Mercedes-Benz: AMG weitet Kundensport-Programm in China aus

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AMG weitet seine Aktivitäten im Kundensport aus. Künftig engagiert sich Mercedes-Benz auch in China. Bereits an diesem Wochenende betreute der deutsche Konstrukteur Erebus Motorsport bei seinem Einsatz in Zhuhai. Dabei gewann Mika Häkkinen mit Matthew Solomon einen der Läufe beim Finale der asiatischen GT-Serie.

Mercedes-Benz hat das Vorhaben formuliert, mit seinem AMG-Kundenprogramm im GT-Sport zu expandieren. Zukünftig will sich der Traditionshersteller im chinesischen Raum engagieren. An diesem Wochenende begann das Unternehmen im Reich der Mitte beim Finale der asiatischen GT-Meisterschaft in Zhuhai. Eine Delegation aus Stuttgart betreute den Einsatz zweier Flügeltürer von Erebus Motorsport.

Ferner ergänzten AMG-Werkspilot Lance David Arnold sowie der zweifache Formel-1-Weltmeister Mika Häkkinen das Fahreraufgebot. Der Finne hatte die Aufgabe, dem Nachwuchsfahrer Matthew Solomon bei seinem Sportwagen-Debüt Hilfestellung zu leisten. Mit Erfolg: Der 17-jährige Chinese gewann mit der Unterstützung Häkkinens den ersten Durchgang auf dem Zhuhai International Circuit; Platz vier beim zweiten Rennen.

 Die Chefetage honorierte die Leistung ihrer Schützlinge. „Das war ein Einstand nach Maß für das AMG-Kundensport-Programm in der GT Asia Series“, freute sich Kundensport-Leiter Ulli Fritz. „Meine Glückwünsche gelten natürlich den Fahrern Mika Häkkinen, Matthew Solomon und Lance David Arnold sowie unserem Customer-Sports-Team Erebus Motorsport.“ Damit knüpfe Mercedes-Benz an eine erfolgreiche GT-Saison in Europa an. 

Den Grundstein zum Sieg im ersten Gefecht legte Häkkinen beim Start, als der Motorsport-Routinier sich vom sechsten auf den zweiten Rang katapultierte. Nach einer Gelbphase hinter dem Sicherheitsfahrzeug übernahm Solomon das Steuer, welcher im Endspurt schließlich die Spitzenposition eroberte. „Sein Überholmanöver im Kampf um die Führung im ersten Rennen war großartig“, attestierte Häkkinen dem Jungspund. „Wenn er in seiner Entwicklung so weitermacht, wird er sicher noch viele Erfolge feiern können.“

Arnold rollt ohne Sprit aus

Aufgrund des Erfolges im ersten Rennen wurde dem finnisch-chinesischen Fahrergespann im zweiten Lauf allerdings ein Handikap-Standzeit von 15 Sekunden aufgebürdet. Darum gerieten Solomon und Häkkinen nach dem obligatorischen Boxenbesuch ins Hintertreffen, aber Letzterer ertrotzte die zweite Position. Allerdings leistete sich Häkkinen bei einem Überholmanöver ein Fauxpas, weshalb der Erebus-Silberpfeil auf Rang vier zurückfiel.

Derweil startete Stallgefährte Arnold das Rennen am Lenkrad des zweiten SLS-Flügeltürers von der Poleposition. Arnold rangierte sogar im letzten Umlauf an erster Stelle, als der Duisburger mit leerem Tank aufgeben musste. Dieser Lapsus trübte die Stimmung in der Mannschaft nicht. „An diesem Wochenende hat der SLS AMG GT3 nun auch in China, einem der wichtigsten Märkte für Mercedes-AMG, auf die Siegerstraße gefunden“, resümiert Einsatzleiter Fritz. „Wir würden uns sehr freuen, wenn wir diese Erfolge in Zukunft mit weiteren Kundensporteinsätzen in China fortsetzen könnten.“ 

Auch Häkkinen war von dem Auftritt am Rande der Metropole Zhuhai angetan. „Es war schön, die gewachsene Begeisterung für den Motorsport in China zu erleben“, berichtet der Finne von seinem Aufenthalt in Fernost. „Das Team Erebus Motorsport hat mir die Eingewöhnung sehr einfach gemacht, und ich habe mich im Cockpit des Flügeltürers sofort wieder wohl gefühlt.“ Bereits in der Saison 2011 bestritt Häkkinen ein Rennen auf dem Rundkurs in Zhuhai.

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Häkkinen: „Matthew ist ein fantastischer und talentierter Junge“

GT-Debütant Solomon beurteilte die Zusammenarbeit mit Häkkinen indes positiv. „Wir haben uns auf Anhieb gut verstanden, und ich habe an diesem Wochenende unglaublich viel von ihm gelernt“, fasst Solomon zusammen. „Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, mit Mika über das Setup und den Rennsport im Allgemeinen zu fachsimpeln. Das hilft mir sehr in meiner Entwicklung als Rennfahrer und für meine zukünftige Karriere.“

Häkkinen gab das Kompliment seinerseits zurück. „Matthew ist ein fantastischer und talentierter Junge“, bescheinigt er seinem Lehrling nach den zwei Rennen. „Es war mir wirklich eine Freude, ihm mit Ratschlägen zur Seite zu stehen und zu sehen, wie schnell er das Gelernte im Umgang mit den Ingenieuren und natürlich auch am Lenkrad umsetzen konnte.“

Solomon wusste das Engagement zu schätzen. „Es war mir eine große Ehre, gemeinsam mit einem Formel-1-Doppelweltmeister und einer Motorsport-Legende wie Mika fahren zu dürfen“, fügt Solomon hinzu und erinnert sich an sein Interesse am Rennsport in seiner Kindheit. „Früher habe ich Mika im Fernsehen Rennen fahren sehen und eine meiner lebhaftesten Erinnerungen an seine Karriere ist sein Überholmanöver gegen Michael Schumacher und Ricardo Zonta in Spa-Francorchamps 2000.“