Tipp der Redaktion: Wer gewinnt die 24 Stunden von Daytona?

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Ist Rebellion Racing der haushohe Favorit in Daytona? | © IMSA

Rebellion Racing, Action Express Racing, oder sogar ein GT? Wer wird die 24 Stunden von Daytona gewinnen? Die Redaktion von SportsCar-Info ist sich bei dieser Frage uneins. Erst am Sonntagabend werden wir die Antwort wissen. Wir haben uns dennoch in der Vorhersage des Ergebnisses versucht.

Daniel Stauche: Man müsste schon Hellseher sein, um überhaupt prophezeien zu können, welche der Mannschaften am kommenden Sonntag im letzten Rennviertel noch in Schlagdistanz zur Führung sein werden – geschweige denn, einen Siegertipp abgeben zu können.

In der Prototypenklasse sind alle genannten Fahrzeuge Neuwagen, welche noch nie einen Kilometer im Rennbetrieb gefahren sind. Nun könnte es ein Spektakel der technischen Defekte und Ausfälle werden und der, der am Ende noch halbwegs geradeaus fahren kann, gewinnt. Allerdings sind LMP2-Hersteller zum Teil erfahrener als ein LMP1-Konstrukteur, da sie durch die höhere Anzahl an gebauten Wagen, viel mehr Daten aus der Vergangenheit zur Verfügung haben.

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Daher glaube ich an die zweite Möglichkeit und ausgehend davon, dass ein DPi auf dem LMP2 basiert, jedoch weniger Abtrieb hat, wird auch ein solcher das Rennen auf dem Hochgeschwindigkeitskurs von Daytona gewinnen. Die Besatzung João Barbosa, Christian Fittipaldi und Filipe Albuquerque in Verbindung mit Action Express Racing und Cadillac sind sicherlich die Top-Favoriten. Im Endspurt werden sie sich gegen den Rebellion-Oreca von Nick Heidfeld und Kollegen durchsetzen.

Falls aber doch das erstgenannte Szenario eintritt, dann tippe ich auf einen Sieg der Corvette-GTLM-Mannschaft. Oliver Gavin, Tommy Milner und Marcel Fässler sind ein ausgeglichen starkes Trio und können sich, wenn es turbulent wird, sicher nach vorn arbeiten. Man weiß ja nie.

Maximilian Graf: Der Ausgang eines Langstreckenwettbewerbs in Nordamerika ist nahezu unberechenbar. Beim diesjährigen 24-Stunden-Rennen von Daytona enthält die Gleichung überdies weitere Unbekannte, die eine Vorhersage verkomplizieren. Zum einen debütiert am nächsten Wochenende die DPi-Division, zum anderen vollzieht auch die LMP2-Riege einen Generationswechsel. Anders gewandt: Aufgrund der hybriden Klassenstruktur in der IMSA SportsCar Championship begegnen sich in Florida brandneue Modelle zweier Fahrzeugkonzepte.

Neben diesen zwei Unbekannten tritt ein weiterer Störfaktor hinzu: der orgiastische Gebrauch von Gelbhasen mit Safety-Car-Einsatz. Um den Knoten zu einem dramatischen Finale zu schürzen, neutralisiert die Rennleitung allermeist sogar in der Schlussphase noch einmal das Teilnehmerfeld für einen Endspurt. Folglich fällt die Entscheidung um den Auftaktsieg zwischen denjenigen, die sich während der letzten halben Stunde noch in der Führungsrunde befinden.

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Wer schafft es also in diese Endauswahl? Die konservative Prognose: Rebellion Racing siegt mit der Oreca-07-Konstruktion und dem Gibson-Antrieb. Allein der namhafter Kader hebt die Helvetier in den Zirkel der Favoriten: Nick Heidfeld, Sébastien Buemi und Neel Jani. Die Herausforderer: Action Express Racing mit dem Cadillac DPi – intern setzt sich die Besatzung João Barbosa, Christian Fittipaldi und Filipe Albuquerque durch. Der Geheimtipp: Mazda Motorsports.

Gereon Radomski: Die diesjährigen 24-Stunden von Daytona versprechen ein spannendes und kaum vorherzusagendes Rennen zu werden. Es wird zum ersten Mal zum Zweikampf zwischen den LMP2 und DPi kommen. Alle zwölf genannten Prototypen sind nagelneue Sportwagen, welche in Florida ihr Renndebüt geben.

Lässt man den Blick auf die Starterliste schweifen, fällt eine Mannschaft sofort auf: Rebellion Racing. Die Eidgenossen haben drei aktuelle LMP1-Werksfahrer – Sébastien Buemi, Stéphane Sarrazin und Neel Jani – und zusätzlich Nick Heidfeld im Gepäck. Bleibt dieses Quartett fehlerfrei, sind sie der Maßstab für alle anderen Mannschaften.

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Doch auch das amtierende Meisterduo Dane Cameron und Eric Curran von Action Express Racing muss sich keinesfalls verstecken. Unterstützung erhalten die Meister in Personen von Mike Conway und Seb Morris. Als Einsatzfahrzeugdient einer der Cadillac DPi.

Gute Chancen haben zudem die Mannen von Spirit of Daytona Racing. Der Rennstall vertraut auf das Fahrertrio René Rast, Marc Goosssens und Renger van der Zande. Vom Talent her dürfte auch Extreme Speed Motorsport, mit unter anderem Pipo Derani und Brendon Hartley, eine Chance haben. Jedoch fiel die Mannschaft von Scott Sharp beim Vortest als einzige Mannschaft etwas ab.

Ein mindestens genauso großer Faktor wie der reine Speed wird die Zuverlässigkeit sein. Für jedes Team ist es das erste Rennen mit den Fahrzeugen der DPi-Generation. Es wird spannend zu sehen, wer seine Hausaufgaben am besten erledigt hat und ein zuverlässiges Fahrzeug nach Daytona Beach bringt.