Grand-Am: Rojas/Pruett entdecken das Siegen wieder

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Nach neun sieglosen Rennen für die Vorjahreschampions Memo Rojas und Scott Pruett aus dem Team von Chip Ganassi ist der Bann durchbrochen. Gleichzeitig wurde die Corvette-Siegesserie gestoppt. Ferrari konnte die GT-Klasse einmal mehr gewinnen.

„Auch wenn wir bislang nicht in der Victory-Lane waren, unseren Mut hat das nicht genommen“, sagte ein überwältigter Scott Pruett nach dem Rennen. „Wir haben hart gearbeitet: Am Prüfstand, bei BMW, bei Telmex, jeder hat getan was er konnte, um das letzte bisschen Performance aus dem Auto zu holen.“

Diese harte Arbeit hat sich ausgezahlt, auch wenn es nicht immer nach dem Sieg aussah. Von der Poleposition gestartet, konnte das Duo Pruett/Rojas die Führung vorerst nicht halten. Erst nachdem Ricky Taylor kurz vor dem Ende des zweistündigen Rennens seine Corvette in einem Unfall zerstörte und damit den sechsten Sieg der Detroiter Marke verhinderte, stand die Tür für das Ganassi-Gespann offen.

Taylor versuchte in der letzten Safety-Car-Phase seine Reifen aufzuwärmen, um beim Restart die Nase vorn zu behalten. Allerdings berührte er ausgangs der Kurve fünf die Mauer, wobei die Aufhängung des rechten Hinterrades brach.

Pruett nahm den Vorteil dankend an und fuhr, nachdem das Safety-Car in die Boxengasse abgebogen war, förmlich um sein Leben. Damit sicherte er sich seinen 38. Sieg in einem Grand-Am-Rennen. In der Meisterschaft führen Pruett und sein Teamkollege Rojas nun mit fünf Punkten vor Enzo Potolicchio und Ryan Dalziel, die in ihrem Starworks-Ford Zweite wurden. Das Podium komplettieren deren Markenkollegen Ozz Negri Jr. und John Pew.

„Er fuhr in die Kurve fünf ein und plötzlich beschleunigte er in der Auffahrt zum Hügel, wobei sein Wagen ausbrach und die Mauer traf“, kommentierte Pruett den Unfall Taylors. „Es passierte so schnell, dass wahrscheinlich etwas gebrochen sein muss.“

GT-Klasse ist Ferrari-Land

Zu Beginn der Saison war große Freude im Fahrerlager, dass nun auch Ferrari in die Grand-Am eingestiegen ist. Bei einigen Gran-Turismo-Teams dürfte sich diese Freude nun etwas weiter abgeschwächt haben, weil der nagelneue 458 Italia in den Händen von Emil Assentato und Jeff Segal sich als starkes Auto bewiesen hat.

Die Punktführenden bekamen durch die Absage der Qualifikation die Pole geschenkt und verteidigten den Platz an der Sonne bis zum Schluss, auch wenn Assentato seinen Wagen nicht als den Schnellsten sehen wollte: „Wir hatten nicht das schnellste Auto auf der Strecke. Da waren ein paar andere Jungs mit deutlich schnelleren Runden hinter uns, aber es ist trotzdem ein tolles Auto mit einem tollen Team und Jeff hat einen großartigen Job gemacht, das Auto auf Platz eins ins Ziel zu bringen.“

Nach dem dritten Saisonsieg haben Assentato/Segal ihre Führung auf 21 Zähler ausgebaut, begünstigt dadurch, dass der direkte Verfolger Robin Liddell nur Sechster wurde. Neben den beiden Ferrari-Piloten durften Paul Dalla Lana und Bill Auberlen im Turner-BMW-M3 sowie Sylvain Tremblay und Jonathan Bomarito im SpeedSource-Mazda das Podium besteigen.