Bathurst 12: Das GT3-Kräftemessen am Mount Panorama

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Turbulente Anfangsphase wirbelt Klassement durcheinander

21.44 Uhr: Die nächste Wendung am Mount Panorama: In Führung liegend, biegt Earl Bamber (Walkinshaw GT3) wider Erwarten in die Boxengasse ab – schon zum zweiten Mal. Nachtanken und Reifenwechsel ob eines schleichenden Plattfußes. Anschließend schieben die Mechanker den Neunelfer in die Garage. Damit verliert der Porsche-Werksfahrer den Goldrang an Nissan-Rivale Jann Mardenborough.

21.31 Uhr: Die Überschneidung zwischen der zweiten Safety-Car-Intermission und dem ersten Boxenstoppfenster hat das Klassement durcheinandergewirbelt. Porsches Werksmannschaft Walkinshaw GT3 führt die Zwölf Stunden von Bathurst nun an. Am Lenkrad: Earl Bamber. Buchstäblich in dessen Windschatten: Jann Mardenborough von Nissan Motorsport. Maranello Motorsport ging aus den Irrungen wiederum als Profiteur hervor. Denn Craig Lowndes hat für Ferrari den Bronzerang erobert.

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21.25 Uhr: Der nächste Einschlag in die Betonmauer: Alexandre Imperatori (Grove Motorsport) ist mit seinem Cup-Elfer im Bereich Reid Park vehement eingeschlagen, wodurch der Porsche-Pilot die nächste Safety-Car-Phase verursachte. Postwendend stürmte ein Gros des Teilnehmerfeldes an die Box, um seinen ersten Tankstopp abzuwickeln. Einzig Spitzenreiter Chaz Mostert (Marc Cars Australia) hatte bereits unter Grün gehalten, um an Stallgefährte Max Twigg zu übergeben.

20.59 Uhr: Nach dem Verlust der Führung hat Maranello Motorsport schließlich auch seinen Platz innerhalb der Führungsgruppe vertändelt. Die Sportkommissare ahndeten eine Regelverletzung Toni Vilanders während der Safety-Car-Phase mit einer Durchfahrtsstrafe. Das Vergehen: Um seine Reifen aufzuwärmen, fuhr der Ferrari-Fahrer in der Neustartformation Schlangenlinien. Dies untersagt das Reglement jedoch.

Derweil ist Titelverteidiger McLaren technischen Gebrechen zum Opfer gefallen. Bedingt durch Motorprobleme, kroch Robert Bell mit verminderter Geschwindigkeit über die Kultpiste in New South Wales, musste in der Bergabkrümmung sogar vorübergehend innehalten, konnte die Fahrt aber fortsetzen. Der britische Sportwagen spie permanent Flammen, einhergehend mit einem Funkenflug auf der Gegengerade. Ein Debakel für Tekno Autosports.

20.42 Uhr: Ferrari hat seinen Führungsrang bei den Zwölf Stunden von Bathurst eingebüßt. Stattdessen beförderte sich BMW an die oberste Position im Gesamtklassement. Unmittelbar nach dem Neustart schickte sich Chaz Mostert (Marc Cars Autralia) an, Toni Vilander (Maranello Motorsport) zu attackieren. Und reüssierte. Der Finne leistet keinerlei Widerpart, wodurch sich Mostert in der ersten Kurvenkombination nach der langen Gerade vorbei zirkeln konnte und sogleich seinen Vorsprung ausbaute.

Markenkollege Steve Richards (Team SRM) verharrt unterdes auf dem Bronzerang, muss aber gelegentlich in den Rückspiegel blicken. Denn die Porsche-Abteilung befindet sich in Schlagdistanz. Aufgrund der Intermezzi bei Bentley und Nissan haben sich Laurens Vanthoor (Walkinshaw GT3) und Matt Campbell in der Wertung emporgearbeitet – auf die Positionen vier und fünf. Dahinter: nochmals BMW. Timo Glock behauptet Platz sechs für das Team SRM.

20.30 Uhr: Die Sportwarte schwenken grünen Fahnenstoff, die Teilnehmer fahren wieder im Wettkampftempo. An erster Stelle: Ferrari-Experte Toni Vilander (Maranello Motorsport) vor  Chaz Mostert (Marc Cars Australia), Steve Richards (Team SRM), Laurens Vanthoor (Walkinshaw GT3) und Matt Campbell (Competition Motorsports). Mittlerweile hat die Morgensonne die Dunkelheit am Mount Panorama verdrängt. Der Rest der Veranstaltung findet bei Tageslicht statt.

20.22 Uhr: Noch vor dem Erreichen der Dreißig-Minuten-Marke hat die Renndirektion die erste Safety-Car-Phase angeordnet. Anlass der Gelbunterbrechung: Frank Stippler (Jamec Pem Racing) verlor in der kurvigen, schmalen Passage der Strecke die Kontrolle über sein Audi-Gefährt, kreiselte nach einem Einschlag in die Betonmauer und gelangte querstehend in der Mitte des Asphaltstreifens zum Stillstand.

Ungünstigerweise blockierte Stippler somit über die Hälfte der Fahrbahnbreite – links und rechts noch ein Freiraum von maximal einer Wagenbreite. Dieser Umstand wurde Nissan-Fahrer Alex Buncombe zum Verhängnis, welcher beim Passieren des Unfallorts gegen den parkenden Audi-Renner rumpelte und den hinteren linken Radkasten beschädigte. Aufgrund dieser Blessur tat ein außerplanmäßige Reparaturstopp in der Garage not.