Olaf Manthey: „Professionalität und Breitensport bedingen sich“

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Olaf Manthey: Mehr Professionalität zugunsten des Breitensports | © Porsche

Olaf Manthey fordert die Verschränkung von Profitum und Breitensport, um dessen Fortexistenz auf der Nordschleife des Nürburgrings zu gewährleisten. „Denn Professionalität und Breitensport schließen sich nicht aus, sie bedingen sich“, bekräftigt der ehemalige Teamchef.

In der Diskussion um den Fortbestand des Breitensports auf der Nürburgring-Nordschleife positioniert sich Olaf Manthey als Mediator. Nach der Überzeugung des ehemaligen Teamchefs sei das Engagement der Amateure mit dem Profitum miteinander verschränkt. „Denn Professionalität und Breitensport schließen sich nicht aus, sie bedingen sich“, betont Manthey in seiner aktuellen Racing-News-Kolumne.

Daher befürwortet Manthey eine Fortentwicklung der Professionalisierung, um gleichermaßen den Erhalt des Breitensports zu garantieren. „Wenn es um den Langstreckensport auf dem Nürburgring – und um dessen Zukunft geht, stellt sich also überhaupt nicht die Frage: Professionalität oder Breitensport. Die Formel muss lauten: Professionalität und Breitensport“, untermauert Manthey seinen Standpunkt.

Es täten „absolut professionelle Standards“ in der Organisation und auch in der Kommunikation not, damit auch in Zukunft verschiedene Automobilinstitutionen sich in der Eifel engagieren. „Wenn wir in fünf oder zehn oder fünfzehn Jahren noch Langstreckensport – mithin Breitensport auf dem Nürburgring erleben wollen, ist eine professionell organisierte und professionell vermarktete Serie unabdingbar“, vermeint Manthey.

„Auch er muss schon tief in die Tasche greifen“

Demnach erfordere dies nicht nur der Beteiligung der Konstrukteure, sondern ebenso anderer Unternehmen aus dem Umfeld sowie Medienkooperationen, um die VLN-Langstreckenmeisterschaft auf ein solides ökonomisches Fundament zu hieven. „Wir benötigen – dringend – Professionalität, um die Zukunft des Langstreckensports auf dem Nürburgring langfristig und nachhaltig zu sichern“, kehrt Manthey mit Emphase hervor.

Seine Argumentation: Auch die Kosten für Kleine stiegen, weshalb diese finanzieller Unterstützung bedürfen. „Denn: Auch die kleinen Teams, die Amateurrennfahrer professionalisieren sich, gewissermaßen aus sich selbst heraus“, erklärt Manthey. „Natürlich gibt es den Hobbyrennfahrer, der auf der Nordschleife just for fun Rennen fährt, auch er muss schon tief in die Tasche greifen.“

Darüber hinaus fordert Olaf Manthey reibungslose Mobilität zwischen den Verschiedenen Wettbewerben, damit ein Pilot günstigenfalls von der GLP in die RCN und sodann von der RCN in die VLN – oder auch eine andere Meisterschaft – aufsteigen könne. Als Beispiel verweist Manthey auf seine eigene Laufbahn. „Die Übergänge sind fließend, die Klassen durchlässig, die Grenzen offen. Auch so muss der Langstreckensport der Zukunft auf dem Nürburgring sein“, meint Manthey.