Zolder: Reiter gewinnt Herzschlagfinale

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Ultraknapp rannte Reiter-Kutscher Štefan Rosina vor Laurens Vanthoor im WRT-Audi ins Ziel. Zuvor hatte sein Teamkollege Peter Kox beim Start den Grundstein für den Erfolg gelegt, als der Slowake Stéphane Ortelli im Startgerangel niederrang.

Die Entscheidung des FIA-GT-Hauptrennens in Zolder fiel während der Schlussphase: In den letzten Runden setzte WRT-Pilot Laurens Vanthoor alles daran, den Štefan Rosina im Lamborghini in einen Fehler zu zwingen. Doch der Slowake behielt die Nerven und den Lokalmatador hinter sich. Somit ging die volle Punktzahl heute im Meisterschaftsrennen an die Reiter-Truppe. Vanthoor und Kollege Stéphane Ortelli sammelten allerdings fleißig Punkte im Kampf um den Titel. Erster im Samstagsrennen und Zweiter im Hauptrennen am Sonntagnachmittag. Keine schlechte Basis.

Beim Start spielte Lamborghini-Schützling Peter Kox seine Erfahrung aus überrumpelte Ortelli mit einem Manöver, dass zwar hart war, aber von allen Beteiligten als fair eingestuft wurde. „Heute war Peter einfach der Bessere von uns Beiden“, rapportiert Ortelli nach dem Rennen. „Als er an mir vorbeizog, hat er mich leicht berührt. Aber alles war sauber. Das ist Motosport, wie wir ihn sehen wollen.“

Kox konnte sich in der Folge leicht von der Audi-Armada an der Spitze des Verfolgerfeldes absetzen und übergab, komfortabel in Führung liegend, an Rosina. Die Reiter-Truppe absolvierte eine fehlerfreien Wechsel und der Italiener blieb in Führung.

In der Schlussphase konnte Vanthoor die Lücke zum Führenden schließen und jagte ihn schließlich rundenlang um den Kurs. Aber heute war für den Bewohner eines Hauses direkt an der Rennstrecke nichts gegen den Lamborghini zu holen. Rosina blieb fehlerlos und bot nicht die kleinste Lücke.

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Erneutes Pech für Sébastien Loeb Racing

Platz drei ging an den zweiten WRT-Audi in der Pro-Klasse mit Frank Stippler und Edward Sandtröm. Stippler schätzte die Sache nüchtern ein: „Wir dachten, wenn wir an Laurens dranbleiben, sind wir in einer sehr guten Position. Wir waren aber auf einem etwas anderen Setup unterwegs und von daher heute chancenlos. So war es ein ziemlich einsames Rennen.“

Probleme gab es erneut für Sébastian Loeb und Álvaro Parente im McLaren MP4-12C. Weit von hinten losgefahren, wurde Loeb unmittelbar nach dem Start in eine Kollision verwickelt, welche einen Reifenschaden zur Folge hatte. Damit war das Rennen für dieses Fahrerduo erneut vorzeitig gelaufen. Erneut keine Meisterschaftspunkte. Die Teamkollegen Mike Parisy und Andreas Zuber im Schwesterfahrzeug konnten hingegen erneut mit einem guten vierten Rang überzeugen.

Der dritte WRT-Audi mit Niki Mayr-Melnhof und René Rast beendete das Rennen auf Rang fünf, gefolgt von Anthony Kumpen und Enzo Ide (Phoenix-Audi).

Für einen der wenigen Zwischenfälle sorgten die Rodrive-Piloten Matheus Stumpf und Claudio Ricci in ihrem Ford GT, als sich nach dem Stopp bei der Boxenausfahrt ein Reifen löste. Dieser rollte über die Rennstrecke, was aber ohne weiter Folgen blieb.

Das nächste Rennwochenende der FIA-GT-Serie wird erst am 6. und 7. Juli in Zandvort stattfinden. Mindestens so lange bleiben Vanthoor und Ortelli Tabellenführer im Pro-Cup.