Wechselspiel innerhalb der Dieselelite: Peugeot und Audi teilten sich die Spitzenpositionen im ersten Training. Letztendlich hatte jedoch Sébastien Bourdais in Imola die Nase vorne und hielt Ringträger Timo Bernhard in Schach. Collard war in der Benzinsektion obenauf.
Die Löwen sinnen auf Revanche. Diese Ambition untermauerte Peugeot bereits in der ersten Trainingssitzung des Wochenendes, denn Sébastien Bourdais markierte bei der ersten Zeitenjagd in Imola die schnellste Runde. Der ehemalige Champ-Car-Pilot umrundete das Autodromo Enzo e Dino Ferrari in 1:34,227 Minuten und verwies die Konkurrenz aus dem Audi-Lager zunächst auf die Plätze.
Nichtsdestoweniger ergab sich am Ende der ersten Trainingseinheit ein ausgewogenes Bild am oberen Ende des Ergebnismonitors. Die Erbfeinde von Peugeot und Audi wechselten sich munter an der Spitze des Klassements ab. Kaum weniger als eine halbe Sekunde hinter Dieselprimus Bourdais sortierte sich Audianer Timo Bernhard (Audi) ein. Der Deutsche distanzierte wiederum den nächsten Löwendompteur um rund vier Zehntelsekunden – Franck Montagny war nämlich nicht in der Lage die Marke von einer Minute und 35 Sekunden zu knacken.
Allan McNish schloss den Kreis der Heizölelite und rangierte auf Position vier, jedoch fehlten dem schottischen Sportwagen-Ass fast zwei Sekunden auf die Peugeot-Speerspitze. Auf den Benzinsektor wirkte die Selbstzünder-Aura dennoch einmal mehr sakrosankt. Selbst Emmanuel Collard (Pescarolo-Judd) hinkte als flottester Verfolger aus dem konservativen Lager nahezu zwei Sekunden hinter dem Dieselschlusslicht hinter her. Ganz zu schweigen von den 3,5 Sekunden auf die Gesamtspitze.
Intern lieferte sich die Benzinfraktion hingegen ein Duell um Sekundenbruchteile. Guillaume Moreau (Oak-Pescarolo-Judd) verpasste die Rekordzeit von Collard um lediglich 28 Tausendstelsekunden. Weitere drei Zehntel einer Sekunde langsamer war Nicolas Prost (Rebellion-Toyota), welcher sich dahinter an siebenter Stelle einordnete. Sein Teamkollege Andrea Belicchi haderte dagegen mit der Obergrenze von einer Minute und 39 Sekunden, welche der Rebell mit Ach und Krach unterbot. In das Toyota-Sandwich zwängte sich noch Giacomo Piccini (Mik-Zytek/+4,042 Sekunden), der sich damit auf Rang acht platzierte.
Nissan unaufhaltsam voran
Die Vormachtstellung des japanischen Konstrukteurs behält selbst in Italien seine Geltung. Sowohl der erste als auch der zweite Rang ging an das Nissan-Fabrikat. Am Gipfel der LMP2-Wertung nistete sich Dominik Kraihamer (Boutsen-Oreca-Nissan) ein, der als einziger die Schallmauer von einer Minute und 40 Sekunden durchstieß. Der Franzose ließ sich einen Umlauf in 1:39,795 Minuten notieren. Markenkollege Jody Firth (TDS-Oreca-Nissan) bekam kurzerhand sieben Zehntelsekunden aufs Auge gedrückt.
Die Topdrei vervollständigte Pierre Kaffer (Pecom-Lola-Judd), welcher seinem Rivalen Beche nicht einmal sieben Hundertstelsekunden nachstand. An vierter Stelle zementierte Tom Kimber-Smith (Greaves-Zytek-Nissan/+1,550 Sekunden) die Vormachtstellung des pazifischen Herstellers. Gleichwohl hing dem Nissan-Schützling der französische Routinier Alexandre Prémat (Oak-Pescarolo-Judd) im Nacken, der 0,150 Sekunden zurücklag.
Auf der sechsten Klassenposition hielt Danny Watts (Strakka-HPD/+1,888 Sekunden) die Honda-Fahne hoch, während Markenkollege Mike Newton (RML/+4,198 Sekunden) sich an vorletzter Stelle einsortierte. Bloß Frédéric da Rocha (Oak-Pescarolo-Judd/+4,604 Sekunden) umrundete den Kurs noch langsamer.
Ferrari legt beim Heimspiel vor
Das italienische Rennpferd spielte seinen Heimvorteil bereits im ersten Trainingssegment aus. AF Corse beanspruchte nach der ersten Zeitensitzung die Ränge eins und zwei für sich. Ferrari-Kutscher Giancarlo Fisichella stellte mit 1:46,028 Minuten die GTE-Bestzeit auf. Sein brasilianische Stallgefährte Jamie Melo büßte dem Lokalmatador gegenüber knapp eine halbe Sekunde ein.
Trotzdem befand sich BMW dem fliehenden Pferd auf den Fersen. Dirk Werner verbuchte einen Rückstand von ungefähr vier Zehntelsekunden auf seinen Vordermann, während Kumpane Augusto Farfus mit einem Zehntel einer Sekunden den Anschluss hielt. An fünfter Stelle folgte mit Richard Lietz (Felbermayr-Porsche) der erste Delegierte aus Weissach. Sam Hancock (Jota/+1,772 Sekunden) als einziger Aston-Martin-Schützlinge dümpelte als Neunter im Mittelfeld. Die beiden JetAlliance-Lotus-Boliden drehten keine gezeitete Runde.
Schnellster Pilot aus der Amateurliga war Michele Rugolo (Krohn-Ferrari/1:47,871 Minuten). Indes erzielte Jens Peterson (Genoa/1:45,451 Minuten) die Bestzeit in der Formula Le Mans. Die zweite 90-minütige Trainingssitzung findet um 16.30 Uhr statt.