VLN: „Vom Breitensport hin zum Schickimicki-Event“, „der Anfang vom Ende“

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Ein Gros der VLN-Fans befürwortet den Zugang zur Box und der Boxengasse | © Dirk Fuchs

„Vom Breitensport hin zum Schickimicki-Event“, „der Anfang vom Ende“: Die VLN-Anhängerschaft reagiert mit Entrüstung auf die Idee, die Besucher aus der Boxengasse oder gar der Box zu verbannen. Der Konsens: Sicherheitsvorkehrungen sollte der Veranstalter vornehmen, aber adäquate.

Zurzeit ventiliert die Veranstaltergemeinschaft verschiedene Maßnahmen, um die Sicherheit bei der VLN-Langstreckenmeisterschaft zu erhöhen. Zur Diskussion steht auch, den Zugang zu den Boxen und der Boxengasse für Besucher einzuschränken. Damit geraten die Organisatoren in ein Dilemma. Denn die Publikumsnähe der Eifelaner Breitensportserie sei „ein Alleinstellungsmerkmal“, betont Geschäftsführer Karl Mauer.

Gleichwohl obliegt es den Veranstaltern, Sicherheitsvorkehrungen zu treffen. Die Anhängerschaft begegnet dem Vorschlag, Fans aus der Boxengasse oder gar der Box zu verbannen, mit richtiggehender Empörung. Die Befürchtungen: „Eine Entwicklung vom Breitensport hin zum Schickimicki-Event“, „der Anfang vom Ende“. Andere problematisieren aber auch das Verhalten mancher Zuschauer. SportsCar-Info hat die Äußerungen zusammengefasst.

Überblick der SportsCar-Info-Lesermeinungen

Christopher Steinbrecher: „Genau das ist doch eine der Sachen die wir Fans lieben und die die VLN so einzigartig machen. Dieses Gefühl als Zuschauer so nah den Motorsport zu erleben ist einmalig. Wenn man jetzt hingeht und uns Zuschauern diese Möglichkeit nimmt, dann werden mit Sicherheit einige Leute nicht mehr kommen. Damit wäre niemandem geholfen. Natürlich muss die Sicherheit aller an oberster Stelle stehen, dennoch sollte man sich dieses Alleinstellungsmerkmal nicht nehmen. Hoffentlich wird eine geeignete Lösung gefunden, oder man bleibt bei altbewährtem.“

Marc Korting: „Gibt es aus der Vergangenheit Anlässe, die so etwas rechtfertigen würden? Ein Zuschauer – ich bin einer und nur das – hat meines Erachtens außerhalb der Box in der Boxengasse nichts zu suchen, da alles zu unübersichtlich, zu wuselig und für einen direkt Unbeteiligten damit gefährlich ist. Wenn ein Boxenstopp ansteht, somit Team und Fahrer sich darauf vorbereiten, ist man auch in der Box eigentlich nur ein Störfaktor. Ich versuche dann immer, aus den potentiellen Laufwegen draußen zu bleiben. Nette Gespräche kann man dann führen, wenn das Auto wieder auf Tour ist. Dann sind auch alle entspannt. Um das Geschehen zu beobachten, ist – da wo möglich – das Boxendach ohnehin der beste Platz.“

Patrick Schlösser: Wenn es so kommt, das die Zuschauer nicht mehr Zutritt zu den Boxen haben, ist es nur eine Frage der Zeit, wie lang es die VLN überhaupt noch gibt. Man sollte Fans halten und nicht vergraulen. Der Zutritt zur Box ist eines der Punkte, warum die VLN bei Zuschauern so eine beliebte Rennserie ist. Dabei sollten vielleicht auch mal einige Teams ein Statement abgeben, ob sie sich von den Zuschauern gestört fühlen. Wenn ich kein Zutritt mehr zu Box hätte, würde ich eventuell nur zu einem oder zwei Rennen im Jahr kommen.“