Le Mans: LMP1-Einstieg bleibt eine Option für BMW

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Kehrt BMW alsbald mit einem gesamtsiegfähigen Sportwagen nach Le Mans zurück? | © BMW Presse

Auch nach der Ankündigung eines GTE-Engagements ist BMW einem LMP1-Programm mitnichten ablehnend eingestellt. Sofern das künftige ACO-Regelwerk auch anderen Technologien Platz einräumt, schließen die Bayrischen Motorenwerke eine Unternehmung dieserart keineswegs aus.

BMW hat seine Ideen für ein Engagement in der LMP1-Klasse keineswegs ad acta gelegt. Auch nach der Bekanntgabe, einen GTE-Sportwagen zu entwickeln, stellen die Bayrischen Motorenwerke nach wie vor Überlegungen an, inwieweit die Konstruktion eines Le-Mans-Prototyps ersprießlich wäre. „Schlussendlich sind dies zwei unterschiedliche Geschichten“, betont Motorsport-Direktor Jens Marquardt gegenüber Sportscar365.

Zurzeit schrickt BMW – wie auch Aspirant Peugeot – augenscheinlich noch vor den immensen Kosten zurück. Es kursieren Meldungen, wonach BMW sogar ein LMP1-Programm projektiert hatte. Dieses Vorhaben negierte die Konzernleitung jedoch angesichts der kalkulierten Kosten von circa vierhundertfünfzig Millionen Euro – allein für die Entwicklung und das erste Einsatzjahr in der Langstrecken-WM.

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Die angestrebten Neuerungen im Regularium, die auch solchen Konzepten wie der Wasserstoffbrennstoffzelle ein Testlabor bieten, erregen allerdings Aufmerksamkeit in München. „Diesbezüglich arbeiten wir eng mit der FIA und dem ACO zusammen“, bestätigt Marquardt. „Denn in meinen Augen bietet Le Mans eine Plattform, wegbereitende Technologien in den Rennsport zu integrieren. Ich ersehe eine Menge Potenzial im Langstreckensport.“

Auch ein Programm in der 56. Garage haben die Bayrischen Motorenwerke noch auf dem Radar. Schließlich sei ein Unternehmen solcherart insbesondere aus der Vermarktungsperspektive relevant. „Selbstverständlich wären wir interessiert, möglicherweise ein Teil des ersten emissionsfreien Langstreckenrennens zu sein“, fasst Marquardt das hochfliegende Ziel zusammen, einer epochemachenden Veranstaltung wie dieser beizuwohnen.

Derzeit stellt dieses Vorhaben aber eine Zukunftsaufgabe dar. „Es könnte etwas solcherart sein“, räumt Marquardt ein, dessen Abteilung sich nun aber zunächst ihrer GTE-Unternehmung zuwenden. „Aber im Hinblick auf die Regelevolution, die der ACO in diesem Jahr angekündigt hat, denke ich, dass man sich mit den Herstellern beratschlagen und daran arbeiten muss. Es hängt davon ab, über welches Zeitfenster wie reden.“