Langstrecken-WM: ACO führt Testbeschränkung für Werke ein

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Der ACO präzisiert sein Vorhaben, die Kosten in der Langstrecken-WM rechtzeitig zu deckeln. Daher hat der Veranstalter eine entsprechende Arbeitsgruppe gegründet. Erste Maßnahme: eine Limitierung der Probefahrten auf fünfzig Tage im Jahr. Die Werke sind in diesen Entscheidungsprozess involviert.

Auf der Tagung des FIA-Weltrates in Peking hat die Endurance-Kommission beschlossen, Maßnahmen zur Kostendeckelung in der Langstrecken-WM zu ergreifen. Ein Aspekt: eine Testbeschränkung. Mittlerweile hat der ACO eine Arbeitsgruppe gegründet, welche die Regelungen konkretisiert. Demnach steht den LMP1-Werksmannschaften pro Saison lediglich eine limitierte Anzahl an Probefahrten zur Verfügung.

Gegenüber „Autosport.com“ beziffert WM-Sportmanager Vincent Beaumesnil das Testlimit auf fünfzig Tage im Jahr. „Falls man wiederum mit zwei Fahrzeugen an einem Tag testet, gilt dies als zwei Testtage“, erklärt er. Derzeit erörtert der Herstellerausschuss allerdings noch den Umgang mit Konstrukteuren, die ihren Einstieg vorbereiten. Höchstwahrscheinlich genehmigt der ACO der Nissan-Abordnung in der Debütsaison daher sechzig Tage, um Einstellfahrten zu unternehmen.

Überdies schließt der ACO keineswegs aus, die Vorbereitungsfahrten künftig umfangreicher zu reglementieren. „Wir sind der Ansicht, einen Rahmen gefunden zu haben, der angemessen ist – unter Berücksichtigung der Tatsache, dass wir uns am Beginn einer neuen Ära mit neuartigen Technologien befinden“, fügt Beaumesnil hinzu. „Dennoch ist es wahrscheinlich, dass wir dies in Zukunft vorantreiben.“

Gegenwärtig eruieren die Regelhüter und Delegationen der Hersteller en détail die Vorgehensweise, um ein kostenträchtiges Wettrüsten im Vorhinein zu verhindern. „Wir sitzen gemeinsam an einem Tisch und haben mit einem wirklich interessanten Prozess begonnen“, kehrt Beaumesnil hervor. „Wir erstellen zahlreich Dokumente, um das LMP1-Budget zu veranschlagen und um solche Bereiche zu bestimmen, in denen wir Kosten einsparen können.“

Nichtsdestoweniger stellt Beaumesnil vor Augen, inwieweit eine Limitierung der Vorbereitungsfahrten, bloß eine Verlagerung der Ausgaben bewirken könnte. „Ferner ist es wichtig, dass wir die allgemeinen Auswirkungen unserer Entscheidungen abwägen“, ergänzt Beaumesnil. „Zum Beispiel: Wenn du Geld beim Testen einsparst. Wie viel mehr Geld investierst du dann in einen Simulator?“