IMSA: Vier Antworten zum Daytona Prototype international

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Mazda muss im nächsten Jahr auf einen DPi umsteigen | © IMSA

Das Jahr 2017 wird ein Wendepunkt in der IMSA SportsCar Championship. Die Daytona-Prototypen werden abgeschafft und durch die Daytona Prototype international ersetzt. Anders als der Name verlauten lässt, basiert dieser auf dem Le-Mans-Prototypen. Allerdings ist sich der ACO nicht mehr sicher, wie ähnlich die Konzepte noch sind.

Ab der kommenden Saison werden in der IMSA SportsCar Championship die Daytona Prototype international (DPi) antreten. Damit werden die aktuellen Daytona Prototypen ersetzt. Der DPi basiert auf dem europäischen LMP2-Rennwagen der Hersteller Onroak, Oreca, Dallara und Riley/Multimatic. Allerdings will die IMSA weiterhin die Hersteller ansprechen, indem diese dem Chassis ihr Design auferlegen und statt dem Gibson-Einheitsmotor ihr eigenes Aggregat verbauen können.

Gleichzeitig sollen die DPi beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans startberechtigt bleiben. Dies hat der ACO jedoch erst kürzlich in Frage gestellt, da den Franzosen die Abweichungen vom Standard-LMP2 zu weit gehen. Die IMSA hat nun vier Fragen zum nächstjährigen Boliden beantwortet.

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Frage: Was genau ist ein DPi-Auto?

Antwort: Das IMSA-DPi-Auto ist ein Standard-ACO-LMP2-Chassis von einem der vier Hersteller, das mit einer IMSA-homologierten, herstellerentwickelten Silhouette und dem eigenen Motor versehen wird. Jeder Hersteller muss mit einem der vier Chassishersteller kooperieren.

Frage: Welche Autos sind in der IMSA nächstes Jahr zugelassen?

Antwort: DPi-Autos, LMP2-Autos nach dem Reglement von 2017 und geschlossene LMP2 aus dem Jahr 2016 mit einem IMSA-zugelassenen Motor. Die 2016er LMP2 verlieren ihre Zulassung nach 2017.

Frage: Wie will die IMSA die zwei Versionen der neuen Autos angleichen?

Antwort: Alle DPi- und LMP2-Autos werden Tests im Windtunnel unterzogen, um die Wettbewerbsfähigkeit durch die Aerodynamik herzustellen. Die Teams bekommen einige zusätzliche Bauteile zugestanden, damit sie ihre Autos für die Strecken spezifisch anpassen können. Das erlaubt Unterschiede im Setup der Autos.

Auch die Motoren werden von der IMSA einem Test unterzogen. Die angepeilte Leistung liegt bei rund 441 Kilowatt (entspricht 600 PS, Anm. d. Red.) und das Drehmoment wird individuell angepasst.

Frage: Der ACO hat in der Presse Bedenken angemeldet, dass die DPi-Plattform zu weit vom globalen LMP2 entfernt ist. Wie sehen Sie das?

Antwort: IMSA, ACO und FIA haben eng zusammen gearbeitet während des Entwicklungsprozesses und wir werden dies weiter tun, um die letzten Details fertigzustellen. Alle drei Organisationen haben Bedenken bezüglich verschiedener Aspekte während dieser Zeit geäußert. Das ist der Geist der Zusammenarbeit.

Schon vom Start war klar und einverstanden, dass die geschäftlichen Ziele der IMSA für ihre Top-Klasse von denen des ACO und FIA abweichen. Die DPi soll Hersteller mit professionellen Teams und Fahrern anlocken – wie dies beim ACO mit der LMP1 der Fall ist. Der ACO-LMP2 hingegen ist für Pro-Am-Besatzungen vorgesehen.

Während dieses komplexen Prozesses haben mehrere interessierte Hersteller ihr Feedback mitgeteilt, welches in einer Verbesserung der technischen Details gemündet ist. Das Ergebnis ist, dass einige technische Details vom ursprünglichen Plan abweichen. Allerdings, der Plan, dass alle dasselbe Chassis-Konzept benutzen, und DPi- und LMP2-Autos miteinander konkurrieren können wurde erfüllt.