FIA GT1: Winkelhock/Basseng siegen bei Nissan-Desaster

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Den ersten Doppelsieg der Saison sicherten sich Marc Basseng und Markus Winkelhock beim zweiten Rennwochenende in Zolder. Sie verwiesen im Championship Race Piccini/Hohenadel und Enge/Müller auf die Plätze, während für Nissan das Rennen in einer Katastrophe endete.

Es ist nicht einfach, in der heiß umkämpften FIA GT1 Weltmeisterschaft Clean Sweep zu landen und beide Rennen für sich zu entscheiden. Doch nach dem Sieg im Qualifikationsrennen gewannen Basseng/Winkelhock auch das Hauptrennen, bei dem für viel Schrott gesorgt wurde. Mit einem weiteren Top-Boxenstopp brachten sich die Hexis-Piloten Christian Hohenadel und Clivio Piccione sogar kurzzeitig ins Gespräch um den Sieg, doch der All-inkl.com/Münnich Motorsport Lamborghini Murcielago LP670 R-SV war an diesem Sonntag nicht zu schlagen.

Ein Rennen zum Vergessen erlebten die Nissan-Teams. Die Werksmannschaft von Sumo Power wurde bereits am Start eliminiert, als Ricardo Zonta und Peter Dumbreck die #47 Corvette Z06 von Michael Rossi in die Zange nahmen. Der Italiener wurde zwischen den Sumo-Ringern hin und her geschleudert und riss letztlich beide Japaner mit ins Verderben. Ebenfalls in der ersten Runde kam durch einen technischen Defekt das Aus für den #37 Lamborghini Murcielago von Schwager/Pastorelli, der somit zum dritten Mal in vier Rennen die erste Runde nicht überlebte. Die ist besonders ärgerlich, da dieses Team am Samstag noch die Pole Position holte und das Schwesterfahrzeug den enormen Speed der Münnich-Lambos wiedermal eindrucksvoll unterstrich. Die Führung übernahm Basseng vor der #11 Corvette von Mike Hezemans und dem #7 Young Driver-Aston Martin von Alex Müller.

Die Kohlen für Nissan musste nun das JRM-Team aus dem Feuer holen, doch auch hier schlug das Schicksal schnell zu: Bei einem Angriff auf den #40 Ford GT von Marc Hennerici wurde Richard Westbrook in einen Dreher gezwungen. Unglücklicherweise konnte Lokalmatador Mathias Beche in seinem Ford GT dem itten auf der Strecke stehenden Nissan nicht mehr ausweichen. Der Ford landete im Kies, der Nissan an der Box; für beide war das Rennen beendet. Diese Kollision rief das Safety Car auf den Plan, das die nun noch verbliebenden elf GT1-Fahrzeuge vorübergehend einbremste.

Der Restart erfolgte kurz vor den Boxenstopps. Während Basseng lange draußen blieb, kamen die dahinter platzierten Fahrzeuge bei der ersten Gelegenheit zum Reifen- und Fahrerwechsel. Wieder einmal zeigte das Hexis AMR-Team eine famose Leistung beim Boxenstopp. Der #4 Aston Martin wurde von Christian Hohenadel auf P4 liegend an die Box gebracht, Andrea Piccini steuerte den DB9 auf der zweiten Position wieder auf die Strecke. Sowohl Young Driver AMR als auch die Bank of China-Corvette hatten das Nachsehen. Direkt nach dem Boxenstopp rang Tomas enge, der von Alex Müller übernommen, Nicky Catsburg, den Teamkollegen von Mike Hezemans in der Corvette, nieder und holte sich P3 zurück, während es für die Corvette damit insgesamt zwei Positionen zurück ging.

Der schnelle Boxenstopp der Hexis-Crew stellte zu diesem Zeitpunkt sogar einen Sieg in Aussicht. Marc Basseng übergab den führenden Lamborghini erst spät an Markus Winkelhock. Die Frage war nun, wie schnell man den Boxenstopp bei Münnich absolvieren konnte. Das Ergebnis war beeindruckend: Die #38 verbrachte exakt dieselbe Zeit in der Boxengasse wie der #4 Aston Martin. Hexis und Münnich waren beim Boxenstopp geschlagene fünf Sekunden schneller als alle anderen Teams. Die Vorentscheidung war somit gefallen, Winkelhock lag rund sieben Sekunden in Führung.

Während in der Spitzengruppe zunächst Ruhe einkehrte, unterhielten die verbliebenden Fahrzeuge: In einem gnadenlosen Kampf setzten sich die Aston Martin von Stef Dusseldorp und Stefan Mücke gegen den #41 Ford GT von Frederic Makowiecki durch. Das schwesterfahrzeug mit der #40 drehte sich Ausgangs Turn 1 und erlaubte es dem verbliebenden Nissan von Lucas Luhr/Michael Krumm, wenigstens noch ein paar Punkte mitzunehmen. Weiter vorne versuchte unterdessen Nicky Catsburg, den dritten Platz von Tomas Enge zurück zu holen, doch der Tscheche hielt dem Druck stand.

Somit fuhren Winkelhock/Basseng einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg ein, gefolgt vom Hexis-Aston Martin von Piccini/Hohenadel und Enge/Müller. Im Schlussspurt aus der letzten Kurve heraus rang Peter Kox im #5 Swiss Racing-Lamborghini noch die Corvette von Catsburg nieder, die in den letzten Runden mit den Reifen zu kämpfen hatte. Das niederländische Duell wurde um 25 Tausendstelsekunden zugunsten des Lambos entschieden.

In der Meisterschaft übernahmen Winkehock/Basseng die Führung mit 49 Punkten vor den Auftaktsiegern Piccione/Dusseldrop (36) und deren Hexis-Teamkollegen Piccini/Hohenadel (30). In der Teamwertung führt nach zwei Läufen Hexis AMR vor All-Inkl.com/Münnich Motorsport und Young Driver AMR. Am 8. Mai geht es weiter zum Rennen in Portimao.