Le Mans: Porsche enthüllt Antriebskonzept nach letztem Test

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Nach der letzten Probefahrt in diesem Jahr hat Porsche das Antriebskonzept seines LMP1-Hybrids offenbart: ein Vier-Zylinder-Benziner mit Direkteinspritzung. Bei der Ausfahrt an der Algarve griff erstmals Mark Webber ins Steuer. Im Vordergrund standen Fahrwerksabstimmung und Reifentests mit Michelin.

Porsche hat sein diesjähriges LMP1-Testprogramm an der Algarve abgeschlossen. Die Vorbereitungen auf die Debütsaison in der Langstrecken-WM führt die Werksmannschaft zu Beginn des kommenden Jahres fort. Nachdem der Zuffenhausener Traditionshersteller bereits Probefahrten in Magny-Cours, Monza, Le Castellet und auf dem dem Lausitzring unternahm, standen im Autódromo nahe Portimão Fahrwerks- und Reifenabstimmungen mit Michelin im Vordergrund. 

Derweil hat Porsche ferner sein Antriebskonzept enthüllt: Das Hybridsystem fügt sich aus einem Vier-Zylinder-Benziner mit Direkteinspritzung sowie zwei Systemen zur Energierückgewinnung zusammen. Ebendiese Energie wird mittels einer Batterie gespeichert, welche wiederum seitens des Fahrer aktiviert werden kann. Überdies treibt ein Elektromotor zusätzlich die Vorderachse an.

Bei der letzten Ausfahrt des Jahres griff außerdem erstmals Neuzugang Mark Webber ins Steuer des Le-Mans-Prototyps. „Mein erster Tag in diesem faszinierenden Projekt war ein intensives Erlebnis für mich“, rapportierte der ehemalige Formel-1-Fahrer. „Ich möchte mich bei Red Bull Racing für die Chance bedanken, so früh einsteigen zu können. Das ist für uns alle ein großer und wichtiger Schritt.“ 

Webber: „Da mache ich mir keine falschen Vorstellungen“ 

Dank der Übereinkunft mit Webbers ehemaligem Arbeitgeber hat Porsche die Möglichkeit, seine Verpflichtung aus der Monoposto-Spitzenklasse noch in diesem Jahr in die Entwicklung zu involvieren. „Ich kann mich so schneller in das Team integrieren und an der weiteren Entwicklung des LMP1-Rennwagens mitarbeiten“, erklärt Webber. „Wir haben einen langen Weg vor uns, der harte Arbeit verlangt. Da mache ich mir keine falschen Vorstellungen.“ 

Die alten Fotostrecken sind leider nicht mehr verfügbar.

LMP1-Leiter Fritz Enzinger zieht bis dato eine positive Zwischenbilanz. „Vom ersten Roll-out des völlig neuen Autos im Juni bis jetzt haben wir viele Fortschritte gemacht“, resümiert Enzinger in einer Presseaussendung. „Jeder einzelne absolvierte Kilometer war wichtig und hat uns mit neuen Daten versorgt, die die Entwicklung weitergebracht haben. Das ganze Team hat dabei Schwerstarbeit geleistet. 2014 gehen die Anstrengungen unvermindert weiter. Bis zum Saisonauftakt gebe es noch eine „Menge Dinge“ zu erledigen.

Wolfgang Hatz, Vorstand Forschung und Entwicklung der Porsche AG, pflichtet den Ausführungen seines Kollegen bei. „Wir wussten, es wird keine leichte Aufgabe, nach 16 Jahren wieder in die Topklasse des Langstrecken-Rennsports zurückzukehren“, gesteht Hatz. „Entsprechend groß sind unsere Anstrengungen, um den Porsche-LMP1-Rennwagen konkurrenzfähig zu entwickeln. Von den Ingenieuren in Weissach, den Fahrern und der ganzen Mannschaft wurde schon bis hierhin ein eindrucksvoller Kraftakt geleistet. 

Ferner verweist Hatz auf den Transfer zu den Porsche-Straßenmodellen. „Bei der Entwicklung, Umsetzung und Anwendung zukunftsweisender Effizienz-Technologien gehen wir bei diesem Projekt neue Wege“, merkt der Forschungs- und Entwicklungsvorstand an. „Das wird auch zu weiteren Verbesserungen der gesamten Hybridtechnik in unseren Serienautomobilen führen. Am Ende werden vor allem unsere Kunden davon profitieren.“