Kostensenkung: FIA und SRO planen GT3-Einheitsmotor

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Zur Senkung der Kosten im GT3-Sport erwägen FIA und SRO, einen Einheitsmotor vorzuschreiben. Es bedürfe eines „zukunftsfähigen Konzepts“, meint Stéphane Ratel, der ein kostenträchtiges Wettrüsten der Hersteller zu verhindern sucht. Die Einführung erfolgt höchstwahrscheinlich zur Saison 2019.

Um die Entwicklungskosten einzudämmen, tragen sich FIA und SRO mit dem Gedanken, einen GT3-Einheitsmotor einzuführen. Obwohl das Konzept der „Balance of Performance“ eigentlich ein Wettrüsten der Konstrukteure hemmt, seien nach Angaben der Veranstalter vorbeugende Maßnahmen notwendig. „Es bedarf eines zukunftsfähigen Konzepts, um den Erfolg dieser Klasse weiterhin zu garantieren“, meint Organisator Stéphane Ratel.

Bislang haben die Regelmacher ihr Vorhaben noch nicht konkretisiert. Zumal zur Saison 2016 ein Generationswechsel bevorsteht, weshalb die Hersteller derzeit im Begriff sind, ein neues Kundenmodell zu fertigen. Daher sei eine Regeländerung im Jahr 2019 vorstellbar. Höchstwahrscheinlich fungiert ein Vier-Zylinder-Triebwerk mit 1,4 Litern Hubraum und Turbolader als Antriebsbasis, den die Ingenieure minimal bearbeiten dürfen.

Wer den GT3-Einheitsmotor zur Verfügung stellt, steht im Augenblick noch zur Diskussion. Da die FIA überdies beschlossen hat, ab der Saison 2017 auch in der LMP2-Kategorie einen Einheitsmotor vorzuschreiben, sei eine Ausweitung der Zusammenarbeit mit dem entsprechenden Lieferanten nicht ausgeschlossen. „Wir führen derzeit mit potenziellen Herstellern Gespräche“, meint ein Sprecher des Automobilverbandes. Angesichts des drohenden Formel-1-Ausstieges sei unter anderem Renault ein potenzieller Kandidat.

Die Wertung für GT3-Sportwagen existiert seit dem Jahr 2006. Um die unterschiedlichen, teils gegensätzlichen Fahrzeugtypen zu nivellieren, verwenden die Verantwortlichen das Prinzip der „Balance of Performance“ zur Angleichung. Zurzeit prosperiert diese Klasse, zahlreiche Werke stellen sich dem Wettbewerb. Mittlerweile umfasst die Liste der homologierten GT3-Rennwagen siebenunddreißig Modelle.

Nichtsdestoweniger wolle SRO-Chef Ratel unter jeden Umständen ein kostenträchtiges Wettrüsten abwenden. „Die Entwicklung der GT3-Division war während der letzten Jahre durchweg positiv“, urteilt Ratel. „Allerdings sind die Kosten dennoch gestiegen. Daher wollen wir rechtzeitig zur Tat schreiten, um einen möglichen Negativtrend zu verhindern.“ Weitere Details verkünde die FIA auf der nächsten Tagung des Weltrates in Mexiko-Stadt.

Auflösung: Und? Entrüstet über diese Nachricht gewesen? Selbstverständlich handelte es sich beim GT3-Einheitsmotor um einen Aprilscherz der SportsCar-Info-Redaktion, angeregt durch das Vorhaben der FIA, ebendiese – fragwürdige – Idee in der LMP2-Kategorie zu verwirklichen.