GTE-Vorschau: Action und Spannung garantiert

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Im internationalen GT-Sport sind die GT3-Wagen immer mehr auf dem Vormarsch. Der ACO hingegen kocht sein eigenes Süppchen und setzt auf die ehemalige GT2 als alleinige GT-Klasse. Die Rechnung scheint aufzugehen. Alleine in der GTE-Pro-Kategorie wagen 18 Teams den Ritt zweimal rund um die Uhr.

Die GT2-Klasse sorgte zuletzt in Le Mans und in den daraus abgeleiteten Serien stets für kurzweilige Unterhaltung. Unvergessen bleibt der Fight zwischen Jaime Melo und Jörg Bergmeister beim ALMS Lauf 2009 in Sebring, der mit dem Messer zwischen den Zähnen bis in die allerletzte Kurve geführt wurde. Auch in der europäischen Le Mans Series bietet die GT2 / GTE Kategorie meist Spannung pur.

GTE-Pro: Werksteams und ambitionierte Amateure

Die nackten Fakten klingen schon vielversprechend. 18 Wagen von sechs Marken. Mit Porsche, Ferrari, Corvette, BMW, Aston Martin und Lotus tritt das who is who des Sportwagenbaus gegeneinander an. Porsche und Ferrari stellen hierbei das größte Kontingent mit jeweils fünf Wagen. BMW, Corvette und Lotus werfen jeweils zwei Wagen in die Runde und Jota AMR kommt mit einem Aston Martin Vantage.

Für große Begeisterung, gerade bei den englischen Fans, sorgt die Rückkehr von Lotus in den internationalen Sportwagen-Sport. Der Evora ist ein feiner GT, der in den Händen von Jet Alliance bei seinem ersten Renneinsatz in Spa bereits eine Zielankunft feiern konnte. Doch auch wenn der Neuling vor dem Klassiker einige Kilos abspecken durfte wird es wohl kaum für große Sprünge reichen. Den Klassensieg werden Andere unter sich ausmachen. Eine Zielankunft wäre schon ein großer Triumph für den kleinen britischen Hersteller.

Ähnlich verhält es sich mit dem Jota Aston Martin. Nach einer langen und holprigen Entwicklungsphase ist der Vantage mittlerweile zumindest auf eine schnelle Runde bei der Musik. Wenn es aber wieder zu einem 24 Stunden-Sprint kommt, müssen Hancock / Dolan / Buncombe auf Fehler der Konkurrenz hoffen und selber sauber durchfahren, wollen sie einen der vorderen Plätze ergattern.

Die Favoriten

BMW und Corvette setzten auf jeweils zwei homogene Besatzungen. Auf Seiten der Bayern greifen Augusto Farfus, Jörg Müller und Dirk Werner in der #55 und Andy Priaulx, Dirk Müller und Joey Hand in der #56 ins Lenkrad. Bei den US-Boys steuern Olivier Beretta, Tommy Millner, Antonio Garcia und Oliver Gavin, Jan Magnussen, Richard Westbrook jeweils einen der grollenden Big Banger. Alle vier genannten Besatzungen sollten in der Lage sein um den Sieg zu kämpfen.

An der Spitze wird es aber noch enger. Die Platzhirsche der Sportwagen – Porsche und Ferrari – werfen schweres Gewicht in die Wagschale. Die Zuffenhausener stellen mit dem Team Felbermayr-Proton und der Besatzung Marc Lieb, Richard Lietz und Wolf Henzler ebenso die absolute Sportwagen-Spitze in das Rennen wie die Konkurrenz aus Maranello mit dem Team AF Corse und den Fahrern Giancarlo Fisichella, Jimi Bruni und Toni Vilander.

Beide Marken können sich der Unterstützung der jeweils vier Markenkollegen sicher sein, die auf beiden Seiten ebenfalls exzellent besetzt sind. Stellvertretend seien hier Flying Lizard mit Bergmeister, Long, Luhr auf Porsche-Seite und für Ferrari das Team Hankook Farnbacher mit Farnbacher, Simonsen, Keen genannt.

GTE-Am: Die Bühne für die Privaten

Während in der Pro-Klasse die Werke und werksunterstützte Teams mit aktuellem Material angesprochen sind, bietet sich in der AM-Wertung ein Tummelplatz für die privaten Teams und Herrenfahrer. Die Einsatzgeräte müssen mindestens ein Jahr alt sein und bei den Besatzungen darf maximal ein Profi an Bord sein. Zehn Teams hielten diese Bedingungen für attraktiv genug, den Weg an die Sarthe auf sich zu nehmen.

Ferrari stellt mit vier Startern auch hier den Löwenanteil. Anders als in der GTE-Pro, wo der aktuelle F458 zum Einsatz kommt, starten bei den Jahreswagen noch die F430. Porsche folgt mit drei GT3RSR. Labrè Competition bringt eine weitere Corvette, Gulf AMR einen weiteren Vantage und Robertson Racing bringt mit dem Doran-Ford GT den siebten Hersteller.

Ausdauer, Gleichmäßigkeit und Zuverlässigkeit sind die Tugenden, die zum Sieg in der kleinsten Klasse führen werden. Alle Teams sind hoch professionell eingestellt und bestens gerüstet.