Spa-Francorchamps: Porsche unterbietet Zwei-Minuten-Marke

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Porsche hat im Nachmittagstraining in Spa-Francorchamps die schnellste Rundenzeit erzielt. Bei trockenen Streckenbedingungen unterbot Werksfahrer Marc Lieb die Marke von zwei Minuten. Das Verfolgerduell entschied Toyota gegen Audi. Derweil unterbrach die Rennleitung die Sitzung wiederholt mit der roten Flagge.

Nachdem während der ersten Trainingseinheit der Langstrecken-WM phasenweise Regenschauer einsetzten, herrschten in der zweiten Sitzung in Spa-Francorchamps trockene Asphaltverhältnisse. Porsche kamen diese Bedingungen zupass, weshalb es dem Zuffenhausener Traditionshersteller gelang, die Marke von zwei Minuten zu überwinden. Werksfahrer Marc Lieb unterbot diesen Richtwert um 113 Tausendstelsekunden. 

Bis dato förderte der Trainingsfreitag im Hohen Venn ein ausgewogenes Kräfteverhältnis zwischen den Herstellern zutage. Daher klassierte sich Sébastien Buemi mit einem Rückstand von 0,751 Sekunde an zweiter Stelle, wodurch sich Toyota im Verfolgerduell gegen Audi behauptete. Markierte der Ingolstädter Konstrukteur im ersten Durchgang noch die Bestzeit, erzielte André Lotterer am Nachmittag lediglich die dritte Position. Die Differenz zum Klassenprimus: 0,851 Sekunden. 

In der Hierarchie der Schwesterfahrzeuge war dagegen Toyota obenauf. Stéphane Sarrazin (+1,405 Sekunden) positionierte sich vor Audi-Widersacher Lucas di Grassi (+1,567 Sekunden) sowie Porsche-Kontrahent Mark Webber (1,733 Sekunden). Marco Bonanomi und Filipe Albuquerque proben an diesem Wochenende mit der Langheckvariante des Audi-Prototyps, welche weniger Abtrieb generiert. Im Mittel fehlten dem Fahrerduo jedoch bislang etwa ein bis zwei Sekunden auf ihre Stallgefährten.

Rennleitung unterbricht zweimal mit der roten Flagge

Derweil fasste die Rennleitung zweimal den Entschluss, das Zeitfahren mit der roten Flagge zu unterbrechen. Zunächst musste SMP Racing einen Unfall vermelden, weil Viktor Shaitar in der Passage Raidillon die Kontrolle über seinen Oreca-Sportwagen verloren hatte. Infolge eines Drehers parkte sodann der Zytek-Prototyp von Jota Sport an einem gefährlichen Abschnitt, woraufhin die Verantwortlichen den Streckenbetrieb erneut vorübergehend stoppten. 

Ferner debütiert in Spa-Francorchamps das R-One-Coupé von Rebellion Racing und Oreca. Allerdings bereiten technische Gebrechen der Schweizer Mannschaft gegenwärtig Schwierigkeiten. Aufgrund von Problemen an der Elektronik startet der Toyota-Motor des Fahrzeuges nicht, weshalb die Besatzung der Startnummer 13 nicht auf die Strecke fuhr. Nick Heidfeld bewegte den zweiten Einsatzwagen unterdessen innerhalb von 2:10,116 Minuten um den Rundkurs im Ardenner Wald.

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In der LMP2-Kategorie erzielte Oak Racing die schnellste Rundenzeit vor SMP Racing und Jota Sport. Als die Uhr nach dem besten Umlauf bei 2:08,673 Minuten stoppte, saß Oliver Pla am Steuer des Morgan-Renners. Damit distanzierte der Franzose seinen Oreca-Mitstreiter Kirill Ladygin um 0,427 Sekunden. Zytek-Pilot Harry Tincknell sortierte sich mit einem Rückstand von 0,879 Sekunden auf dem dritten Platz ein. 

Ferrari dominiert GTE-Pro-Wertung

AF Corse und Ferrari dominierten indes die GTE-Pro-Kategorie. Gianmaria Bruni meisterte die Berg- und Talbahn in Spa-Francorchamps innerhalb von 2:18,913 Minuten, womit der Italiener seinen Stallgefährten Davide Rigon um 0,690 Sekunden schlug. Porsche musste dagegen mit Rang drei vorliebnehmen: In der Endabrechnung betrug der Abstand zwischen dem Sitzungsschnellsten und Frédéric Makowiecki 0,749 Sekunden.

In der Amateurwertung setzte sich dagegen eine Porsche-Abordnung gegen die Ferrari-Konkurrenz zur Wehr. Klaus Bachler sicherte Proton Competition mit einer Bestleistung von 2:19,151 Minuten den ersten Rang und verwies zugleich 8 Star Motorsports sowie AF Corse auf die Positionen zwei und drei. Paolo Ruberti lag letzten Endes 0,390 Sekunden zurück, während Markenkollege Marco Cioci sich einen Differenz von 0,443 Sekunden vermerken ließ. 

Das Programm an diesem Wochenende erstreckt sich im Unterschied zu den anderen Veranstaltungen über lediglich zwei Tage. Als Konsequenz dessen findet die zweigeteilte Qualifikation zum Sechs-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps bereits am Freitagabend um 19.20 Uhr statt. Beginn der Wettfahrt auf der Ardennen-Achterbahn ist Samstagmittag um 14.30 Uhr, welche daher in der Dämmerung endet.