Bathurst 12: Maro Engel entschuldigt sich bei Shane van Gisbergen

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Van Gisbergen: „Ich entschuldige mich beim gesamtem Team“

Schlussendlich bezeigt Engel nichtsdestoweniger eine sportliche Gesinnung und übt sich in Konzilianz gegenüber seinem Stallgefährten van Gisbergen. „Wie dem auch sei. Das ist Motorsport“, fasste Engel abschließend zusammen. „Er ist ein großartiger Fahrer, und es ist nur Schade, niemand ist es gewohnt, das von ihm zu sehen. Ich bin überzeugt, er ist gleichermaßen enttäuscht.“

Kollege Van Gisbergen selbst reagierte auf den medialen Wirbel dahingegen mit Besonnenheit und einer professionellen Einstellung. „Ich weiß nicht, was er gesagt hat, aber er hat sich entschuldigt. Es bedarf keines Kommentars zu dem, was er gesagt hat“, betont van Gisbergen gegenüber Motorsport.com, welcher in der zurückliegenden Saison mit Álvaro Parente und Jonathon Webb für McLaren und Tekno Autosports die Siegertrophäe erstritt.

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Stattdessen übte sich van Gisbergen gar in Selbstkritik. „Ich entschuldige mich bei ihm, ich entschuldige mich bei unserem gesamtem Team und ebenso bei dem Porsche-Fahrer, mit dem ich kollidiert bin. Er versuchte, beiseite zu fahren, und ich konnte nicht ausweichen. Es war meine Schuld“, gesteht van Gisbergen wegen seiner Patzer.

Jamie Whinecup: „Hart, aber fair“

Letztlich betrachtet van Gisbergen das Intermezzo als lehrreiches Widerfahrnis. „Ich habe schlichtweg das Limit überschritten, und versuchte, das Beste aus dem zu machen, was wir hatten. Es hat nicht funktioniert“, schildert van Gisbergen. „Ich hasse es wirklich, Fehler zu machen und die Mannschaft im Stich zu lassen. Ich hake es als Erfahrung ab, und versuche, daraus zu lernen. Aber es sollte nicht passieren.“

Schlussendlich kreidete ihm auch Gesamtsieger Jamie Whinecup, der mit van Gisbergen zu jenem Zeitpunkt um die Spitzenposition focht, die Vorgangsweise nicht an. „Es war wirklich ironisch, dass mein Stallgefährte Gizzy und ich ausgerechnet am Ende um den Sieg kämpften“, äußert sich der Ferrari-Pilot gegenüber Motorsport.com. „Er ist gefahren, wie er es immer tut – ziellos drauf los. Und das ist gut: Hart, aber fair. Ich habe das Duell zweifellos genossen. Es gibt immer ein bisschen Action auf dem Gras, wenn wir es anpacken.“

Die einstweilige Misshelligkeit zwischen Engel und van Gisbergen belegte letzten Endes: Es gibt sie noch, die Emotionen Motorsport. Affektbedingt entschlüpfte Engel eine scharfzüngige Bemerkung gegenüber seinem Stallgefährten – schließlich hatte HTP Motorsport just sämtliche Chancen auf den Siegerpokal eingebüßt. Daraufhin bat Engel um Entschuldigung, van Gisbergen nahm diese an. Mustergültig.