Die LMP2 wird erstklassig: In der Le Mans Series fügen sich die Verantwortlichen den aktuellen Entwicklungen im Sportwagengeschäft. Die LMP1-Königsdisziplin bleibt nunmehr der neuen Weltmeisterschaft vorbehalten. Ergo gehört das europäische Parkett zukünftig den kleinen Prototypen.
Quo vadis? Die Le Mans Series steht erstmals in ihrer knapp zehnjährigen Geschichte am Scheideweg. Hüben wie drüben zeichneten sich in den letzten zwei Jahren negative Tendenzen ab, die sich vorwiegend im Oberhaus der Prototypen bemerkbar machten. Denn die LMP1-Division verzeichnet seit letzter Saison eine immensen Teilnehmerrückgang, der heuer auf einem Tiefpunkt angelangt ist. Mit der Sportwagen-Weltmeisterschaft entsteht obendrein eine neue Bühne, welche entsprechende Rennställe abspenstig machen wird.
Deshalb zieht die Organisation frühzeitig die Notbremse und legt für die kommende Saison einschneidende Veränderung fest. In puncto Kosten und Wettbewerbsniveau stelle die wiederbelebte Sportwagen-Weltmeisterschaft – die FIA World Endurance Championship – ein adäquates Betätigungsfeld für die LMP1-Akteure dar. Darum wird die Königsdisziplin des Prototypensektors aus dem Programm genommen und alleinig der neuen Welttournee vorbehalten sein. Diese Entscheidung wurde in Imola in Abstimmung mit den betroffenen Teams getroffen.
Stattdessen steigt die LMP2-Kategorie zur neuen Topklasse auf. Als Unterbau fungiert weiterhin die Formula Le Mans, welche bisweilen lediglich die Rolle des Lückenfüller spielte. Die GTE-Wertung bleibt mit ihrem Profi-Amateur-Konzept in ihrer derzeitigen Form bestehen. Überdies greifen die Verantwortlichen im Gran-Turismo-Bereich wieder auf eine Zwei-Klassen-Struktur zurück. Fortan rundet die GTC-Kategorie nämlich das Feld ab. Diese Sparte ist Fahrzeugen aus dem Porsche Carrera Cup oder der Ferrari Challenge vorbehalten. Dem GT3-Reglement öffnet sich die LMS wiederum nicht.
Fünf bis sechs Rennen ohne Terminkollision
Der Rennkalender wurde bis dato nur kontuiert. Demnach umfasst der Terminplan fünf bis sechs Wertungsläufe; plus einen Testtag. Dabei nähmen die LMS-Veranstalter Rücksicht, dass es keine Überschneidungen mit der Sportwagen-Weltmeisterschaft gibt. Somit können sich die Protagonisten die Option offen halten, beide Serien zu bestreiten. Des Weiteren bleibt man dem Sechs-Stunden-Format treu, die Austragungsorte werden zum Saisonende proklamiert.
Gegenwärtig kalkulieren die LMS-Köpfe mit ungefähr 25 Interessenten in den beiden Prototypen-Divisionen. Selbiges gilt für die Gran-Turismo-Riege. Somit würde die LMS-Langstreckenserie zu alter Stärke finden und mit gefüllten Starterfeldern durch Europa tingeln.
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