LMP2-Kategorie: Der Zweikampf zwischen Oreca und Ligier

333
Gelingt KCMG trotz minimaler Vorbereitung die Titelverteidigung? l © Jakob Ebrey/ KCMG

Die LMP2-Kategorie blüht in Le Mans erneut auf. Insgesamt 23 Besatzungen treten an der Sarthe gegeneinander an und stellt damit die fahrzeugreichste Klasse. Doch gleichzeitig duellieren sich die beiden Hersteller Oreca und Ligier mit ihren geschlossenen Prototypen auf Augenhöhe. Eine Prognose fällt demnach schwer.

Mit 23 Fahrzeugen stell die LMP2-Division die größte Klasse in Le Mans. In der zweiten Liga der Prototypen ist Spannung bereits vorprogrammiert. Folglich fällt eine Prognose schwer und es ist fraglich, ob die Titelverteidiger von KCMG den Erfolg aus dem letzten Jahr wiederholen können.

In den vergangenen zwei Jahren fand zudem in der zweiten Prototypenwertung ein Generationenwechsel statt. Mit Oreca und Ligier haben sich zwei Hersteller für geschlossene Prototypen etabliert und laufen den Jahresmodellen bereits den Rang ab. Die beiden Werke duellieren sich auf Augenhöhe, möglicherweise mit leichten Vorteilen für Ligier.

- Anzeige -

Die Titelverteidiger

Im letzten Jahr schaffte die Mannschaft von KCMG den hart umkämpften Sieg in der LMP2-Kategorie. Auch in diesem Jahr wollen Tsugio Matsuda, Matthew Howson und Richard Bradley mit ihrem Oreca 05-Coupé die oberste Stufe des Podiums erklimmen. Doch das unterfangen ist nahezu unmöglich.

Vor dem Saisonstart verkündigte der Rennstall aus Asien den vorzeitigen Ausstieg aus dem LMP2-Geschäft und verzichtete somit auf eine weitere Saison in der Langstrecken-WM. Auch einen Gaststart beim Saisonauftakt in Silverstone oder in Spa-Francorchamps zog die Oreca-Mannschaft nicht in Erwägung. Somit reist KCMG ohne jegliche Wettbewerbserfahrung in diesem Jahr an die Sarthe. Zwar ist das Fahrzeug mittlerweile sehr zuverlässig, doch die Titelverteidigung rückt aufgrund fehlender Testkilometer in weite Ferne.

Die Herausforderer

Ohne Zweifel gehören die Neulinge von RGR Sport zum engen Favoritenkreis. Der mexikanische Rennstall präsentierte zu Jahresbeginn eine starke Fahrerpaarung bestehend aus Ricardo Gonzalez, Bruno Senna und Filipe Albuquerque. Die Ligier-Abordnung sicherte den Sieg beim WM-Auftakt in Silverstone und errang auf der Ardennen-Achterbahn den vierten Platz.

Mit Extreme Speed Motorsports reiht sich bereits der zweite Ligier-Rennstall zu den Favoriten ein. Ryan Delziel, Luis Felipe Derani und Christopher Cumming belegten in Silverstone und Belgien zwei Mal den Silberrang. Auch Signatech Alpine wird bei den Buchmachern auf einen Sieg in Le Mans hoch geschätzt. Auf dem Papier bilden Gustavo Menezes, Nicolas Lapierre und Stéphane Richelmi sicherlich die stärkere Besatzung der beiden Fahrzeuge. Roman Rusinov, Will Stevens und René Rast greifen in diesem Jahr für Jota Sport ins Lenkrad des Oreca 05-Coupés und wollen endlich den großen Wurf beim Traditionsrennen in Frankreich erzwingen.

Der erweiterte Favoritenkreis

Generell ist eine Prognose in der zweiten Liga der Prototypen schier unmöglich. Die Leistungsdichte in der Langstrecken-WM und auch in der Europäischen Le-Mans-Serie ist enorm und an der Spitze versammeln sich oftmals fünf oder mehr gleichstarke Fahrerkader. Traditionell erhalten auch zahlreiche Saisonteilnehmer der ELMS einen Startplatz für das 24-Stunden-Rennen in Le Mans.

Zwar wird die Meisterschaft auf dem europäischen Kontinent ausgetragen, doch auch hier versammeln sich einige Favoriten. Jota Sport und TDS Racing konnten bei den Saisonläufen in Silverstone und Imola bereits ihr Potenzial aufblitzen lassen und zählen sicherlich zum erweiterten Favoritenkreis in Le Mans.

Auch Michael Shank Racing wagt in diesem Jahr die Reise mit eine Ligier-Honda nach Le Mans. Etatmäßig startet der Rennstall in der amerikanischen IMSA-Serie. Doch mit John Pew, Oswaldo Negri Junior und Laurens Vanthoos angelte sich Michael Shank drei hochkarätige Piloten für den Auftritt in Europa.