Einzelkämpfer in Dubai: Erfolgsaussichten in Unterzahl?

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Aston Martin, BMW, Corvette, Nissan und Lamborghini starten beim Gipfeltreffen am Persischen Golf in Unterzahl. Prodrive gewährt Werksunterstützung bei der Jubiläumsausgabe der 24 Stunden von Dubai, Nismo delegiert seine GT-Akademie in die Arabische Wüste. Wie stehen die Chancen der Einzelkämpfer?

Auch zur Jubiläumsauflage vermeldet die Creventic-Agentur gigantische Teilnehmerzahlen beim 24-Stunden-Rennen von Dubai. Numerisch dominieren Ferrari, Porsche und Titelverteidiger Mercedes-Benz die Kraftprobe in der Arabischen Wüste, wohingegen Aston Martin, BMW, Corvette, Nissan und Lamborghini in Unterzahl antreten. Welche Erfolgsaussichten verbuchen die Einzelkämpfer am kommenden Wochenende?

Aston Martin: KPM Racing strebt Podiumsplatz an

Der britische Traditionshersteller setzt einen Aston Martin V12 Vantage GT3 beim Langstreckenrennen in Dubai ein. Allerdings fungiert im Gegensatz zur letztjährigen Mannschaft Craft Racing AMR in diesem Jahr die Equipe von KPM Racing als Einsatzmannschaft. Die beiden Werksfahrer Stefan Mücke und Jonathan Adam teilen sich die Lenkarbeit mit dem Briten Paul White. 

Die Truppe begrüße die Unterstützung, die Aston Martin gewährt. „Langstreckenrennen liegen mir besonders am Herzen. Wir planen in dieser Saison mehr Rennen zu bestreiten. Außerdem ist der Vantage GT3 ein fantastisches Auto und ich freue mich, Stefan und Jonny in unserem Team willkommen zu heißen“, meint Paul White. Aber auch für Mücke ist das Rennen am Persischen Golf kein Neuland. „Das 24-Stunden-Rennen von Dubai ist immer eine gute Möglichkeit, in die Saison zu starten“, charakterisiert Mücke das Rennen auf dem Wüstenkurs.

Zugleich warnt der Aston-Martin-Werksfahrer aber auch vor der Konkurrenz und den aufkommenden Betrieb auf der Strecke. „Es ist kein einfaches Rennen. Dort sind sechsundneunzig Fahrzeuge mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten auf der Strecke. Wir hoffen in einem fehlerfreien Rennen aufs Podium fahren zu können“, skizzierte Mücke die Tücken des Verkehrs.

BMW: Triple 8 vertritt die Bayerischen Motorenwerke

Als einzige BMW-Delegation wird reist Triple 8 an diesem Wochenende in die Arabische Wüste. Das erfolgreiche Team aus der Britischen Tourenwagen-Meisterschaft setzt dabei auf eine rein englische Pilotenbesatzung. Die Fahrer heißen Lee Mowle, Joe Osborne, Jacques Duyver sowie Charlie Hollings. In der zurückliegenden Saison erzielte Triple 8 den siebenten Platz in der heimischen GT-Serie – in Dubai sollte eine Zielankunft die Ambition sein. 

Corvette: Erneute Überraschung seitens V8 Racing?

Bei der zehnten Auflage der 24 Stunden von Dubai setzt V8 Racing erneut eine Corvette der sechsten Generation ein. Rick Abresch, Alex van’t Hoff, Wolf Nathan und Nicky Pastorelli bildeten auch im letzten Jahr bereits das Fahrergespann. Der Portugiese Miguel Ramos ergänzt das Quartett aus den Niederlanden. 

Im letzten Jahr sorgte der Benelux-Rennstall für eine große Überraschung: In der Qualifikation schnappte sich Pastorelli die Poleposition für das Rennen und sorgte somit im Fahrerlager für große Verwunderung. Pastorelli war es auch, der in der dritten Runde den schnellsten Umlauf im Dubai Autodrome markierte. Letztlich verbuchte der Corvette-Rennstall den fünften Gesamtplatz. Gelingt neuerlich ein Achtungserfolg?

Nissan: Fünfköpfige Delegation der GT-Akademie

Auch Nissans GT-Akademie delegiert eine fünfköpfige Abordnung an den Persischen Golf, um den Wüstenmarathon im Dubai Autodrome zu bestreiten. Somit tritt der Hersteller aus Fernost an diesem Wochenende erstmals in der Spitzenklasse an. Bekanntester Pilot im Nismo-Aufgebot: Florian Strauss, welcher die deutsche Ausgabe im vorletzten Jahr gewann und bereits zahlreiche Einsätze auf der Nürburgring-Nordschleife absolvierte. 

Ferner rekrutiert sich die Besatzung aus dem Europasieger Gaëtan Paletou und Ricardo Sánchez, der wiederum die internationale Ausscheidung zu seinen Gusten entschied, sowie den beiden Absolventen Ahmed Bin Khanen und Nick Hammann. In der Vergangenheit flammte das Potenzial der Nissan-Rennfahrschule wiederholt auf, doch ein nennenswerter Erfolg bei einem Langstreckenwettbewerb glückte bis dato nicht. Auch in Dubai ist das Quintett im Mittelfeld zu situieren – Tendenz nach vorne.

Lamborghini: Leipert Motorsport und Gulf Racing stellen Zwei-Wagen-Gespann

Leipert Motorsport stellt abermals einen multinationalen Fahrerkader zusammen: Das österreichische Doppel Reinhard Kofler und Ernst Kirchmayr formiert mit dem Kanadier Jean-Charles Perrin, dem Briten Adrian Watt und dem Deutschen Harald Schlotter eine der beiden Lamborghini-Mannschaft im Creventic-Fahrerlager. Wenngleich Leipert Motorsport sowohl in Zandvoort als auch in Barcelona unter die besten Fünf fuhr, muss sich das Gespann aus Wegberg im hochkarätigen Teilnehmerfeld in Dubai vermutlich unterordnen. 

Auch Gulf Racing startet bei der Jubiläumsauflage in der Arabischen Wüste mit einem Sportwagen der Marke Lamborghini. Automobilsammler Roald Goethe hat zudem zwei namhafte Athleten aus dem Vereinigten Königreich engagiert: Stuart Hall und Jamie Campbell-Walter, die fraglos imstande sind, den ein oder anderen Akzent zu setzen. Ebenfalls mit von der Partie: der Franko-Ivorer Frédéric Fatien, der bereits in der Langstrecken-WM Erfahrung gesammelt hat.