Zandvoort: Grasser Racing gewinnt im Dauerregen

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Hari Proczyk und Jeroen Bleekemolen gingen bei der Wasserschlacht in Zandvoort als Sieger hervor. Damit setzte sich das Grasser-Gespann nach einem turbulenten Rennen nur knapp vor HTP Motorsport durch. Das W Racing Team komplettierte das Podium. Derweil überzeugte Schubert Motorsport beim Debüt und errang den fünften Platz.

Grasser Racing obsiegte beim Qualifikationsrennen der SRO-Sprintserie in Zandvoort. Hari Proczyk und Lokalmatador Jeroen Bleekemolen überquerten im Dauerregen als erste die Ziellinie. Durch zwei Safety-Car-Phasen wurde der beachtliche Vorsprung des Lamborghini-Duos jedoch egalisiert, weshalb sich das Gespann letztlich nur vier Zehntelsekunden vor dem zweitplatzierten HTP-Duo Maximilian Götz und Maximilian Buhk den Sieg sicherte. Nach einem missglückten Boxenstopp kletterten Cesar Ramos und Laurens Vanthoor doch noch aufs Stockerl.

Zu Beginn des Rennens entschied sich das komplette Teilnehmerfeld das einstündige Rennen mit Trockenreifen zu beginnen. Jeroen Bleekemolen verteidigte beim Start auf dem Dünenkurs souverän seinen Vorsprung, obwohl ihn Audi-Konkurrent Laurens Vanthoor mächtig unter Druck setzte. Jedoch war diese Phase nur von kurzer Dauer, denn der Lamborghini-Pilot meisterte den Rundkurs an der Nordsee am schnellsten und baute seinen Vorsprung peu á peu aus.

Jedoch sorgte der immer stärker werden Regen für einen Abflug ins Kiesbett von Audi-Pilot Marcus Winkelhock. Da sein Sportwagen an einer ungünstigen Stelle strandete, entschieden sich die Rennkommissare für eine Egalisierung des Feldes und schickte das Safety-Car auf die Piste. Indes bildeten sich auf dem Circuit Park Zandvoort immer größere Wassermaßen, sodass die Piloten unter widrigen Bedingungen ihre Arbeit fortsetzen mussten.

Safety-Car drosselt erneut das Tempo

Der Niederländer sicherte sich jedoch durch taktisches Kalkül eine weitere Runde auf der nassen Strecke und suchte somit als erster die Box auf, um sich einen Satz Regenreifen abzuholen, sowie das Volant an Hari Proczyk zu übergeben. Der bis dato zweitplatzierte Sportwagen der belgischen Mannschaft von WRT reihte sich nach Problemen beim Service wieder auf Rang acht ein. Großer Profiteur dieses Malheur war die Besatzung des HTP-Flügeltürers, welche fortan den Führungsrang anstrebte.

Plötzlich entwickelte sich nach dem Fahrerwechsel ein offener Schlagabtausch um die Spitzenposition. Jedoch wurde das Duell zwischen Hari Proczyk und Maximilian Götz durch einen erneuten Abflug unterbrochen. Auf Platz drei liegend kollidierte Stefan Rosina im Reiter-Lamborghini mit dem Ferrari von Filip Salaquarda. Folglich konnte Götz den Grasser-Schützling nicht mehr von der Spitze verdrängen und musste sich hauchdünn geschlagen geben. „Ich möchte solch ein spannendes Rennen in der Endphase nicht noch einmal in der Box erleben müssen. Während du in der Box sitzt, kostet dich das etliche Nerven“, scherzt Bleekemolen nach dem Rennen.

Schubert Motorsport glückt Auftakt

In der Endphase des Regenrennens manövrierte sich WRT-Pilot Cesar Ramos mit einem gekonnten Überholvorgang gegen seinen Stallgefährten Enzo Ide auf den Bronzerang, womit Ide und sein Teamkollege René Rast als vierte das karierte Tuch sahen. Durch eine solide Leistung glückte Schubert Motorsport bei der Premiere in der Sprintserie ein beachtlicher fünfter Platz. Thomas Jäger und Dominik Baumann setzten sich in einem Zweikampf mit dem Gespann des Herberth-Porsche letztendlich durch und verwiesen Robert Reanauer und Japan van Lagen auf Platz sechs im Gesamtklassement.

Bhaitech stellte den britischen Sportwagen von McLaren auf dem siebten Platz ab. Rang acht errang das zweite Fahrzeug von Graser Racing. Zugleich sicherten Sascha Halek und Stefan Landmann damit den Sieg in der Pro-Am-Kategorie. Roman Rusinov und Stephane Ortelli glückte der Sprung auf Platz neun, während Marc Basseng und Alessandro Latif die besten Zehn komplettierten. Mateusz Lisowski und Vincent Abril waren im Silver-Cup siegreich.

Durch den Sieg verschaffte sich Grasser Racing für das morgige Hauptrennen eine gute Ausgangslage und kann mit freier Sicht auf die erste Kurve den Rennbetrieb aufnehmen. Der zweite Lauf an diesem Wochenende startet um 11.45 Uhr. Allerdings versprechen die Wetterprognosen für den Sonntag keine Besserung, weshalb sich die Protagonisten erneut auf schwierige Verhältnisse einstellen müssen.