Le-Mans-Test: Toyota markiert Tagesbestzeit

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Am Nachmittag hat Toyota die Hackordnung wieder korrigiert. Der Konstrukteur aus Fernost markierte die absolute Bestzeit beim Testtag in Le Mans. Auf den nachfolgenden Rängen behauptete sich Audi gegen Porsche. In der GTE-Pro-Kategorie machte Manthey-Racing den Ferrari-Rivalen die Führungsrolle abspenstig.

Nachdem Audi in der ersten Sitzung des Le-Mans-Tests die schnellste Rundenzeit erzielte, hat Toyota am Nachmittag die Rangordnung der bisherigen Saison wieder korrigiert. Bei der ersten Standortbestimmung auf dem Hochgeschwindigkeitskurs in der Region Pays de la Loire setzte die TMG-Delegation letzten Endes die absolute Bestmarke. Sébastien Buemi umrundete den Circuit de la Sarthe innerhalb von 3:23,014 Minuten.

Auch Stallgefährte Kazuki Nakajima verbesserte sich in der finalen Phase der Einstellfahrt noch einmal. Daher trennten den Toyota-Werksfahrer im Endklassement lediglich 142 Tausendstel einer Sekunde von seinem Markenkollegen. Somit beanspruchte der Hersteller aus Fernost sowohl den ersten als auch den zweiten Rang in der Gesamtwertung. Den Kontrahenten von Audi glückte dagegen keine Verbesserung im zweiten Segment.

In der kombinierten Ergebnisliste ordnete sich der Joest-Rennstall nichtsdestoweniger auf den Plätzen drei und vier ein. Mit seiner flottesten Umrundung vom Vormittag bezog Marco Bonanomi die Verfolgerposition. Der Abstand zur Tagesbestzeit von Toyota betrug schlussendlich 0,785 Sekunden. Die Audi-Mitbewerber Loïc Duval (+1,439 Sekunden) und André Lotterer (+1,743 Sekunden) klassierten sich an vierter und sechster Stelle.

Rebellion Racing verbessert sich am Nachmittag

Porsche begnügte sich dagegen mit den Plätzen fünf und sieben. Neel Jani verzeichnete im abschließenden Vergleich einen Rückstand von 1,678 Sekunden, wohingegen Timo Bernhard gar 1,897 Sekunden zurücklag. Grosso modo konkurrierten das Herstellertrio dennoch ungefähr auf demselben Niveau – zumal sich nach einer Probefahrt stets die Frage stellt, inwieweit sich aus den Resultaten das tatsächliche Kräfteverhältnis ableiten lässt. 

Zudem offenbart ein Vergleich der Spitzengeschwindigkeiten auf der Hunaudières-Geraden: Audi hat sich immens gesteigert, obwohl der Ingolstädter Konstrukteur auf Geradeauspassagen bis dato ein Makel aufwies. Zwar erreichte Porsche mit 339,1 Kilometer pro Stunde neuerlich den Bestwert, aber der Marke mit den vier Ringen fehlten lediglich 5,2 Kilometer pro Stunde. Toyota zwängte sich in der Reihenfolge dazwischen.

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Derweil schloss Rebellion Racing sukzessive auf die Riege der Werke auf. In seinem raschesten Umlauf stoppte die Uhr bei Mathias Beche nach 3:31,700 Minuten, womit dem Pilot des R-One-Prototyps allerdings noch 8,686 Sekunden zum Sitzungsschnellsten fehlten. Kollege Dominik Kraihamer erzielte eine Rundenzeit von 3:33,043 Minuten. Unterdessen fuhr Wolfgang Reip mit dem rollen Rennlabor Nissan ZEOD RC eine Runde binnen 3:52,574 Minuten. 

GTE-Pro: Porsche macht Ferrari die Führungsrolle abspenstig

Oak Racing bestimmte wiederum das Tempo in der LMP2-Kategorie. Roman Russinow zirkelte den Morgan-Sportwagen in seinem besten Versuch innerhalb von 3:37,795 Minuten um den Traditionskurs an der Sarthe. Den zweiten Platz errang Karun Chandhok für die Oreca-Mannschaft von Murphy Prototypes. Die Differenz zum Klassenschnellsten: 0,491 Sekunden. Die ersten Drei vervollständigte Nelson Panciatici (+1,231 Sekunden) von Signatech-Alpine. 

In der GTE-Pro-Klasse machten Porsche und Manthey-Racing den Widersachern von Ferrari die Führungsrolle abspenstig. Frédéric Makowiecki meisterte die Kombination aus permanenter Rennstrecke und abgeriegelter Landstraße innerhalb von 3:57,260 Minuten. Damit schlug der Franzose seinen AF-Corse-Rivalen Giancarlo Fisichella um 0,223 Sekunden. Dritter wurden die Ram-Racing-Markenkollege. Matthew Griffin verpasste die Bestmarke um 0,733 Sekunden. 

Indes behielten die Roten in der GTE-Am-Division die Oberhand. 8 Star Motorsports behauptete sich gegen SMP Racing, AF Corse, Team Sofrev ASP sowie Ram Racing. An der Spitze postierte sich Paolo Ruberti, dem eine Rundenzeit von 3:57,403 Minuten gelang. Andrea Bertolini verbuchte letztlich jedoch nur einen Abstand von 0,166 Sekunden zu seinem Vordermann. Proton Competition belegte als beste Porsche-Equipe den achten Rang. Klaus Bachler ließ sich eine Bestleistung von 3:59,413 Minuten notieren.

Rennleitung unterbricht Betrieb viermal mit der roten Flagge

Überdies veranlassten vier Zwischenfälle die Rennleitung den Betrieb mit der roten Flagge zu unterbrechen. Zunächst verunfallte Simon Dolan am Steuer des Zytek-Renners von Jota Sport in der zweiten Schikane. Anschließend fiel Signatech-Alpine auf der Hunaudières-Geraden einer Reifenpanne anheim. Hernach baute Kirill Ladygin im Bereich Arnage einen Unfall. Schlussendlich verlor Nick Heidfeld in der Porsche-Kurve die Kontrolle über sein Fahrzeug und schlug in die Reifenbarriere ein. Die Fahrer blieben allerdings allesamt unverletzt.

Fortan verbleibt den Protagonisten des 24-Stunden-Rennens von Le Mans noch zehn Tage bis zum Veranstaltungsbeginn. Am Mittwochnachmittag findet nochmals eine Trainingseinheit, ehe im Anschluss die erste Qualifikationssitzung beginnt. Die endgültige Entscheidung um die Startposition fällt allerdings erst am Donnerstagabend. Rennstart ist am Samstag um fünfzehn Uhr. Die technische Abnahme ist für Montag anberaumt.