Tipp der Redaktion: Wer gewinnt die GT3-Kraftprobe im Ardenner Wald?

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Bringen die UK-Konstrukteure die Favoriten aus Süddeutschland in Bredouille? | © Kevin Pecks

Verteidigt BMW seinen Titel bei den 24 Stunden von Spa-Francorchamps? Entthronen Audi oder Mercedes-AMG die Münchner Marke? Oder sind McLaren und Bentley imstande, den favorisierten Konstrukteuren die Führungsrolle abspenstig zu machen? Die SportsCar-Info-Redaktion hat ihre Tipps abgegeben.

Maximilian Graf: Seitdem die GT3-Riege bei den 24 Stunden von Spa-Francorchamps zur Spitzenklasse aufgestiegen ist, gleicht die Favoritenanalyse einer richtiggehenden Lotterie. Nimmt man die Teilnehmerliste in Augenschein, rücken etliche Hersteller und ihre Mannschaften ins Blickfeld, die berechtigte Ansprüche auf die Siegertrophäe erheben. Doch erfahrungsgemäß tritt bei Langstreckenrennen zumeist ein Phänomen auf: Nach einer stürmischen Anfangsphase, in der die Underdogs aufbegehren, festigen die Favoriten und Arrivierten ihren Platz in der Spitzengruppe.

Wer sich als bei seiner Prognose auf keinerlei Hasardspiel einlassen will, platziert seine Wette daher auf Mercedes-AMG oder Audi. Obwohl die beiden Konstrukteure aus Süddeutschland während der bisherigen Saison oftmals unscheinbar agierten, offenbaren die Prestigerennen in der Regel das eigentliche Potenzial. Nach dem überragenden Triumph am Ring planen die Sternenkrieger auch eine Großoffensive im Hohen Venn. Und wenn es nicht Black Falcon oder HTP Motorsport mache, erstreiten Phoenix Racing oder das W Racing Team den Pokal.

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Aber: Wer einer höhere Gewinnquote erzielen will, verzichtet auf konservative Tipps. Klammert man die Hauptfavoriten aus, taten sich die Hersteller aus dem Vereinigten Königreich verschiedentlich hervor. Jedoch mangelte es den royalen Autobauern wiederholt an Standfestigkeit. Neben Bentley profilierte sich bislang insbesondere McLaren – mit einem Sieg in Bathurst, beim SRO-Auftakt in Monza und bei der Generalprobe in Le Castellet. Also: Die Garage 59 streckt am Sonntagnachmittag die Trophäe empor.

Tim Keuler: Die GT3-Schlacht zweimal rund um die Uhr wird in diesem Jahr Mercedes-AMG für sich entscheiden. Nach dem beeindruckenden Triumph in der Eifel bin ich mir sicher, dass auch in den Ardennen die Sternenkrieger das Rennen gewinnen werden. Die extrem gute Fahrbarkeit und Zuverlässigkeit des neuen AMG GT3, obwohl der Bolide noch ziemlich neu ist, haben mich extrem beeindruckt.

Markenintern wird, wie vor einigen Jahren bereits, Black Falcon das Rennen machen. Bernd Schneider, Yelmer Buurman und Maro Engel scheinen für mich eine sehr ausgewogene Fahrerpaarung zu sein, die im Kampf um den obersten Platz auf dem Treppchen vermutlich für sich beanspruchen wird. Doch wer weiß, was der belgische Wettergott für das Rennen am kommenden Samstag alles auserkoren hat.

Bei nassen Bedingungen scheint mir BMW allerdings ebenfalls sehr gut aufgestellt. Der hohe Abtrieb des M6 GT3 in Verbindung mit den Fähigkeiten von Regen-Ass Maxime Martin könnte die Konkurrenz alt aussehen lassen. Wenn es nass ist, macht daher die Rowe-Mannschaft aus benanntem Martin, Alexander Sims und Philipp Eng das Rennen, wenn die Technik hält.