GT3-EM: Lamborghini dominiert Lauf eins

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Albert von Thurn und Taxis und Nikolaus Mayr-Melnhof fuhren im Reiter-Lamborghini einen lupenreinen Start-Ziel-Sieg auf dem Paul Ricard HTTT ein. Von der Poleposition gestartet, ließen sie der Konkurrenz nicht den Hauch einer Chance.

Lamborghini, Ferrari, Audi, Mercedes, Porsche. So hieß die Reihenfolge der Topfünf im Ziel des siebten Laufs zur GT3-Europameisterschaft im südfranzösischen Le Castellet. Der Reiter-Lamborghini führte vom Start weg bis ins Ziel. Der AF-Corse-Ferrari profitierte von Fehlern der Konkurrenz nach dem Start. Mehr als ein zweiter Platz war allerdings für Francesco Castellacci und Federico Leo heute nicht drin. Da die Führenden der Meisterschaft, Jeroen den Boer und Hoevert Vos nach einem Ausfall ohne Punkte blieben, teilen sie sich nun vorläufig die Führung punktgleich mit der AF-Corse-Mannschaft Castellacci/Leo.

Nach dem Start verloren sowohl Van Splunteren im ProSpeed-Porsche, als auch Dominik Baumann im Heico-Motorsport SLS Plätze durch Fahrfehler in der ersten Kurve. Nutznießer dieser Situation war Frederico Leo im AF-Corse Ferrari, der den zweiten Platz erbte und bis ins Ziel halten konnte. Gegen einen glänzend aufgelegten Albert von Thurn und Taxis war allerdings für den Italiener kein Kraut gewachsen. Der schnelle Fürst in Diensten der Reiter-Truppe nahm seinen Verfolgern im ersten Teil des Rennens bis zu einer Sekunde pro Runde ab.

Ähnlich grandios war Hoevert Vos im Faster Racing by DB Motorsport-BMW Z4 unterwegs. Von Startplatz 23 gestartet, war der Niederländer nach vier Runden bereits auf Platz elf zu finden. Der Vorwärtsdrang des fliegenden Holländers wurde allerdings noch vor der Öffnung des Boxenstopp-Fensters unterbrochen. Markenkollege Csaba Walter im Need for Speed Team-Schubert Z4 drehte sich und schoss den Pechvogel Vos nach einem starken Auftritt ab. An der Spitze hatte von Thurn und Taxis bereits zehn Sekunden Vorsprung heraus gefahren.

Als letzter Wagen kam der Reiter-Lambo zum obligatorischen Stopp in die Boxengasse. Nikolaus Mayr-Melnhof bestieg die Flunder mit dem Auftrag, den Vorsprung bis ins Ziel zu verwalten. Dieser Auftrag geriet nur einmal kurz in Gefahr, als Maxime Soulet im ProSpeed-Porsche mit schnellen Rundenzeiten zu einer Aufholjagt ansetzte. Die Jagd war aber erledigt, als Soulet wegen eines Vergehens beim Boxenstopp eine Stopp-and-Go-Strafe absitzen musste.

Mayr-Melnhof kam fünf Sekunden vor Castellaccis Ferrai in Ziel und holte somit seinen zweiten Saisonsieg. Der Ferrari-Pilot auf dem zweiten Platz hatte seinerseits den Sainteloc-Audi von Dino Lunardi im Nacken. Von Platz dreizehn gestartet, hatte der Franzose im Ziel lediglich eine halbe Sekunde Rückstand auf den Ferrari.

Der zweite Platz für Castellacci/Leo reicht, um mit Vos/De Boer in der Meisterschaft gleichzuziehen. Beide Mannschaften führen nun mit 67 Punkten die Tabelle an.

Am Rande des Auftritts in Südfrankreich sickerte durch, dass die fünfte Runde der Europa Meisterschaft auf dem Slovakiaring in der Nähe von Bratislava abgehalten wird. Die Runde sollte ursprünglich im Russischen Smolensk stattfinden, musste aber kürzlich abgesagt werden, nachdem man auf unseriöse Geldgeber hereingefallen war und der Auftritt nicht finanziert werden konnte. Noch steht die Bestätigung der SRO aus, dass der Lauf in der Slovakei stattfindet. Es scheint aber sicher, dass der Tross dort Ende August aufläuft.