Klaus Abbelen: „Wir sind maßlos enttäuscht“

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Angesichts der gegenwärtigen Balance of Performance erwägt Frikadelli Racing Konsequenzen | © Ralf Kieven

Frikadelli Racing stellt derzeit Überlegungen an, welche Konsequenzen die Porsche-Mannschaft aus dem Resultat des 24-Stunden-Rennens ziehen sollte. „Wir sind maßlos enttäuscht“, bilanziert Teamchef Klaus Abbelen. Nach seiner Überzeugung habe der Veranstalter die „angestrebte Chancengleichheit“ nicht verwirklicht.

Nach dem 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring wettert Klaus Abbelen abermals gegen die Balance of Performance. Der Teamchef von Frikadelli Racing kreidet den Organisatoren eine missglückte Fahrzeugeinstufung an. „Wir sind maßlos enttäuscht – weniger über den Ausfall als über die Tatsache, dass die angestrebte Chancengleichheit zwischen den verschiedenen GT3-Fahrzeugen nicht erreicht worden ist“, moniert Abbelen in einem Kommuniqué.

Schon während der vergangenen Wochen fachte Frikadelli Racing wiederholt die Debatte um die Balance of Performance an, als die Kultmannschaft aus Barweiler wider Erwarten mitteilte, seine Teilnahme am Eifel-Marathon abzusagen. Sodann revidierte Frikadelli Racing seine Entscheidung und trat letzten Endes dennoch mit seinem Porsche 991 GT3 R beim 24-Stunden-Langstreckenrennen am Fuße der Nürburg an.

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Allerdings habe Frikadelli der Entschluss nicht aufgrund der Überarbeitung der Balance of Performance getroffen, sondern auf Druck der Sponsoren. Dies zumindest die Begründung gegenüber anderen Medienvertretern. „Wir hatten gegen manche Konkurrenzmodelle nichts in der Hand“, moniert Abbelen im Nachhinein. „Das war für uns schade und für unsere Fans erst recht. Wir werden jetzt überlegen, welche Konsequenzen wir daraus ziehen.“

Sabine Schmitz: „Ich war eigentlich vorsichtig unterwegs“

Obwohl Frikadelli Racing scharfe Kritik an der Fahrzeugeinstufung übt, gelang dem Porsche-Gespann der einundzwanzigste Platz in der Qualifikation der besten Dreißig. Im Rennen fiel Frikadelli Racing technischen Ungereimtheiten zum Opfer, nutzte den Rotabbruch allerdings zur Reparaturpause. Des nachts bereitete wiederum ein Problem mit der Gasannahme Schwierigkeiten, ehe Mitstreiterin Sabine Schmitz beim Überfahren eines nassen Randsteins verunfallte.

Bis dato wählte Schmitz nach eigenen Angaben allerdings eine zurückhaltende Vorgehensweise. „Ich war eigentlich vorsichtig unterwegs, ohne etwas zu riskieren“, schildert Schmitz die Umstände ihres Unfalls. „Auf dem Weg hinauf zur Hohen Acht hat das Auto jedoch etwas übersteuert und ist mit einem Hinterrad nur leicht auf den noch feuchten grünen Teppich neben der Straße gekommen – den ersten Quersteher konnte ich noch parieren, dann bin ich abgebogen.“

Obwohl der Neunelfer keine irreparablen Schäden davontrug, war Frikadelli Racing außerstande das 24-Stunden-Langstreckenrennen auf der Nordschleife des Nürburgrings fortzuführen. „Vorne war einiges kaputt, aber alle Räder drehten sich noch und auch die Kühler waren intakt“, erklärt Schmitz. „Aber ich bin aus der matschigen Parktasche nicht mehr herausgekommen, in die das Auto geschoben worden ist.“