Long Beach: Luhr/Graf gewinnen Straßenschlacht

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Lucas Luhr und Klaus Graf gewannen im Muscle Milk-Aston Martin nach zwei Stunden auf den Straßen Kaliforniens ihr erstes Saisonrennen. In der GT-Klasse setzte sich der Pole-Setter, wie auch in den restlichen Kategorien, nach einem wahren Thriller gegen die Kontrahenten durch.

Es war eines von wenigen Rennen in der Geschichte der ALMS, das unter Safety-Car beendet wurde. Ausgelöst wurde das zweite Ausrücken des Sicherheitsfahrzeus durch den TRG-Porsche 911 aus der GTC-Klasse, der im Zweikampf mit dem Magnus-GTC-Porsche, erst seinen Kontrahenten und dann die Mauer berührte und auf der Gegengeraden liegen blieb. Dies geschah sieben Minuten vor Rennende. Es war die zweite Safety-Car-Phase, nachdem lediglich fünf Minuten nach Rennbeginn der vom Teambesitzer gefahrene Jaguar in Kurve acht in der Mauer versenkt wurde.

In der LMP1 legte Lucas Luhr bereits in der ersten Runde den Grundstein für den späteren Erfolg. Er konnte Pole-Setter Chris Dyson nach wenigen Kurven überholen und stetig seinen Vorsprung auf, zuletzt unter Rennbedingungen, eine Minute ausbauen.

Die Teilnehmer der LMP2-Klasse glänzten nicht durch lange Anwesenheit. Beide Fahrzeuge, die auch nicht am Qualifying teilnahmen, beendeten das Rennen nicht. Die #055 wurde startete nicht einmal zum Rennen und sein interner Rivale gab nach 45 Runden auf. Der Grund dafür ist wahrscheinlich, dass das Team Level 5 Motorsport die Fahrzeuge schonen wollte, da sie sich morgen auf die Reise zum Testtag in Le Mans begeben. Die LMPC-Klasse konnte Polesetter Gunnar Jeanette auf Gesamtposition drei vor Kyle Marcelli für sich entscheiden.

Die erste Rennstunde war in der GT-Klasse vor allem durch harte Positionskämpfe geprägt. Joey Hand, der von Platz eins startete konnte anfangs einen kleinen Vorsprung herausfahren und einige LMPC-Wagen überholen. Doch dieser Vorsprung wurde ausgerechnet durch seinen Teamkollegen vernichtet. Bill Auberlen wurde eine Runde zuvor in der ersten Kurve von Patrick Long überholt und konnte mit Mühen einen Einschlag verhindern. Daraufhin kam er nicht wieder auf Geschwindigkeit und musste das halbe GT-Feld ziehen lassen. In der nächsten Kurve wurde er unglücklich von Tommy Milner in seiner Corvette getroffen und drehte sich. Sein Wendemanöver kostete ihn eine Runde und dabei blockierte er ausgerechnet Joey Hand, der dadurch auf Rang drei zurückfiel.

Die Spitze setzte ihr Rennen mit einem Vierkampf fort. Es war der zu diesem Zeitpunkt Führende Gavin vor dem Überrundeten Auberlen, Long und Hand. Auberlen konnte sich zurückrunden und auch Teamkollege Hand setzte sich mit einem beherzten Manöver von Rang drei auf eins, nachdem er mehrere Runden mit Patrick Long kämpfte. Dieser hatte allerdings einen Gewichtsvorteil und konnte damit schneller aus den Kurven beschleunigen. Kurze Zeit später berührte Long die Mauer und musste das Rennen mit gebrochener Radaufhängung aufgeben.

Währenddessen arbeitete sich der in der Qualifikation verunfallte Ferrari still und heimlich nach vorne, um später an die Positionen zwei bis vier anzuknüpfen. Joey Hand enteilte stetig seinen Verfolgern, die um die Positionen zwei bis fünf kämpften. Vertreten waren in dieser Kampfgruppe Oliver Gavin, Wolf Henzler, Tommy Milner und Tony Vilander. Nach den Boxenstopps hatte das Feld sich über die Strecke verteilt und Zweikämpfe waren selten geworden. Somit gewinnen Hand/Müller im BMW vor Gavin/Magnussen in der Corvette und Melo/Vilander im Risi-Ferrari, die sich vom Ende des Feldes nach vorne kämpften. Die GTC-Klasse gewannen die Polesetter Bleekemolen/Pappas.