GT-Sport: Marc VDS Racing tritt endgültig vom Automobilsport zurück

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Erneuter Rückzug nach einer erfolgreichen Saison | © Marc VDS Racing Team

Marc VDS Racing zieht sich endgültig vom Auto- und GT-Rennsport zurück. Nachdem Renault die hauseigene Sport Trophy beendet hat, zeigt sich Teambesitzer Marc van der Straten abermals vom Wettkampf auf vier Rädern enttäuscht und will sich fortan auf seine MotoGP- und Moto2-Teams konzentrieren.

Rücktritt vom Rücktritt vom Rücktritt: Marc van der Straten vollführt mit seiner GT-Mannschaft abermals die Rolle rückwärts. Nachdem der Bierproduzent Ende 2015 bereits erklärt hatte, sich aus dem Automobil-Rennsport zurückzuziehen, öffnete dies Anfang dieses Jahres eine kleine Hintertür, um dennoch im GT-Rennsport aktiv zu bleiben. Denn van der Straten gründete ein neues Team für die Renault Sport Trophy.

Nachdem der französische Konstrukteur diese Meisterschaft nun beendet hat, zeigt sich der Bier-Magnat abermals enttäuscht und zieht erneut den Stecker. Dabei war das Projekt durchaus erfolgreich. Mit den Fahrern Markus Palttala und Fabian Schiller räumte die Truppe im Renault-Markenpokal alle Preise ab, die es zu holen gab. Da Renault die Trophäe aber nicht weiterführt, sieht sich van der Straten seines Einsatzgebietes beraubt.

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„Der Automobil-Rennsport war meine große Leidenschaft“, betont van der Straten. „Eine Leidenschaft, die mein Vater auf mich übertragen hat, genauso wie viele Werte. Zehn Jahre lang, zunächst als Sponsor von Tony Gillet mit seinem Vertigo, später als Chef unseres eigenen Teams scharte ich viele Menschen um mich herum, die mir großen Erfolg bescherten. Inklusive des großartigen Gewinns der 24 Stunden von Spa.“

„Menschen ohne Moral, Profiteure“

Jedoch sei van der Straten „enttäuscht“ über die gegenwärtige Entwicklung im Rennsport „Regeln variieren ganz nach Lust und Laune, Wettbewerbe verschwinden, so schnell wie sie gekommen sind, Sponsoren kommen ihren Verpflichtungen nicht nach, Menschen ohne Moral, Profiteure“, macht sich der Belgier weiter Luft. „Ich erkenne im Automobil-Bereich nicht mehr den Geist und die Werte, die ich kannte und heute im Motorradsport mit den fantastischen Menschen finde, die mich dort umgeben.“

Daher könne es nur eine Konsequenz geben. „Darum habe ich beschlossen, das Engagement im GT-Rennsport endgültig zu beenden und widme meine Aufmerksamkeit nun den Aktivitäten im Zweiradsport. Ich danke allen, die uns geholfen haben auf vier Rädern zu glänzen und wünsche ihnen das Beste für die Zukunft.“

Damit erteilt van der Straten auch all denjenigen eine Absage, die sich einen Start der erfolgreichen Mannschaft mit dem Renault R.S. 01 erhofft haben. Nach dem Ende der Trophäe werden die GT-Boliden aller Vorraussicht nach noch nicht von der Bildfläche verschwinden. Seit dieser Saison ist der Renner in der Langstreckenserie der Creventic sowie in diversen nationalen GT3-Wettbeweren startberechtigt. Auch wurde seitens Renault bereits über einen Start beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring nachgedacht.