RSR Jaguar 2011: Champ Car-Power hoch drei

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Krallenschärfen statt Katzenjammer: Obgleich die amerikanische RSR-Equipe im vergangenen Jahr eine brotlose Premierensaison des neuen Jaguar XKR GT2 zu verzeichnen hatte, laufen die Vorbereitungen für 2011 auf Hochtouren – mit Christiano da Matta, Bruno Junqueira und P.J. Jones in die Erfolgsspur.

Paul Gentilozzi scheint für schnelle Piloten der US-Formelsport-Szene etwas übrig zu haben: Am gestrigen Monatsersten bestätigte das Rocketsports Racing-Oberhaupt die erfolgreiche Verpflichtung dreier Ex-Sternchen der populären Champ Car-Serie. Demnach werden die beiden Brasilianer Christiano da Matta und Bruno Junqueira zusammen mit dem Kalifornier P.J. Jones, Sohn des legendären Parnelli Jones, 2011 den Fahrerkader der Semi-Werksmannschaft RSR Jaguar in der ALMS (American Le Mans Series) repräsentieren.

Man habe für die kommende Langstreckensaison nicht nur das Fahrzeug, sondern obendrein auch die Strukturen innerhalb des Teams deutlich verbessert, heißt es aus dem RSR-Hauptquartier in East Lansing, Michigan. Dazu gehöre auch die Riege der Einsatzfahrer: Mit den Neuankömmlingen da Matta, Junqueira und Jones verabschiedet man sich zugleich von den Diensten der beiden Vorjahresakteure Ryan Dalziel und Marc Goossens. Zwar kann das Champ Car-Trio der Paarung Dalziel/Goossens in puncto Gran-Turismo-Erfahrung längst nicht das Wasser reichen, so dürften die Verantwortlichen von RSR und Jaguar zumindest voller Freude über die neue Verbindlichkeit zu jenen drei bekannten Rennsport-Namen sein.

Für Ex-Formel 1-Pilot da Matta ist das Abenteuer ALMS eine freudige Herausforderung, nachdem er im Jahre 2006 bei einem schweren Unfall in Elkhart Lake nur knapp dem Tode entging: „Ich hatte eine tolle Karriere im Formelrennsport, aber nun glaube ich, dass die Zeit gekommen ist, ein neues Kapitel in meinem Leben aufzuschlagen“, gibt der 36-jährige Champ Car-Meister (2002, Newman-Hass) zu Protokoll. Auch da Mattas Freund Junqueira, seines Zeichens Champion der International Formula 3000 (2000, Petrobras Junior Team), freut sich: „Seit ein paar Jahren halte ich schon nach einer Möglichkeit Ausschau, in der ALMS fahren zu können; jetzt bin ich froh und stolz, dass ich genau dies für RSR Jaguar tun darf.“

Für P.J. Jones, der in den vergangenen Jahren in zahlreiche NASCAR-Cockpits kletterte, ist die Vertragsunterzeichnung mit RSR seit geraumer Zeit endlich wieder ein Engagement für eine komplette Saison. In einem Interview mit dem amerikanischen Fernsehsender Speed TV betonte der US-Boy, dass er sich vor allem auf brisante Duelle mit den Werken von BMW, Porsche, Corvette und Co freue. Vom 16. bis zum 19. März 2011 gehen alle drei Vollgas-Spezialisten im Rahmen der Zwölf Stunden von Sebring zum ersten Mal gemeinsam an den Start eines Langstreckenrennens.