinen fünften Sieg beim 24h-Rennen zu feiern. Schade, dass unser Stammpilot Marcel Tiemann diesmal nicht mit dabeisein konnte. Mit Lucas Luhr hatten wir einen guten Ersatz. Das Rennen war superhart. Deshalb sind wir umso glücklicher ohne Probleme über die Runden gekommen zu sein. Wir haben alle das Maximum erreicht. Für Olaf Manthey freut es mich ganz besonders, denn es gibt kaum jemand, der den Motorsport so intensiv lebt wie er.“
Marc Lieb: „Zu Beginn des Rennens war es eine schwere Entscheidung, mit welchem der beiden 911er wir durchfahren sollten. Es war gut, dass wir uns auf ein Auto konzentriert haben, denn um auf zwei Fahrzeugen diese Leistungen zu bringen, dafür war das Tempo zu hoch. Alles lief perfekt, die Autos waren wie immer perfekt vorbereitet.
Romain Dumas: „Das war ein Wettkampf auf hohem Niveau. Wir haben unser bestes gegeben. Bis auf das kleine Problem in der Nacht, als ich das Fahrzeug vorne rechts leicht beschädigt habe, lief es sehr gut für uns. Wir haben uns Platz um Platz nach vorne gekämpft. Das war ein schönes Rennen.“
Platz zwei – BMW
Charly Lamm: „Das war ein Kampf ab der ersten Runde. Wir sind gut ins Rennen gekommen. Dann haben aber für einen kurzen Moment einige Dinge nicht so funktioniert, wie wir uns das vorgestellt haben. Dabei haben wir uns einen Rückstand eingehandelt, den wir bis zur Zieldurchfahrt nicht mehr aufholen konnten. Wir haben gekämpft, aber mehr als Platz zwei war heute nicht möglich. Wir haben gezeigt, wie stark der BMW M3 GT ist, dass wir eine echte Langstreckenmannschaft sind und wie schön Motorsport sein kann.“
Augusto Farfus: „Die Nordschleife ist einfach die tollste Strecke der Welt. Seit ich ein Kind bin, wollte ich hier fahren. BMW hat mir seit 2007 immer wieder die Möglichkeit dazu gegeben. Nun stehe ich hier nach dem Sieg im Vorjahr zum zweiten Mal auf dem Podium. Das Niveau im Feld ist im Vergleich zu 2010 noch weiter gestiegen. Es ging hier wie in einem ewig langen Rennen der Tourenwagen-WM zu. Obwohl wir unseren Sieg nicht wiederholen konnten, ist Platz zwei ein tolles Ergebnis.“
Jörg Müller: „Das war das schwierigste 24-Stunden-Rennen, das ich jemals auf der Nürburgring-Nordschleife bestritten habe. Nach den VLN-Rennen wussten wir, dass hier bis zu 20 Autos um den Sieg mitfahren können. Am Ende ging es zwischen uns und dem Manthey-Porsche aus. Es hat großen Spaß gemacht, und das Auto ist gelaufen wie ein Uhrwerk.“
Uwe Alzen: „Ich bin absolut zufrieden. Es war ein toller Kampf da draußen, unser Auto ist fantastisch gelaufen. Diesmal war es hier ein Sprintrennen über 24 Stunden. Es gab viele Unfälle, alle sind ans Limit gegangen. Ich bin froh, dass wir es wieder auf das Podium geschafft haben. Natürlich hätte ich gerne gewonnen. Aber auch Rang zwei ist eine tolle Belohnung hier auf der Nordschleife.“
Pedro Lamy: „Die Strafe, die wir nach meinem Unfall im Karussell erhalten haben, erweist sich jetzt natürlich als die vielleicht entscheidende Szene. Ich sah jedoch keine andere Möglichkeit, als entgegen der Fahrtrichtung zu fahren, um aus der Gefahrenzone zu kommen. Was passiert ist, ist passiert. Platz zwei ist auch ein gutes Resultat, und wir haben hart dafür gekämpft.“
Platz drei – Audi
Dr. Wolfgang Ullrich: „Unsere vier Audi R8 LMS liefen technisch einwandfrei und wir hatten eigentlich auch in unserer Klasse eine sehr gute Performance. Leider hat es zwei unserer Autos durch Unfälle erwischt. Das Reparieren der Fahrzeuge hat doch viel Zeit beansprucht. Wir waren immer knapp am Podium dran, haben bis zum Schluss gekämpft und es in der letzten Dreiviertelstunde tatsächlich noch geschafft. Es war eine tolle Mannschaftsleistung und Werbung für die Zuverlässigkeit des R8 LMS. Wir haben drei Fahrzeuge unter den ersten fünf und mit allen vier Fahrzeugen ein Rennen ohne nennenswerte technische Probleme abgeliefert.“
Marc Basseng: „Ich bin sehr froh, dass Marcel Fässler, Frank Stippler und ich unser Programm konsequent durchgezogen haben. Wir hatten uns vorgenommen, die Anfangsphase und die Nacht ohne Probleme oder Kollisionen zu überstehen. Das ist uns gelungen. Am Morgen hatten wir dann ein Auto, mit dem wir richtig angreifen konnten. Alle drei sind wir sehr gute Doppelstints gefahren. Das war einer der Gründe, warum wir uns Stück für Stück nach vorn arbeiten konnten und letzten Endes den dritten Platz belegt haben.“
Marcel Fässler: „Es liegen jetzt zwei unglaubliche Wochenenden innerhalb von zwei Wochen hinter uns. Zum einen die 24 Stunden von Le Mans, zum anderen das 24-Stunden-Rennen hier auf der Nürburgring-Nordschleife. Es waren beides sehr emotionale Momente. In jedem meiner Doppelstints am Wochenende habe ich alles aus mir herausgeholt. Nur in der Nacht sind wir nicht mit vollem Risiko unterwegs gewesen. Es hat richtig viel Spaß gemacht, mit dem Auto zu fahren. Ein großes Dankeschön ist das Podiumsergebnis für alle die, die im Hintergrund daran gearbeitet haben, uns Topmaterial zur Verfügung zu stellen.“
Frank Stippler: „Das war harte Arbeit! Das Tempo war extrem hoch und die Konkurrenz sehr stark. Ich glaube, es waren 20 siegfähige Autos unterschiedlichster Hersteller am Start. Ich denke, der dritte Platz ist dieses Jahr sehr hocheinzuschätzen. Letztes Jahr hätten wir uns darüber geärgert. Aber diese Lernkurve war die Voraussetzung, um fürs nächste Jahr den nächsten Schritt zu machen.“
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