Langstrecken-WM: Bereitet Peugeot seine Le-Mans-Wiederkehr vor?

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Plant Peugeot eine Rückkehr an die Sarthe? | © Maximilian Graf

Trägt sich Peugeot mit dem Gedanken, wieder in Le Mans zu starten? Der PSA-Konzern hat am Mittwoch die Bilanz des vergangenen Geschäftsjahres veröffentlicht – mit einer bedeutungsschwangeren Bemerkung. Dies veranlasste die Fachpresse zur Interpretation und Spekulation.

Die Fachpresse bedient sich derzeit ihrer hermeneutischen Fähigkeiten. Der PSA-Konzern hat am Mittwoch die Bilanz des vergangenen Jahres publik gemacht. Das Resümee von Peugeot und Citroën: „Back in the race.“ Mancherorts interpretiert und spekuliert man daher, die Marke mit dem Löwen trage sich mit dem Gedanken, einen Hybridprototyp für die Langstreckenbranche – und folglich auch eine Le-Mans-Rückkehr – zu konstruieren.

Und in der Tat: Die PSA-Gruppe verbuchte in der Fahrzeugabteilung ein Umsatzrendite von fünf Prozent. Allein im vergangenen Jahr betrug der erwirtschaftete Zahlungsmittelüberschuss 3,8 Milliarden Euro, während der vergangenen beiden Jahre waren es zusammen sogar sechs Milliarden Euro. Folglich habe PSA sein Sanierungsvorhaben schneller als geplant umgesetzt. Damit seien sämtliche Ziele erreicht.

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Doch implizieren diese Zahlen zugleich ein Engagement in der Langstrecken-WM? Bereits im Frühjahr des zurückliegenden Jahres kokettierte Peugeot-Sportchef Bruno Famin mit einem LMP1-Programm, knüpfte dieses aber an zwei Bedingungen: Senkung der Kosten und eine wirtschaftliche Stabilisierung des PSA-Konzerns. Letzterer Voraussetzung ist somit erfüllt. Ein Einstieg kommt ob des Reglements höchstwahrscheinlich aber erst zur Saison 2018 in Frage.

Obschon das Peugeot-Werksgespann ebenfalls die Absicht hegte, einen Hybridrenner für die Langstrecken-WM zu fertigen, zog sich der Pariser Konstrukteur im Jahr 2012 wider Erwarten aus dem Geschäft zurück. Die Entscheidung gründete auf ökonomischen Überlegungen. Zuvor war es Peugeot in der Saison 2009 gelungen, mit dem Modell 908 HDi FAP die 24 Stunden von Le Mans zu gewinnen. Am Lenkrad: David Brabham, Marc Gené und Alexander Wurz.