Silverstone: HTP Motorsport gewinnt bei Safety-Car-Chaos

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HTP Motorsport holte sich den Sieg in Silverstone | © Vision Sport Agency

HTP Motorsport hat den Sieg beim SRO-GT-Lauf in Silverstone davon getragen. Nach einer chaotischen Safety-Car-Phase in der letzten halben Stunde des Rennens konnte Maximilian Buhk unter Druck von Laurens Vanthoor im WRT-Audi bestehen und verwies den Belgier auf den zweiten Platz. Das Podium vervollständigte Grasser Racing im Lamborghini.

Beim Wertungslauf der SRO-GT-Langstreckenrennen im britischen Silverstone hat HTP Motorsport den Sieg davon getragen. Maximilian Buhk konnte im Anschluss an eine chaotische Safety-Car-Phase den Angriffen von Laurens Vanthoor im WRT-Audi standhalten und fuhr so, zusammen mit seinen Teamkollegen Jazeman Jaafar und Dominik Baumann, den Sieg für die HTP-Mannschaft vor Vanthoor, Frederic Vervisch und Dries Vanthoor, nach Hause. An dritter Stelle kreuzten Rolf Ineichen, Jeroen Bleekemolen und Mirko Bortolotti im Lamborghini von Grasser Racing die Ziellinie.

Zur Mitte des Rennens sahen die Zuschauer einen Dreikampf um die Spitze zwischen Dries Vanthoor im Audi, Rolf Ineichen im Lamborghini und Jazeman Jaafar im Mercedes. Just als es Vanthoor gelang, am führenden Lamborghini vorbei zu gehen, konnte Jaafar einige Kurven später ebenfalls überholen. Nur eine Runde später blieb Vanthoor allerdings etwas zu lang im Verkehr stecken, was der Mercedes-Pilot umgehend ausnutzte, den WRT-Audi überholte und in Führung ging.

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Zunächst Jaafar, und nach dem Boxenstopp Maximilian Buhk, zogen dem WRT-Audi immer weiter davon. Laurens Vanthoor, der zwischenzeitlich von seinem jüngeren Bruder Dries das Steuer des R8 übernommen hatte, lies aber nichts unversucht, den Kontakt zu den Führenden nicht zu verlieren. Als dann ein Ferrari aufgrund einer Beschädigung an der hinteren Radaufhängung an einem äußerst unglücken Punkt zum stehen kam, schickte die Rennleitung das Safety-Car auf die Strecke.

Verwirrung während Safety-Car-Phase

Als die Fahrzeuge, die noch zwischen dem Führenden und dem Safety-Car lagen, das Führungsfahrzeug überholen sollten um sich von hinten wieder am Feld einzureihen, begann die Konfusion. Der Ferrari, der die vorbeigelassenen Fahrzeuge anführte, umrundete den Kurs so langsam, dass die Gruppe nicht mehr auf das Hauptfeld aufschloss. Offenbar müssen die Regelhüter hier einige Piloten nochmals über die Regeln während einer Safety-Car-Phase instruieren.

Als dann die Rennleitung verkündete, das Safety-Car käme in der aktuellen Rennrunde wieder herein, setzte die nächste Verwirrung ein. Denn das Safety-Car kam, entgegen der Ansage, nicht in die Box und blieb auf der Strecke. Auch die Lampen des Führungsfahrzeugs blieben an, was dem Rennführenden signalisierte, am Fahrzeug der Rennleitung dran zu bleiben. In der darauffolgenden Runde entstand dann eine sehr gefährliche Situation. Erneut wurde verkündet, das Safety-Car käme in die Box.

Der Pilot schaltete die gelben Lampen aus, Buhk im HTP-Mercedes nahm Abstand. Als Buhk dann aber das Tempo aufnahm, wurde klar: Das Safety-Car befand sich, wenn auch mit ausgeschalteten Lampen, noch immer auf der Strecke und war nicht in die Box abgebogen. So kam das Feld im Renntempo auf den weißen Audi R8 zugeschossen und konnte glücklicherweise rechtzeitig durch gelbe Flaggen gewarnt werden, was Unfälle oder ähnliche Zwischenfälle vermied.

In der darauf folgenden Runde wurde das Rennen dann aber letztendlich freigegeben, und die Konfusion fand ihr Ende. Vanthoor versuchte, dem führenden Mercedes zu folgen und Buhk unter Druck zu setzen. Dieser schien jedoch das nötige Quentchen schneller zu sein und hielt so den Angriffen von Vanthoor stand und brachte den Sieg für das HTP-Team über die Ziellinie. Platz vier sicherte Philipp Eng mit einem hauchdünnen Vorsprung vor dem zweiten HTP-Mercedes.

In der Pro-Am-Kategorie war es ebenfalls ein Mercedes, der als führender das Rennen beenden konnte. Maro Engel brannte in den letzten Runden noch ein richtiges Feuerwerk ab, nachdem der Black-Falcon-Pilot in der Safety-Car-Phase sich zurückrunden durfte und so die Möglichkeit bekam, um den Sieg in der Klasse zu kämpfen. Und das tat er auch, überrundete in den letzten Kurven des dreistündigen Rennens sowohl Jonathan Adam im Aston Martin von Oman Racing und Philippe Giauque im ISR-Audi.